06.02.2013, 12.12 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Rekord bei der Presbyteriumswahl in evangelischer Gemeinde

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Hatten allen Grund zum Strahlen: die frisch gewählten Mitglieder des Presbteriums der evangelischen Gemeinde Cronenberg. Foto: Hartmut Schmahl

Vielleicht sollten die Parteien, die zur voraussichtlich am 22. September 2013 stattfindenden Bundestagswahl antreten, ihr Augenmerk auf die Briefwähler verstärken: Nicht zuletzt eine riesige Zahl von Briefwählern bescherte der Presbyteriumswahl in der Evangelischen Gemeinde Cronenberg eine Rekord-Wahlbeteiligung.

Presbyteriums-Vorsitzende Anke Borchardt strahlte bei der „Wahlparty“ am vergangenen Sonntagabend, 3. Februar 2013, denn auch nicht ohne Grund: „Wir hatten eine sensationell hohe Wahlbeteiligung, mit 22,24 Prozent fast dreimal so hoch wie bei der letzten Wahl im Jahre 2008 (8,46 Prozent)“, berichtet Finanzkirchmeister Winfried Straube hoch erfreut. Die ungewöhnlich hohe Beteiligung bei der Wahl, die nicht zuletzt wegen des Umbaus des Gemeindezentrums Emmaus im vergangenen Jahr verschoben worden war, rechnet Straube dabei auch dem Verfahren zu: „Wir hatten uns ja entschlossen, allen Wahlberechtigten die Möglichkeit der Briefwahl zu geben“, berichtet das Mitglied des Gemeinde-Vorstandes;.

Das Ergebnis gab Anke Borchardt & Co. Recht: Genau 1.549 Gemeindemitglieder gaben ihre Stimme per Brief ab. Zum Vergleich: Gerade 52 Wähler gingen am Sonntag noch persönlich an die Urne im Zentrum Emmaus. „Uns war eine hohe Wahlbeteiligung ganz besonders wichtig, nachdem wir im vergangenen Jahr die Wahl verschoben hatten, weil uns die Kandidaten fehlten“, zog Winfried Straube ein vollauf zufriedenes Fazit. Hätte die Gemeinde die Wahl turnusgemäß in 2012 durchgeführt wie alle anderen Wuppertaler Gemeinden, so hätten alle angetretenen Kandidaten als gewählt gegolten – „das wollten wir auf keinen Fall“, so Kirchmeister Winfried Straube weiter: „Denn nach den vielen Umwälzungen und Einschnitten, die wir in der letzten Wahlperiode hatten, sollte das nächste Presbyterium unbedingt demokratisch legitimiert werden“.

Das ist gelungen, zumal sich um die zwölf Sitze im Presbyterium 14 Kandidaten bewarben. Aber auch die hohe Wahlbeteiligung wertet die Gemeinde als Ausdruck der Legitimation. Hintergrund: Die Wahlbeteiligung in der Evangelischen Kirchengemeinde Cronenberg war die zweithöchste im gesamten Kirchenkreis Wuppertal. Nur in der kleinen Reformierten Gemeinde Ronsdorf gaben mit 27,2 Prozent noch mehr Gemeindemitglieder ihre Stimme ab. In den anderen Gemeinden des Kirchenkreises lag die Wahl-Beteiligung ganz überwiegend unter 10 Prozent.

Wiedergewählt wurden (in alphabetischer Reihenfolge): Anke Borchardt, Nicole Dembski, Volker Heuwold, Dirk Picard, Annette Rasch, Jan Schletter und Winfried Straube. Von den erstmals angetretenen Kandidaten wurden Andreas Butz, Gudrun Danowski, Beate Hablitzel, Tim Jakobs und Tim Polick gewählt. Diakonin Evi Boeddinghaus galt schon zuvor als gewählt, denn aus dem Kreis der hauptamtlichen Mitarbeiter der Gemeinde war sie die einzige Kandidatin.