07.12.2013, 14.14 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Küllenhahner Advent: „Dann bleiben die Kunsthandwerker weg“

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Im Schatten der 500 Lichter des 1. Küllenhahner Adventsbaumes war es diesmal noch heimeliger auf dem Adventsfest des Bürgervereins Küllenhahn und der CW.

„Das war bombastisch“, befand Maike Wand, nachdem der letzte Leuchteffekt des CW-Feuerwerks am Küllenhahner Adventshimmel verglüht war – Schmitz Pyrotechnik gestalteten wieder den effektvollen Schlussakkord des Fests von Bürgerverein Küllenhahn und der CW und wurde für das Spektakel mit „Ahs“, „Ohs“ und Applaus belohnt. Gleich mehrfach dachten die vielen Schaulustigen an der Küllenhahner Straße, der Himmelszauber sei vorüber. Aber die Pyrotechniker aus Wermelskirchen zündeten immer wieder weitere spektakuläre Leuchteffekte – als dann tatsächlich wieder Dunkelheit über der Adventsmeile herrschte, gab’s durchweg nur begeistertes Lob für das spektakuläre Advents-Finale – Schmitz Pyrotechnik hatte einem gelungenen Fest-Tag das i-Tüpfelchen aufgesetzt.

Auch Britta Pandel-Rood, die alljährlich den Kunsthandwerkermarkt in der früheren Pandelschen Fabrik organisiert, zeigte sich vom Fest angetan: Das Angebot in ihren Räumlichkeiten sowie bei Bedachungen Hüttemann und Blumen Balewski sei so anspruchsvoll wie lange nicht mehr gewesen. Aber: In den Kassen der Anbieter zahlte sich das kaum aus. Ebenso wie Gudrun Balewski (Blumen Balewski) und Ariane Hüttemann (Bedachungen Hüttemann), deren „Nordic Talking Ladies“ in der Hüttemann-Fabrik wieder mit ihrem anheimelnden Stand mit Lichterketten, Basteleien und allerlei Schönem den Hingucker stellten, konstatierte auch Britta Pandel-Rood, dass zunehmend nur geschaut und nicht gekauft wird.

Nur „Glühwein-Lust“ – „dann bleiben die Kunsthandwerker zu Hause!“

„Das ist auch auf anderen Märkten die Tendenz“, weiß Britta Pandel-Rood: „Die Leute wollen offenbar vor allem nur noch die Atmosphäre genießen und dazu Glühwein trinken und essen.“ Eine Einschätzung, deren Folgen übrigens auch Michael Ackermann, Chef der Werbegemeinschaft „Wir in Cronenberg“, schon zum WiC-Weihnachtsmarkt skizzierte: Wenn nur getrunken und gegessen wird, bleiben die Kunsthandwerker zu Hause, die Attraktivität eines Marktes nimmt ab, in der Folge bleiben wiederum die Besucher daheim und so weiter… – eine Spirale, die ein Grund für den diesjährigen Ausfall des Cronenberger Weihnachtsmarktes war.

Britta Pandel-Rood und die weiteren Organisatoren wollen sich aber davon nicht unterkriegen lassen: Es wird einen 10. Küllenhahner Advent geben! Denn zumindest die Resonanz zum Festgeschehen war allenthalben positiv: Nicht zuletzt als es dunkelte, fühlten sich die Besucher im Schein der Lichterketten, Laternen, Kerzen und des sieben Meter hohen Küllenhahner Adventsbaumes pudelwohl – zumindest Glühwein, Adventswürstchen sowie Prosecco und Wein gingen kräftig über die Theken – zumindest für die guten Zwecke kam einiges in die Kassen!

Trotz Kaufzurückhaltung: „Es hat Spaß gemacht!“

Volker Diederichs, bei dem Kinder für einen symbolischen Euro schmieden konnten, war’s egal, wie viele Münzen er am Schluss in der Kasse hatte. Auch Ralf Ackermann und Achim Weidhaas (Firma Probach) haderten nicht, weil sie keine ihrer Metall-Objekte „Pro picto“ an den Mann oder die Frau gebracht hatten – mehrere Hundert Euro gibt man ja auch nicht im Vorbeigehen aus. Ackermann und Weidhaas ernteten aber ebenso viel Zuspruch für ihre Objekte wie Kinderschmied Volker Diederichs für sein Engagement: „Es war schön und hat Spaß gemacht“, verabschiedeten sich die drei Mitwirkenden am Schluss froh gestimmt – zumindest in Sachen Erlebniswert waren Diederichs, Ackermann und Weidhaas auf ihre Kosten gekommen.

Die Empfehlung der Advents-Organisatoren: Kaufen Sie nicht nur Glühwein und Würstchen, wenn Sie jetzt einen Weihnachtsmarkt-Bummel unternehmen – und sei es nur eine Kleinigkeit, auch anderswo freuen sich die Kunsthandwerker, wenn Sie für ihren Einsatz belohnt werden…

 

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