11.04.2012, 06.45 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
TiC-Theater: 29.300 Gäste bedeuten wieder Besucherrekord
Seit den 1980er Jahren gibt es in Cronenberg jede Menge „Theater“. Aber nicht in den Straßen und Wohnhäusern, vielmehr hat sich in der alten Schule an der Borner Straße eine kleine, aber überaus feine Bühne etabliert, die aus der Kulturlandschaft in Wuppertal nicht mehr wegzudenken ist. Das „Theater in Cronenberg“ (TiC) ist zu einer richtigen Erfolgsgeschichte geworden, auch wenn es zwischenzeitlich mal nicht so rosig um das TiC stand und vor einer drohenden Pleite gerettet werden musste. Seitdem die beiden Geschäftsführer Ralf Budde und Stefan Hüfner das „Ruder“ übernommen haben, geht es wieder steil bergauf.
Das wurde auch bei der Vorstellung der Jahresbilanz für das Jahr 2011 klar. „Es gibt im Bereich Kultur nicht viel Gutes zu berichten, aber wir hatten ein hervorragendes Geschäftsjahr“, freute sich Peter Krämer, Vorsitzender des TiC-Beirates, im Hinblick auf den städtischen Sparkurs und die geplanten Kürzungen im Haushaltssicherungskonzept. Was die beiden Spielstätten im Dorf, im Stammhaus an der Borner Straße und im „TiC-Atelier“ in Unterkirchen ausmache, das seien besonders die „selbstlose Zusammenarbeit“ und das „enorme Engagement“, lobte Krämer, der beruflich Geschäftsführer einer Beratungsfirma ist.
Er kennt sich halt aus, wenn es um das Führen eines Unternehmens geht – und dass es im TiC richtig läuft, da ist sich Krämer sicher: Mit großer Theaterprofessionalität und verbreiterter Stücke-Vielfalt gelang der Dörper Bühne im vergangenen Jahr nämlich ein Allzeit-Besucherrekord: 29.300 Gäste kamen zu insgesamt 371 Vorstellungen. 350 davon standen im jährlichen Spielplan, hinzu kamen natürlich auch „außerordentliche“ Vorstellungen bei Gastspielen, Firmenvorstellungen oder ähnlichen gelegenheiten.
Die Auslastung lag damit im vergangenen Jahr bei fast schon unglaublichen 97 Prozent! „Das habe ich nicht glauben können“, erzählt Wirtschaftsprüfer Krämer. Trotz dieser hohen Besucherzahlen stiegen die Kartenpreise jedoch nicht, aber der reine Kartenverkauf kann die Kosten pro Besucher nicht decken: Im vergangenen Jahr gab es einen Deckungsbedarf von 4,50 Euro, 75 Cent mehr als noch 2010. Nur vier Euro konnten jedoch über Spenden und Zuwendungen aufgefangen werden. In Schieflage wird das TiC aber so schnell nicht geraten: “Das ist kein Problem, wir haben Rücklagen“, erklärt Krämer.
Wichtige Säulen der Finanzierung sind und bleiben wohl daher auch auf längere Sicht der Förderverein, Sponsoren, Spenden und die Stadt Wuppertal. „Kein Theater kann mit den Kartenpreisen sämtliche Kosten abdecken“, weiß Krämer, aber vor einigen Jahren sei die Spendenbereitschaft auch im Hinblick auf die drohende Pleite größer gewesen. Im Jahr 2012 wird die Anzahl der Sponsoren vermutlich weiter steigen. Das Fazit lautet für Beiratschef Peter Krämer aber dennoch: „Das TiC ist stabil aufgestellt!“
Auch der Spielplan 2012 sei bislang „gut angelaufen“, so Krämer. Den enormen Erfolg führt Geschäftsführer Ralf Budde auf die große Leidenschaft und die Kompetenz aller TiC-Akteure auf, hinter oder neben der Bühne zurück: „Das ehrenamtliche Ensemble spielt mit Begeisterung und Engagement, wir haben viele hochqualifizierte Regisseure und Übungsleiter“, bilanziert Budde.