14.08.2012, 12.21 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Rigi Kulm-Center“: Verzögerung um ein Jahr
Knapp ein Jahr ist es her, dass die Pläne für eine „Einkaufsmall“ auf dem Areal des so genannten „Rigi Kulm-Centers“ zwischen Cronenberger und Küllenhahner Straße (nicht zu verwechseln mit dem Café-Restaurant „Rigi Kulm“ am Jung-Stilling-Weg!) in den zuständigen Bezirksvertretungen Elberfeld und Cronenberg grünes Licht erhielten. Mitte 2012 sollte es freie Bahn für die Reaktivierung der Einkaufsmeile geben, hieß es damals, doch ein Umbau des im Volksmund „Cola-Werk“ genannten Areals ist nicht in Sicht – der Grund: Das notwendige Einzelhandelsgutachten für das ehrgeizige Projekt an der Grenze von Cronenberg zur Südstadt steht noch immer aus.
Wie berichtet, will die Urbinger Verwaltungs- und Grundstücks-GmbH & Co. KG ihr rund 17.000 Quadratmeter großes Grundstück neu beleben. Nach dem Umzug des dortigen ALDI-Marktes an die Ecke Küllenhahner/Theishahner Straße „blutete“ der Einzelhandelsstandort aus: Getränkemarkt weg, Bäckerei geschlossen, KFZ-Werkstatt umgezogen – lediglich die „Kleine Markthalle“, der Kfz-Zubehör-Händler „Carmah“ und ein Sanitärgroßhandel halten die Stellung. Um den attraktiven, großflächigen Standort mit Zufahrten von der Küllenhahner Straße und der Cronenberger Straße wieder zu aktivieren, plant Center-Miteigentümer Jürgen Urbinger unter anderem die Ansiedlung eines großen Supermarktes – die vier größten Anbieter sind nach Worten von Jürgen Urbinger allesamt interessiert.
Auf den beantragten bis zu 4.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche will die Urbinger Verwaltungs- und Grundstücks-GmbH & Co. KG zudem eine große Drogerie sowie eine „Einkaufsmall“ mit kleineren Geschäftseinheiten ansiedeln. Abgerissen werden soll nach Angaben von Jürgen Urbinger dabei nichts, vielmehr sollen durch Umbauten und Durchbrüche in der bestehenden Substanz die beiden Center-Höfe an der Küllenhahner Straße und an der „Crone“ miteinander verbunden werden. Im „Ärztehaus“ mit der Hahnerberg-Apotheke oder auch Foto Huppert an der Cronenberger Straße soll derweil alles beim Alten bleiben. Rund vier Millionen Euro will sich die Urbinger Grundstücksgesellschaft die Belebung ihres Einzelhandelsstandortes kosten lassen.
Gutachten zu spät eingereicht, jetzt hat Ikea Vorrang
Vorbedingung ist jedoch, dass das Projekt nicht in Konflikt zu dem Einzelhandelsabkommen steht, welches die Stadt mit den Nachbarn Solingen und Remscheid geschlossen hat. Zur Prüfung dessen dient das Einzelhandelsgutachten, das allerdings sehr spät bei der Stadt eingegangen sei: „Wir haben darauf gewartet – es liegt nicht an uns“, heißt es bei der Stadt dazu; erst nach Prüfung könne man sich dann an die notwendigen Gutachten zu den Themen „Verkehr“ und „Lärm“ machen. Konsequenz: Bei der Stadt stehen nach Worten von Sprecher Thomas Eiting die Signale derzeit voll auf „Ikea“, das Hahnerberger Center-Projekt kreist derweil in der Warteschleife – „das ist wie beim Finanzamt, wer spät kommt, muss sich hinten anstellen“.
Thomas Eiting will sich zwar nicht in Kaffeesatzleserei versuchen, Mitte/Ende 2013 aber, so schätzt der Stadt-Sprecher, könnte nun der Weg für die Neu-Belebung des „Cola-Werks“ frei sein. „Ich hoffe, dass wir bis spätestens zum Sommer 2014 fertig sind“, lautet nun das Ziel von Center-Miteigentümer Jürgen Urbinger.