06.08.2013, 18.30 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Bayer-Realschule: Eine „Anwältin der Kinder“ verabschiedet

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Neben FBR-Urgestein Dorothee Sasse (mi.) musste FBR-Leiter Hartmut Eulner noch eine weitere engagierte Frau der Schulgemeinde verabschieden: Nach fünf Jahren gab Birgit Emde (re.) mit dem Abschluss ihres Sohnes auch ihr Amt als Schulpflegschaftsvorsitzende der Küllenhahner Realschule ab. Hartmut Eulner würdigte das auch "große Engagement" von Birgit Emde: "Ich kann gar nicht alles aufzählen und hoffe, dass wir einen guten Nachfolger bekommen. Einen so guten kriegen wir sicher nicht!"

Seit 1975 ist die Friedrich-Bayer-Realschule (FBR) im Schulzentrum Süd zu Hause und insofern verabschiedete sich mit dem letzten Schultag vor den Sommerferien geradezu eine „Institution“ der FBR in den Ruhestand: Nach 41 Jahren im Schuldienst, davon 36 Jahre an der Realschule, ging mit Dorothee Sasse eine der beiden letzten noch aktiven FBR-Lehrer der „Gründergeneration“ des Schulzentrums Süd in Pension.

Die „Anwältin der Kinder“, so FBR-Leiter Hartmut Eulner in seiner Abschiedsrede, sagte ihren Schülern nicht einfach so „adieu“: Zwar findet an der Bayer-Realschule üblicherweise zu Beginn der Klasse 8 ein Wechsel der Klassenlehrerschaft statt, Dorothee Sasse wünschte sich jedoch, ihre letzte Klasse bis zur Mittleren Reife begleiten zu dürfen. Ihrem Wunsch wurde statt gegeben und insofern war die feierliche Überreichung der Abschlusszeugnisse (die CW berichtete) nicht nur für ihre Schüler, sondern auch für die 62-Jährige ein besonders emotionaler Moment: „Ich fand es sehr schön, dass ich meine Klasse bis zum Abschluss bringen durfte.“

„Oh, Dorothee…“: Abschieds-Chanson vom Lehrer-Chor

Zum Abschied von ihren Kollegen lud Dorothee Sasse indes zu einer Kanu-Tour auf der Wupper ein, im Anschluss bereitete die Schule ihr mit einer sommerlichen Feier einen würdigen Abschluss. Unter dem Titel „Oh, Dorothee“ und zur Melodie des Chansons „Les Champs-Elysées“ von Joe Dassin ließ das FBR-Kollegium Dorothee Sasse dabei im Garten von Schulpflegschaftsvorsitzender Birgit Emde gelungen musikalisch hochleben: „Sie war stets gut gelaunt dabei, die Schüler waren ihr nie einerlei“, sangen Hartmut Eulner und seine Lehrer an die Adresse von Dorothee Sasse, „ein offnes Ohr war immer da, für die Schülerschar…“.

Nicht singend würdigte FBR-Leiter Eulner im Anschluss an das Ständchen die Cronenbergerin als eine Fürsprecherin der Schüler, die auch in Sorgen und Nöten stets für die Kinder da gewesen sei. Den Ruhestand habe Sasse verdient, betonte Hartmut Eulner: „Aber das kriegen Sie ohnehin nicht hin“, blickte der Schulleiter in die Zukunft und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass sich Dorothee Sasse vielleicht im Förderverein weiter für die Realschule engagieren würde. Die so Gewürdigte spielte den Ball zurück: Sie sei sehr zufrieden und dankbar für ihre Zeit an der Bayer-Realschule, sagte Dorothee Sasse: In einem halbjährigen Intermezzo an einer anderen Schule habe sie die Bayer-Realschule und den Leitungsstil von Hartmut Eulner „sehr zu schätzen gelernt“.

„Mir hat es zu jeder Zeit Spaß gemacht…!“

Kein schlechtes Haar ließ die Cronenberger Pädagogin auch an ihren Schülern: Sicher hätten sich die „Pennäler“ in den letzten vier Jahrzehnten verändert, aber darauf müsse man sich eben einstellen: „Wenn man den Kindern Respekt entgegen bringt, gibt es auch Respekt zurück.“ Nach 41 Jahren Schuldienst zog Dorothee Sasse insofern eine beneidenswerte berufliche Bilanz: „Ich war immer gerne im Schuldienst, mir hat es zu jeder zeit Spaß gemacht!“ Wie sie den nun fehlenden „Spaß-Faktor“ ausgleichen wird, wusste die 62-Jährige (noch) nicht zu sagen: „Ich musste erst einmal meine Schulzeit gut zu Ende bringen, jetzt werde ich mich orientieren – beides gleichzeitig ging nicht!“