12.11.2012, 11.19 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

RSC-Damen: Lea Reinert weg, Bianca Tremmel auf dem Absprung

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Ein Bild aus besseren Zeiten: Trainer Michael Witt (hi. li.), Carolin Reinert (2.v.hi.li.) und Jung-Mutter Beata Geismann (2.v.li.vo.), die hier noch die Meisterschaft 2011 feiern, sind mittlerweile nicht mehr dabei. Nun gab Lea Reinert (li. vo.) ihren Weggang bekannt, Bianca Tremmel (mi. mit Pokal) scheint ebenfalls mit einem Wechsel zu liebäugeln.

Carolin Reinert weg, Beata Geismann in der Baby-Pause – der Kader der Rollhockey-Damen des RSC Cronenberg musste bereits herbe Verluste verkraften. Das schlägt sich auch in den Leistungen auf der Bahn nieder: Die erfolgsverwöhnten Dörper Cats, noch bis vor wenigen Jahren auf die Titel im deutschen Damen-Rollhockey abonniert, sind von anderen Teams wie Düsseldorf oder Calenberg eingeholt und vom neuen Ligaprimus Iserlohn sogar überholt worden.

Das ist schade für das Damen-Rollhockey in der Hochburg Cronenberg. Grundsätzlich aber muss es nicht unbedingt von Nachteil für den Damen-Rollhockeysport in Deutschland sein, dass die Phalanx des RSC durchbrochen scheint. Wenn der Aderlass bei den Dörper Cats nicht allmählich besorgniserregende Züge annehmen würde: Nachdem Schwester Carolin bereits zur letzten Saison „adieu“ sagte, hat nun auch Lea Reinert ihren Wechsel von den RSC-Damen zum Liga-Favoriten ERG Iserlohn bekannt gegeben. Mit der Nationalspielerin verlieren die Cats ihre vielleicht größte verbliebene Leistungsträgerin.

„Keine Perspektive mehr beim RSC Cronenberg“

„Es ist ein personeller Paukenschlag, der die gesamte Liga aufhorchen lassen wird“, bejubelt denn auch die ERGI auf ihrer Internetseite den Neuzugang: „Der Anruf hat mich schon ein wenig überrascht“, äußert sich hier ERGI-Vorsitzender Ralf Henke über die Zusage der Stürmerin. Freude natürlich auch bei ERGI-Trainer Quim Puigvert, der zugleich auch die deutsche Damen-Nationalmannschaft betreut: „Lea ist eine der besten deutschen Spielerinnen und fährt nur aus beruflichen Gründen nicht mit zur WM nach Brasilien.“ Laut ERGI-Mitteilung hat Lea Reinert beim RSC Cronenberg sportlich keine Perspektiven mehr gesehen. „Ich möchte auch auf Vereinsebene international spielen“, begründet die gebürtigere Hammerin ihre Entscheidung. Bei den im Umbruch befindlichen Dörper Cats sei dies aus finanziellen und sportlichen Gründen derzeit nicht möglich.

Quo vadis RSC-Damen: Auch Bianca Tremmel auf dem Absprung

RSC-Geschäftsführer Klaus Wulfmeier bezeichnet den Reinert-Wechsel während der laufenden Saison als „ärgerlich“: „Das wird nun eine schwere Saison für uns.“ Und sie könnte noch schwerer werden: Wie „Leit-Cat“ Beata Geismann, die sich aktuell in der Baby-Pause befindet, gegenüber der CW bestätigte, ist mit Bianca Tremmel eine weiteren Säule der Cats auf dem Absprung. Tremmel wird zurück ins heimatliche Konstanz kehren. In die Endrunde, so Wulfmeier, würden es die RSC-Damen wohl schaffen; hier dürfte es dann aber wohl „dicke Niederlagen“ geben: „Die anderen Vereine freuen sich ja, nun endlich auch einmal Cronenberg schlagen zu können.“ Auf mindestens zwei Jahre veranschlagt Klaus Wulfmeier die drohende Durststrecke bei den RSC-Damen – „wir haben ja viele gute Spielerinnen, die sind aber noch zu jung“.

Lichtstreif: Beata Geismann plant „Comeback“ aus der Baby-Pause

Derweil gibt es aber auch einen Lichtstreif am Horizont der RSC-Damen: Beata Geismann nahm in der vergangenen Woche erstmals wieder am Training der Cats teil und gab sich zu einer Rückkehr aufs Rollhockey-Parkett entschlossen: „Das ist mir ja eine Herzensangelegenheit“, so die vielfache Ex-Nationalspielerin im CW-Gespräch. Wann sie wieder in den Spielbetrieb einsteigt, wollte Geismann aber nicht verraten. Um den Reinert-Abgang zu verdauen, haben die RSC-Damen nun erst einmal Zeit bis zum 2. Dezember 2012 – solange dauert die Pause in der Bundesliga wegen der Damen-WM in Brasilien.

Lea Reinert muss derweil noch länger aussetzen: Wegen ihres Wechsel in der Saison erhielt sie die übliche 40-Tage-Sperre. Pünktlich zum Europapokal-Auftakt gegen Ploufragan am 15. Dezember 2012 dürfe sie sich aber erstmals das ERGI-Trikot überstreifen, stellen die Iserlohner zufrieden fest.