19.03.2012, 18.41 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Streik: Keine Busse, vielleicht Müll, Kitas geschlossen

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Zwei Wochen ist es nun her, als die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst letztmals ihre Arbeit niederlegten. Am Mittwoch, 21. März 2012, ist es nun wieder so weit: Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat alle ihre Mitglieder in Wuppertal dazu aufgerufen, nochmals die Arbeit ruhen zu lassen. Schwerpunkt werden neben dem öffentlichen Personennahverkehr nun aber auch die städtischen Kindertageseinrichtungen bilden, die beim letzten Mal noch vom Streik verschont worden waren.

„Seit Donnerstag informieren wir die betroffenen Eltern, sie sollen sich so früh wie möglich auf die Situation einstellen können“, erklärt die Wuppertaler ver.di-Geschäftsführerin Grit Genster. „Schließlich streiken nicht gegen die Bürgerinnen und Bürger, sondern gegen die öffentlichen Arbeitgeber“, stellt Genster heraus, muss aber zugeben: „Allerdings geht es bei Warnstreiks im öffentlichen Dienst nicht ohne Einschränkungen für die Bevölkerung.“ Betroffen sein werden am zweiten Streik-Mittwoch wieder nicht nur die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und die Stadtverwaltung, sondern auch die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) sowie andere kommunale Einrichtungen im Tal – und auch in Cronenberg. Behördengänge und Buch-Rückgaben in der Stadtteilbibilothek. Das Mülleimer-Rausstellen sollte jedoch vorgenommen werden, die AWG versucht trotzdem zu kommen. Sollten die Tonnen nicht geleert sein, sollten sie bis Donnerstag stehen gelassen werden, alle weiteren Termine in dieser Woche bleiben unverändert. Die Recyclinghöfe und das Müllheizkraftwerk sind geöffnet, das Schadstoffmobil ebenfalls laut AWG im Einsatz.

Grund für den Streik ist der Umstand, dass die Arbeitgeber ver.di zufolge ein Angebot vorgelegt haben, das „weder in der Höhe noch in der Struktur akzeptabel“ sei: „Unter dem Strich bieten sie uns 1,77 Prozent“, erklärt ver.di-Geschäftsführerin Grit Genster und führt weiter aus: „Damit muten die öffentlichen Arbeitgeber ihren Beschäftigten nach zehn Jahren Reallohnverlusten weitere zwei Jahre Einkommenseinbußen zu. Selbst Rentnerinnen und Rentnern, die ebenfalls viel mehr verdient hätten, gesteht die öffentliche Hand wenigstens 2 Prozent zu.“

Anders als noch beim ersten Ausstand vor zwei Wochen werden die Wuppertaler Streikenden nicht eine eigene Demonstration im Tal abhalten, sondern sich der zentralen Streikkundgebung in Köln anschließen.