07.02.2014, 13.31 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Grabanlage mit „Galvano-Engel“: Pflegeleicht, aber nicht anonym

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Ingo Schellenberg (li.) und Volker Heuwold (re.) mit Reinhard (2.v.r.) und Thorsten Biehl, welche die neue Grabanlage mit dem historischen "Galvano-Engel" auf dem Friedhof Solinger Straße anlegten.

Der Evangelische Friedhofsverband weihte am vergangene Freitag, 31. Januar 2014, auf dem Friedhof Solinger Straße eine neue Gemeinschaftsgrabanlage für „pflegefreie“ Urnenwahlgräber ein. „Die Gesellschaft verändert sich. Es werden pflegefreie Grabstätten bevorzugt“, erläuterten Volker Heuwold, stellvertretender Vorsitzender des Friedhofsverbandes, und der Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbandes, Ingo Schellenberg, den Hintergrund der neuen Form von Grabanlagen mit den dramatischen Veränderungen in den letzten 15 bis 20 Jahren: „Wir wollten aber keine anonymen Gräber unter einer Rasenfläche.“

Um einen Ort der Trauer und des Gedenkens zu schaffen, der zugleich dem Anspruch eines geringen Pflegeaufwandes gerecht wird, gingen die Verantwortlichen auf dem Gottesacker an der Solinger Straße neue Wege: Die neue Anlage, übrigens die erste dieser Art überhaupt, bietet auf 60 Quadratmetern 24 Doppelgrabstätten für je zwei Urnen. Prächtiger Blickfang der neuen Grabanlage ist der „Galvano-Engel“: Die denkmalgeschützte Engelsfigur auf einem schwarzen Granit-Sockel aus dem Jahr 1905 ist ein Grabdenkmal der Familie Reinhold Maus. Um dieses herum wurde die Anlage mit ansprechenden Materialien auch gärtnerisch ästhetisch gestaltet, wofür Friedhofsgärtner Reinhard Biehl, Sohn Thorsten Biehl und das Gärtner-Team verantwortlich zeichneten.

Für die Zukunft kann sich der Friedhofsverband auf dem Friedhof Solinger Straße zwei weitere Anlagen dieser Art vorstellen, bei denen ebenfalls prägnante historische Denkmale integriert werden könnten. Bei einer der zukünftigen Anlagen sollen auch Erdbestattungen möglich sein.