06.05.2014, 12.12 Uhr   |   Oliver Grundhoff   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Das Aus: Werbegemeinschaft W.i.C. beschließt die Auflösung

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WiC-Vorsitzender Michael Ackermann (re., Foto: Archiv) sorgte auch am vergangenen verkaufsoffenen Mai-Sonntag 2014 dafür, dass ein Drehorgeltag die Sonntagseinkäufer in der Ortsmitte erfreute. Ob es solche und andere "Begleitmusik" auch in Zukunft an Cronenberger Einklaufssonntagen geben wird, steht nun in den Sternen.

Es war nicht nur die vorerst letzte Versammlung der W.i.C.-Mitglieder, sondern auch die kürzeste: Gerade einmal 20 Minutne dauerte es, bis die Auflösung der Cronenberger Einzelhändlergemeinschaft „Wir in Cronenberg“ (W.i.C.) am letzten Dienstag, 29. April 2014, beschlossene Sache war. 15 Jahre ist es her, als man sich zur Gründungsversammlung traf; damals herrschte noch Aufbruchstimmung. Nur einer meinte es seinerzeit schon besser zu wissen: Der mittlerweile verstorbene Geschäftsmann Werner Ebert äußerte im Gespräch mit dem späteren WiC-Vorsitzenden Adolf Müller seine Skepsis: „Das gibt nie etwas.“

Er sollte Unrecht haben: Die W.i.C. kam in Cronenberg gut an. Unter der Federführung von Adolf Müller wuchs die Gemeinschaft und eroberte sich einen bedeutenden Stellenwert im Cronenberger Leben. Auf den heutigen Ehrenvorsitzenden Adolf Müller folgte Michael Ackermann und auch ihm gelang es, die W.i.C. weiter nach vorne zu bringen. Doch in letzter Zeit waren immer weniger Mitglieder bereit, Freizeit und Energie in die Vorstandsarbeit zu investieren. Die Suche nach Bewerbern für ausscheidende Vorstandskollegen war trotz mehrerer Aufrufe vergebens. Sinkende Mitgliederzahlen und die geringe Beteiligung bei den Mitgliederversammlungen waren weitere stumme Zeugen zunehmenden Desinteresses der Mitglieder an dem Verein.

So war es auch kein Wunder, dass sich zu der Versammlung am letzten Dienstag gerade einmal 14 Mitglieder einfanden. Am Ende muste dann selbst Michael Ackermann, eigentlich als positiv denkender Mensch bekannt, eingestehen, dass ihm angesichts dieser Entwicklung die nötige Motivation zum Weitermachen fehlt. Dass selbst an einem für die W.i.C. so fundamentalen Abend über die Hälfte der Mitglieder durch Abwesenheit glänzten und viele es noch nicht einmal für nötig hielten, auf die Einladung zu antworten, sprach Bände. Als W.i.C.-Chef Michael Ackermann um 19.20 Uhr die alles entscheidende Frage nach einem möglichen Nachfolger in die Runde warf, herrschte betretene Stille. Das anschließende gemeinsame Abendessen glich dann eher einem Leichenschmaus: Jedem war bewusst, dass gerade eine große Idee gestorben war.

Welche Bedeutung die nun bevorstehende Auflösung der W.i.C. für das „Dorf“ nach sich zieht, wird wohl erst im Anschluss klar werden. Ob verkaufsoffene Sonntage, Weihnachts- oder Herbstmarkt oder auch Drehorgelfest – all die liebgewonnenen Feste, bei denen man sich zum Plausch traf, sind damit Geschichte. Bleibt am Ende die Hoffnung, dass mit dem Aus für die W.i.C. vielleicht die Möglichkeit für eine neue Einzelhändlergemeinschaft verbunden ist – immerhin hatte auch die W.i.C. bereits zwei Vorgängergemeinschaften…