08.12.2011, 08.12 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

BMB-Nikolausfahrten: Vom Geheimtipp zum echten Renner

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Der Nikolaus konnte wieder hunderte Kinder begrüßen.

Inzwischen ist es zu einer schönen Tradition geworden: Immer dann, wenn der Nikolaus auf seinem Weg durch die Lande von Solingen nach Cronenberg zieht und im malerischen Kaltenbachtal eine kurze Pause einlegt, bimmeln „zufällig“ viele Straßenbahnen der Bergischen Museumsbahnen aus der Kohlfurth an ihm vorbei, in denen noch mehr Kinder mit ihren Eltern und Großeltern sitzen und natürlich beschenkt werden wollen. Auch in diesem Jahr machten sich am ersten Dezember-Wochenende über 700 Kinder auf den Weg in die Kohlfurth.

Die Museumsbahner konnten dabei ein kleines Jubiläum feiern: „Seit 20 Jahren machen wir das schon“, erzählt Thomas Wächter, der die Nikolausfahrten organisiert. Begonnen hat alles im Jahr 1992 mit 100 bis 120 Karten, die vornehmlich für die Kinder der BMB-Mitglieder im „nikolausfähigen“ Alter waren: „Wir waren noch nicht einmal sicher, ob wir davon alle los werden.“ Doch die Tickets gingen weg – und von Jahr zu Jahr wurden es immer mehr. Pro Nikolaus-Wochenende werden 20 Fahrten angeboten, „die haben wir in fast allen Jahren erreicht“, zeigt sich Wächter stolz. Inzwischen haben sich die Straßenbahnfahrten zum Nikolaus nämlich vom „Geheimtipp“ zu einem echten Renner entwickelt.

Und über 700 Kinder plus Begleitpersonen zu „versorgen“, „das ist logistisch ganz schwierig“, erklärt Thomas Wächter. Nicht nur, dass der Nikolaus an einer nur mit der Straßenbahn zu erreichenden Stelle seine „Pause“ einlege. Vielmehr bekommt jedes Kind von ihm ja auch eine Tüte mit Leckereien und kleinen Geschenken. Wächter weist daher – auch für das kommende Jahr – ausdrücklich darauf hin: „Da ist die Prozedur mit der Voranmeldung unerlässlich!“ Per Telefon könne man sich anmelden, seit einigen Jahren auch per E-Mail. „Aber die Ausgabe der Karten geschieht wie in alten Zeiten immer noch per Hand vor Ort“, erklärt Wächter.

Eine kleine „Premiere“ hatten die Museumsbahner nach 20 Jahren BMB-Nikolausfahrten am vergangenen Wochenende allerdings auch zu meistern. „Am Samstag musste zum ersten Mal aus betrieblichen Gründen eine Fahrt ausfallen“, erzählt Wächter, „es geht halt nie störungsfrei.“ Die Technik, die Natur – es gibt viele Faktoren, die da mit hineinspielen. Aber der guten Laune bei Kindern und Nikolaus tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Am Sonntagmorgen gab es dafür eine wahrhafte „Rekordfahrt“: 44 Kinder machten sich um 11 Uhr mit zwei Trams auf den Weg von der Kohlfurth ins Kaltenbachtal. Mit dem zu den Kids gehörigen Anhang waren beide Bahnen rappelvoll. Fast so wie in alten Zeiten, als die „alten Schätzchen“ noch auf den Straßen unterwegs waren…