18.10.2013, 13.36 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Umweltstation: Leiterin-Abgang trübt Vorfreude aufs Jubiläum

Artikelfoto

Der Vorstand des Fördervereins der Station Natur und Umwelt hält trotz Personalstreit zusammen.

Am Mittwoch, 9. Oktober 2013, traf sich der Förderverein der Station Natur und Umwelt zur Mitgliederversammlung. Vorsitzender Peter Engelmann hob im gut besuchten Versammlungsraum an der Jägerhofstraße hervor, dass die Besucherzahlen der größten Umweltbildungseinrichtung im Städtedreieck mit über 30.000 Teilnehmern auch im Jahr 2012 stabil geblieben sind. Ein Team von mehr als 50 Kursleitern der Stadt, des Vereins und auch aus dem schulischen Bereich sind derzeit für die Station tätig.

Zum 30-jährigen Jubiläum im Jahr 2014 plant die Station Natur und Umwelt wieder ein großes Umweltfest mit vielen Angeboten. Dazu wird es einen Girls- und Boys-Day geben. Auch soll die Station 2014 barrierefreier werden, auch an der Jägerhofstraße wird das Thema „Inklusion“, also das Miteinander von Behinderten und Nichtbehinderten, groß geschrieben. Die Kassenprüfung blieb ohne Beanstandung und brachte dem Förderverein sogar einen Überschuss. Den könnte der Verein vielleicht auch gebrauchen, denn im Nachgang ihrer Kündigung kommen auf den Förderverein womöglich hohe Forderungen von Dr. Katja Hombrecher zu, welche die Station in den letzten 14 Jahren leitete.

Hombrechers Weggang zum Landesumweltamt und eine von ihr zwischenzeitlich eingereichte Klage sorgten am Versammlungsabend für Bedauern im Vorstand, Ratlosigkeit unter den Mitgliedern und Ummut seitens der Familie Hombrecher, welche allesamt Fördervereinsmitglieder sind und die – abgesehen von der Betroffenen selbst – vollständig zugegen war. Die Familie brachte einen Dringlichkeitsantrag ein. Im Streit mit der Station geht es um 1.455 Überstunden und Resturlaub, welche sich zu einer Klage-Höhe von mehr als 31.000 Euro summieren. Den neuerlichen Versuch, die Auseinandersetzung durch einen Mediator schlichten zu lassen, erklärte die Familie Hombrecher für zu spät, Begründung: Es sei ja nun bereits Klage beim Arbeitsgericht eingereicht. Schwiegervater Horst Hombrecher betonte indes: „Wir sind keine Streithansel!“

Bei Fördervereinsvorsitzendem Peter Engelmann war die Betroffenheit über die Angelegenheit unübersehbar, nicht zuletzt auch ob des Image-Schadens für die renommierte Umwelteinrichtung. Engelmann betonte jedoch, dass die Höhe der Klagesumme den Verein nicht gefährden würde. Trotz allgemeiner Betroffenheit und phasenweise aufgeheizter Stimmung hielt Peter Engelmann die Wogen der Emotionen flach; nunmehr wird wohl das Arbeitsgericht entscheiden.

Unter dem Strich blickt die Station Natur und Umwelt dennoch hoffnungsvoll in die Zukunft, freut sich auf das Jubiläumsjahr 2014 und viele kleine und große Besucher im kleinen Naturparadies an der Jägerhofstraße. Mehr Infos zur größten Umweltbildungseinrichtung im Bergischen sowie zu den einzelnen Angeboten auch in den Herbstferien gibt’s online unter www.stnu.de.