06.11.2014, 13.16 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Zum Glück: Explosion in Gewerbebetrieb war eine FFC-Übung

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Behielten trotz Feuer, Qualm und zahlreichen Explosionen beim "Einsatz" an der Solinger Straße alles im Griff: die Freiwilligen der Feuerwehr Cronenberg.

Den Notruf setzte Jürgen Hohnholdt um 14.16 Uhr ab. An der Solinger Straße in Höhe einer dortigen Autowerkstatt habe es eine Explosion gegeben, meldete er. Nur wenige Minuten später war das erste Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg (FFC) von der Kemmannstraße an den Einsatzort geeilt – allerdings stellte sich heraus, dass Hilfe vielmehr nebenan bei der Firma Gisbert Krämer benötigt wurde.

In dem edelstahlverarbeitenden Betrieb hatte es nach Arbeiten an einer Gasleitung eine Explosion im Heizungsraum gegeben. Während sich eine Person ins Freie und eine weitere auf das Dach des völlig verqualmten Gebäudes retten konnten, wurden sechs Personen im Inneren vermisst – so stellte sich das Szenario für die Einsatzkräfte beim Eintreffen vor Ort dar.

Zum Glück handelte es sich dabei allerdings um die Jahresabschlussübung der FFC, die sich heuer der ehemalige Löschzugführer und Leiter der Ehrenabteilung Jürgen Hohnholdt hatte einfallen lassen. Das war auch den aktiven Floriansjüngern schnell klar, als auf dem Firmengelände einige Deoflaschen explodierten sowie Brennholz und Feuerwerk in Metalltonnen entzündet wurde. Professionell widmete sich die Dörper Wehr aber der ihr gestellten Aufgabe: Mit Atemschutzgeräten und Strahlrohren zur Eigensicherung gingen mehrere Trupps vom vernebelten Firmenhof aus zur Menschenrettung ins Gebäude.

Kurz darauf wurden sie schon fündig: Die drei Mitarbeiter der Stadtwerke wurden durch ein Fenster per Drehleiter gerettet, ebenso wie die aufs Dach geflüchtete Person. Der Firmenchef und sein Sohn wurden allerdings erst ein wenig später in der verrauchten Firmenhalle aufgefunden, nachdem eine so genannte „Rettungsbelüftung“ zum Einsatz kam: Während der Vater leicht ins Freie gebracht werden konnte, war der Sohn – zum Glück waren beides Puppen – unter einem Gabelstapler eingeklemmt und musste mit der Hilfe eines Hebekissens befreit werden – alle Personen gerettet, Feuer gelöscht.

Doch als die Mitglieder der Dörper Wehr schon in Gedanken beim Aufräumen der Einsatzstelle waren, hatte Jürgen Hohnholdt noch ein kleines „Bonbon“ parat. Von Passanten bekamen die Retter den Hinweis, dass durch die Druckwelle ein Kind auf einem Fahrrad den Abhang hinter der Firma heruntergestürzt sei. Dieses war nicht ansprechbar und wurde schließlich unter den Blicken zahlreicher „Schaulustiger“ mittels einer Schleifkorbtrage und der Drehleiter gerettet.

Sichtlich zufrieden zeigte sich „Einsatzplaner“ Jürgen Hohnholdt nach der Übung: „Alle Aufgaben wurden gemeistert“, fiel sein rundum positives Fazit aus. Binnen nur 30 Minuten waren alle fünf Personen gerettet und das Feuer in der Firma gelöscht. Auch Löschzugführer Dirk Jacobs hatte Lob für seine Leute übrig: „Ein paar Kleinigkeiten gibt es natürlich immer zu verbessern“, merkte er an, „aber insgesamt hat alles geklappt.“ Und darauf lässt sich bei den nächsten „ernsten“ Einsätzen weiter aufbauen.

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