22.04.2013, 18.05 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Cronenberg hilft: Rauschender Abend und klingelnde Spendenkasse
König Fußball kam „Cronenberg hilft!“ diesmal nicht in die Quere: Bei der 9. Auflage des Benefizkonzertes am vergangenen Samstag, 20. April 2013, hielt – anders als im vergangenen Jahr – nicht das DFB-Pokalfinale den einen oder anderen vom Kommen ab oder bewegte zum vorzeitigen Gehen: Bis zum „Schlusspfiff“ in der Alten Schmiede zeigte sich die gute Stube der Firma Knipex bestens gefüllt – mit insgesamt rund 1.300 Besuchern über den ganzen Abend verteilt erlebte „Cronenberg hilft!“ 2013 einen großartigen Zuspruch.
Reinerlös: 200.000-Euro-Schallmauer locker geknackt!
Apropos: Großartig war auch, was in die Spendenkassen kam! Beim (Zwischen-)Stand von 16.000 Euro hörten die „Kassenwarte“ des Benefizkonzertes auf zu zählen, und da war der lange Abend in der Knipex-Schmiede noch lange nicht zu Ende. Erst gegen 23 Uhr erklangen die Schlussakkorde der CFG Big-Band und im Anschluss wurde noch das eine oder andere Bierchen oder Glas Wein getrunken, die letzten Benefiz-Würstchen gegessen oder auch der eine oder andere Euro in die Spendensparschweine gesteckt. Bei der letzten CW-Nachfrage waren die „Geldzähler“ fertig: Genau 19.925 Euro lautet „das amtliche Endergebnis“ des vergangenen Samstags – ein tolles Ergebnis für einen wiederum tollen Abend: Die 200.000-Euro-Schallmauer der Reinerlöse aller bisherigen „Cronenberg hilft!“-Konzerte wurde damit locker geknackt – danke!
Über fünf Stunden: Begeisternder Programm-Marathon
Volle Spendenkassen waren die Hauptsache, die schönste „Nebensache“ des rauschenden Benefizabends war indes das Programm: Obwohl das Konzert um 23 Uhr stolze fünfeinhalb Stunden gedauert hatte, applaudierten die Zuschauer begeistert und forderten stehend eine Zugabe nach der anderen – die Big Band des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums und ihr Leiter Lothar Berg setzten einmal mehr den umjubelten Schlusspunkt des Konzert-Marathons. Den Auftakt dazu gestaltete die Bläserklasse „Plus 7B“: Mit Swing und Pop gestalteten die jungen Bayer-Realschüler unter der Leitung von Monika Modrow den Einstieg in das Bühnenprogramm – toll, was die Siebtklässler schon drauf haben!
i-Tüpfelchen dabei war der Auftritt von Lisa Sopp: Zwar streikte bei der FBR-Schülerin, die es bei dem SAT.1-Contest „The Voice Kids“ ganz aktuell in die „Battles“ geschafft hat, zu Beginn das Mikrophon. Cool meisterte die erst 12-jährige Cronenbergerin aber das Technik-Problem, um dann – trotz Erkältung – mit dem Adele-Hit „Set fire to the rain“ den stimmlichen Beweis zu führen, dass „Voice Kids“-Jurorin Lena Meyer-Landrut sie zurecht in ihr Team gewählt hatte.
Posaunenchor sowie Hannah & Michael Hablitzel: Voller Sound & zarte Klänge
Der Posaunenchor Cronenberg unter Leitung von Holger Havemann präsentierte mit gewaltigem Klangkörper wohlklingend-professionell Evergreens, noch dazu im Stehen – das machte Lust auf das Frühjahrskonzert am 9. Juni 2013, da stand auch das Publikum in der Knipex-Schmiede auf! Begeistert gefeiert wurden auch Cellist Michael Hablitzel und seine ebenso reizende wie begabte Tochter Hannah an der Harfe: Mit zauberhaften klassischen Tönen beeindruckten sie und verzauberten die Zuhörer; mit Verlaub: Hannah Hablitzel noch einen Tick mehr als ihr Papa… Ganz andere Töne, aber nicht minder unterhaltsam waren Mathias Haus am Flügel und Benjamin Gössel sowie Jonas Dometshauser abwechselnd am Vibraphon – rasend schnell, einfach virtuos.
