06.11.2012, 16.19 Uhr | Matthias Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
22. Mongkaat-Owend: Neue Geschichten und viel Musik „op Platt“
Auch im 22. Jahr war der „Mongkaat-Owend met denn Obrams“ wieder bunt und unterhaltsam. Volles Haus hieß im Cronenberger Festsaal, in den die Mundartgilde „De Obrams“ eingeladen hatte. Nach der Cronenberger Hymne begrüßten Thomas Graap und Kai Müller im Namen der „Blauröcke“ mit ihren schwarzen Mützen mit dem Lied vom „Holzmichel“ einen Überraschungsgast. Und wer enterte die Bühne? Alt-Obram Harald Biedebach gesellte sich dazu, um sich mit Thomas Graap (noch vom Urlaub „unterhopft“) die Moderation zu teilen. Dazu warf dann Kai Müller manch „platten“ Kommentar in den Saal.
Als Vertretung des Oberbürgermeisters begrüßte Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky die Gäste und erzählte aus dem Leben eines Schonsteinfegers. Edwin Markert berichtete derweil von einer Runde über den Sudberg, über neue Straßen und alte Erinnerungen, inklusive dort zu findender Antiquitäten. Auch in seinem zweiten Beitrag blieb Markert in der Natur, als er „vertällte“ wie zwei Störche die Gelper Frösche unsicher machten. Für Jürgen Wisker war dagegen die Frage: „Analog oder Digital?“ Seine Antwort zum Thema „Handy“: „Die Moderne kriegt sie alle!“ Dazu gesellte sich die Geschichte vom Optiker – Quintessenz: Was nützt eine neue Brille, wenn die alte verschmutzt ist und mit einem Läppken alles „klar“ wird?
Von der Skipiste ins Büro und dann ans Telefon… – kunterbunter Themenreigen im Cronenberger Dialekt
Wera Pickard-Putsch sinnierte über das Skilaufen. Schnee ist offenbar nicht ihr Element – bei ihrem Talent nützte selbst der smarte Skilehrer nichts, meinte sie. Sollte sie doch lieber Golf spielen? Für Brigitte Bröcking, die nächste „in der Bütt“, stand weder Ski noch Golf zur Debatte, denn: „Et will im Büro arbeiten.“ Im Anschluss folgte ein Punkt, der bereits seit 1995 bei den Obrams-Abenden Tradition hat: Karl-Heinz Dickingers Telefongespräch mit Frau Bottmannskowski-Knaas-Ellermann. Es folgte Entspannung zur Herbstzeit mit Inge Ermert, obwohl: Neben dem jahreszeitlichen Genuss war da auch einiges zu tun. Dann meinte Inge Ermert: „Eine Frage, viele Antworten…“ und diesmal gemeint war ein „Pläuschken“, wenn man sich auf der Straße trifft…
Mit Akkordeon, Gitarre, Eiern satt und dicken Ziebeln…
Iris Koch erinnerte an ihren Ausflug mit dem Opa in die Gelpe, während die Oma daheim den Kaffee kochte; der zweite Beitrag der Sudbergerin rankte sich um den berühmten „kleinen Finger“, der (fast) immer nur mit der ganze Hand genommen wird. Musikalisch sorgte einmal mehr Klaus Prietz von den Wuppertaler Originalen mit Akkordeon und Bergischen Liedern für unterhaltsame Intermezzi zwischen den „Vertällschern“. Dabei durfte auch der Song vom „Tippen Tappen Tönchen“ nicht fehlen – natürlich! Nachdem Arno Bluhm zur Gitarre gegriffen hatte, erzählte Nachwuchs-Plattkaller Clemenz Redeker über Eier satt und die Folgen daraus. Schließlich warf der Obrams-Abend auch Rätsel auf: Bei Karl-Heinz Dickinger Ratespiel winkte den drei Gewinnern eine dicke Zwiebel – Gratulation!
Heimatverbundener Gerd Henseleit: Extra aus Friesland zum Obrams-Abend
Mit Karl-Heinz Dickinger konnte aber nicht nur gerätselt, sondern auch gesungen werden: Mit den „Cronenberger Finken“ erklang das Lied „Ech sinn’n Crumbreger Kengk“. Gerd Henseleit, extra aus der neuen Heimat Friesland in die alte Heimat Cronenberg gereist, sinnierte in seinem Beitrag: „Es ist gut, wenn man weiß, wo man hingehört“, bevor mit einem gemeinsamen Lied der Obrams das fast dreistündige Programm im Zeichen des Cronenberger Dialekts endete.
Über 200 Zuhörer hatten auch diesmal ihren Spaß bei Reden, Musik und Gesang „op Platt“ sowie bei Kottenbuttern und Bier, die Hausherr Udo Schmidtke („Partyservice Schmidtke“) ebenso bot wie weitere deftige Speisen und mit seinem Festsaal den richtigen Rahmen dazu. Auch im 22. Jahr bewies der Obrams-Abend: Ja, sie sind halt heimatverbunden, die alten, aber auch die jungen Cronenberger!