27.06.2011, 10.41 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Bad-Unglück: „Vorwürfe absolut absurd“
Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft wehrt sich gegen die Vorwürfe, die der Eltern-Anwalt des im Juli 2009 im Freibad Neuenhof ums Leben gekommen Velberter Jungen erhebt. In der letzten CW-Ausgabe hatte Oguz Özkan der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, dass sie aktenkundige Zeugenaussagen für Verletzungen der Aufsichtspflicht durch die Betreuer der Velberter Feriengruppe sowie durch die Badeaufsicht des Dörper Freibades nicht richtig würdige. Die Kritik des Hagener Anwaltes gipfelte in dem Vorwurf: „Das hier ist ein Kachelmann-Fall, nur umgekehrt!“
„Das ist absolut absurd“, sagt Friedel Heuermann zu der Özkan-Aussage, „ich ermittle grundsätzlich ergebnisoffen!“ Welchen Grund sollte sie haben, die Ermittlungen in eine bestimmte Richtung zu lenken, fragt die zuständige Staatsanwältin und unterstreicht ihre gewissenhafte Ermittlungsarbeit: „Ich stelle grundsätzlich hohe Ansprüche an mich selbst!“
Es stimmt zwar, so Staatsanwältin Friedel Heuermann, dass eine der Bad-Aufsichten mitunter auch an der Kasse gestanden habe; richtig sei auch, dass sich einer der beiden Betreuer der Feriengruppe zwischenzeitlich auch außerhalb des Beckens aufgehalten habe, um zum Beispiel Kinder auf der Liegewiese zu beaufsichtigen. Deshalb von verletzter Aufsichtspflicht auszugehen, verneint Heuermann jedoch klar: „Deshalb haben wir unsere Ermittlungen ja auch schon einmal eingestellt.“
Im August will Staatsanwältin Heuermann entscheiden, wie es in dem Fall weitergeht. Für den Fall, dass die Ermittlungen erneut eingestellt werden, hatte Eltern-Anwalt Özkan bereits in der CW angekündigt, Beschwerde vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht einzureichen.
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