06.12.2011, 15.55 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Rollhockey: Schlammschlacht vor Spitzenduell
Sonst geht es im deutschen Rollhockey eher familiär und freundlich zu, vor dem Spitzenduell in der Rollhockey-Bundesliga, zu dem der RSC Cronenberg am 10. Dezember 2011 (15.30 Uhr) die SK Germania Herringen empfängt, ist jedoch ein Schlagabtausch zwischen den beiden Vereinen entbrannt. Stein des Anstoßes ist Ex-Löwe Liam Hages, der nach seinem Abgang aus Cronenberg erstmals im Germanen-Dress auflaufen wird.
Hages wechselte nach der letzten Saison von der ERG Iserlohn zum RSC Cronenberg, absolvierte dann allerdings nicht ein einziges Spiel für die Löwen. Anfang Oktober kam es zum Eklat: Kurz nach der Rückkehr von der Rollhockey-WM in Argentinien, so heißt es in einer RSC-Pressemitteilung, brach Hages in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle Zelte in Cronenberg ab und ging nach Herringen – ohne vorher mit einem Verantwortlichen des RSC gesprochen zu haben. Einen Arbeitsplatz, der ihm durch einen RSC-Hauptsponsor vermittelt worden war, habe der „Abtrünnige“ fristlos gekündigt. Beim RSC stieß der sang- und klanglose Abgang mehr als sauer auf: „Die Art und Weise ist menschlich sehr enttäuschend und nicht akzeptabel“, wird Löwen-Trainer Sven Steup zitiert, der Hages auch bei der WM als Nationaltrainer betreute.
Aus Herringen wird dagegen gehalten: Auf der Germanen-Seite im Internet ist unter der Überschrift: „Cronenberg verhindert Einsatz von Liam Hages“, ein kritischer Online-Artikel des Westfälischen Anzeigers (WA.de) nachzulesen. Darin wird gemutmaßt, dass der RSC Liam Hages‘ Spielerpass womöglich bewusst verspätet an den Verband geschickt habe, damit der Ex-Löwe nicht direkt für Herringen auflaufen konnte. Just zum brisanten kommenden Duell mit seinem Ex-Verein wird Hages erstmals spielberechtigt sein. Laut Herringen soll es vor dem Weggang auch sehr wohl ein Gespräch mit RSC-Chef Peter Strouken gegeben haben. Dieser habe dabei zugesagt, dass man Hages keine Steine in den Weg legen werde. Umso mehr seien Hages und der SK Germania über die Verzögerung „sehr verärgert“. „Ob die Wuppertaler durch die Verzögerung den Einsatz von Hages verhindern wollten, bleibt eine offene Frage“, heißt es abschließend in dem WA-Bericht.
Für „besondere“ Motivation scheint also im Vorfeld des Spitzenduells ausreichend gesorgt: „Alle sind heiß auf das Spiel“, teilt der RSC zum dem Spiel zwischen Bundesliga-Spitzenreiter Cronenberg und dem Dritten Herringen mit.