Ein weiterer Höhepunkt war Pianist Vladimir Burkhardt, der, begleitet von Saxophonist Markus Gärtner, einmal mehr bei „Cronenberg hilft!“ unter Beweis stellte: Burkhardt ist ein Vollblut-Entertainer! „Let me entertain you“ klang in einem seiner Stücke an, in denen er spielend leicht eine unmöglich erscheinende Verbindung von Bach zum Kinderlied „Hänschen klein…“ bis hin zur „Ballade pour Adeline“ oder auch dem Joe Cocker-Hit „Unchain My Heart“ möglich zu machen, seinen „Crossover“ sogar noch mit einem Hammer zu spicken wusste – sein Witz, sein Charme und sein Leichtigkeit steckte alle an, Zugabe-Rufe und viel Applaus waren der wohlverdiente Dank des Publikums. Zudem spendete Vladimir Burkhardt die Hälfte des Erlöses, der am Benefizabend aus dem Kartenverkauf für sein nächstes Konzert am 5. Mai 2013 zusammen kam, für „Cronenberg hilft!“ – auch noch ein sozialer Vollblut-Künstler!
Werner Dickel & Chris Huber sowie SAX For Fun: Extra-klassisch und Extraklasse
Nach so viel Spaß wurde es mit Werner Dickel („Musik auf dem CronenBerg“) an der Bratsche und Chris Huber, der zuletzt als „Teufelsgeiger“ mit dem „Royal Street Orchestra“ in der Knipex-Schmiede begeisterte, wieder „erstklassisch“ – die transsylvanischen Volks- und Tanzlieder waren zwar ein „Kontrapunkt“ zum „Ratpack“ Burkhardt/Gärtner, aber auch sie fügten sich nahtlos ein: nämlich als ein weiterer Hochkaräter in der Reihe der Programm-Höhepunkte. Es folgte das Saxofon-Orchester „Sax For Fun“, dass die Alte Schmiede ebenfalls mit großem Sound erfüllte.
„Vielen Dank für Eure tolle Veranstaltung!“, schrieb Saxofon-Orchester-Leiter Thomas Voigt im Nachklang zu „Cronenberg hilft!“: „Es hat großen Spaß gemacht, bei Euch zu spielen!“ Das Kompliment kann man getrost zurückgeben, wie reichlich Applaus und einmal mehr „Zugabe“-Rufe bewiesen: Bei „Sax For Fun“ ist der Name Programm, ihr Auftritt machte großen Spaß! Apropos, Spaß: Für viel „Entertainment“ garantierte auch Nicolas Evertsbusch: Der Magier am Klavier überzeugte auch bei seinem zweiten „Cronenberg hilft!“-Auftritt nicht nur mit grandiosem Klavierspiel und frechen Kreissler-Liedern, sondern auch (wieder) mit frechem Mundwerk – der gebürtige Küllenhahner ist ein „Klavierettist“, eben ein Kabarettist am Klavier!
CFG-Big Band: Auch nach fünf Stunden noch „Zugabe“-Rufe
Zum Abschluss, fast schon traditionell, spielte – wie bereits beschrieben – die Big-Band des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums groß auf. Und zwar „groß“ nicht nur im Sinne von „großer Besetzung“ – „groß-artig“ war auch diesmal das Spiel des Schulorchesters; obwohl „Bandleader“ Lothar Berg jährlich einen Aderlass in Form von Schulabgängern zu verkraften hat, schafft er es, den Klangkörper auf hohem Niveau zu halten oder vielleicht sogar zu steigern – wie der Posaunenchor und „Sax For Fun“ lieferte auch die CFG Big Band einen Auftritt in Profi-Qualität ab!
„Super“, fand entsprechend auch Iris Madel das Benefizkonzert, aber nicht nur, weil sie einen der Hauptpreise bei der Benefiz-Tombola ergattert hatte: „Ich finde es gut, wenn sich Menschen engagieren – insofern finde ich alles hier gut!“ Ins gleiche Horn stießen Doris Steinke aus der Südstadt und Michael Hyhs aus Heckinghausen: „Uns gefällt alles“, gaben die treuen „Cronenberg hilft!“-Besucher und erklärten Musik-Liebhaber zu Protokoll: „Das Programm ist vielseitig, jede Sparte ist vertreten – im Prinzip ist alles gut!“
Über die Wupper gegangen: „Uns geht’s richtig gut!“
Dass das geflügelte Wort „Über die Wupper gehen…“ nicht unbedingt einen negativen Anklang haben muss, bewiesen Ursel und Heinz Bockermann: Das Ehepaar war über die Wupper, nämlich aus Solingen, zum Benefizkonzert gekommen und es unterstrich gegenüber der CW: „Uns geht’s richtig gut!“ Ob Konzert, Klönen oder Kulinaria – alles sei 100-prozentig in Ordnung, befanden auch ihre Begleiter Jutta Hilverkus und Ernst Albers: „Das ist ja beinahe wie ein echtes Nachbarschaftsfest hier.“
Nur eines hatte das Besucher-Quartett an einem der Stehtische vor der Knipex-Schmiede zu bemängeln: Es könnte etwas wärmer sein – „aber da können Sie ja nichts dran machen“. Richtig, das Wetter hatten die „Cronenberg hilft!“-Organisatoren nicht bestellt – vielleicht hatten es ja die Bockermanns aus Solingen mit über die Wupper gebracht…