21.06.2014, 16.28 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
WM-Mobil 2014: Auf vier Rädern durchs Sommermärchen
„5:1 für uns“, lautete auf CW-Frage wenige Stunden vor dem Anpfiff des ersten deutschen WM-Spiels gegen Portugal am vergangenen Montag, 17. Juni 2014, der Tipp von Kay Münch. Nüchtern fügte er hinzu: „Wir müssen ja realistisch bleiben!“ Bei der CW-Mitarbeiterschaft sorgte der Nachsatz für Lacher, nach dem fulminanten 4:0 von Jogis Jungs muss Kay Münch bescheinigt werden: Sein Tipp war ziemlich realistisch!
Keine Überraschung: Der Cronenberger ist ja ein WM-Experte, man könnte Kay Münch auch als „Fußball-bekloppt“ bezeichnen – im positiven Sinne, selbstverständlich. Nach der Premiere zur EM 2008 hat sich der 29-Jährige auch heuer wieder voll ins Zeug gelegt: Gemeinsam mit seinen Freunden Jan Peter Berger und Dennis Kupferschmidt hat Kay Münch zu dem Weltturnier in Brasilien ein WM-Mobil auf die Straße gebracht.
Nicht „schneller, höher, weiter“, aber auf jeden Fall „größer“ lautet die Devise beim inzwischen vierten Fußball-Mobil des Trios: War es 2008 ein Mitsubishi Micra, bei der WM 2010 ein Ford Escort Kombi und zuletzt bei der EM 2012 ein VW Pritchenwagen, so haben Jan Peter Berger, Dennis Kupferschmidt und Kay Münch diesmal ein Wohnmobil zum WM-Mobil 2014 umfunktioniert. Ein Mitsubishi L 300, Baujahr 1987 und schlappe 283.000 Kilometer gelaufen, hat das Trio im Internet für 1.200 Euro gekauft („Ungesehen, wir haben nur gefragt: ,Ist der fahrbereit?'“) und dann in etwa 100 Stunden Arbeit ins WM-Mobil 2014 verwandelt.
WM-Mobil 2014: Mit allem Zipp und Zapp
Heraus gekommen ist ein schwarz-rot-gold lackiertes Gefährt, das kaum noch wohn-, aber dafür umso mehr feiertauglich ist: LED-Lichterkette, Nebel- und Seifenblasenmaschinen, Deutschland-Fahnen und natürlich Zapfanlagen für Wodka und natürlich für Bier. Für alle Fälle sind stets 150 Liter Gerstensft an Bord, der vier Meter lange gekühlte Schlauch mit Hahn reicht bis auf den Dachaufbau, der für bis zu zwölf Personen Platz bietet. Im Inneren verfügt das Cronenberger WM-Mobil 2014 einen Beamer, sodass die Partien Brasilien unterwegs verfolgt werden können.
Vor der Leinwand Platz nehmen kann man auf drei Schalensitzen, die mit den geschichtsträchtigen Nummern 54, 74, 90 versehen sind – Kay Münch, Jan Peter Berger und Dennis Kupferschmidt beweisen auch Sinn für Details. Aber auch für „Masse“: 3.000 Watt bringen ihre Boxen „auf die Waage“ – „Auf uns“ von Andreas Bourani ist der WM-Hit 2014 in der Playlist des Trios. Dass die engagierten Cronenberger an alles gedacht haben, beweist auch das Nummernschild: Mit der Kennung W-WM 1414 fährt das WM-Mobil durch Cronenberg und wenn ein Autokorso anliegt, wie nach dem Portugal-Spiel, auch entlang der Talachse.
„Feuertaufe“ bei „Rock am Ring“ bestanden
Seine Feuertaufe bestanden hat das Feier-Gefährt übrigens bei der jüngsten Auflage von Rock am Ring: „Das war hart“, blicken Jan Peter Berger und Kay Münch auf das Festival-Wochenende zurück: „Aber es hat überlebt.“ Ebenso wie am Nürburgring ist das WM-Mobil natürlich auch auf den Straßen im CW-Land und im Tal der Hingucker: „Die Reaktionen sind durchweg positiv“, berichten die „Mobilisten“: „Die sagen alle, wir sind verrückt – sogar die Polizei filmt.“
Bevor das WM-Mobil wieder ausgeschlachtet und verkauft wird, hofft das Trios natürlich, dass es noch den einen oder anderen Autokorso-Kilometer damit unterwegs sein wird: „Was für eine Frage“, entgegnen die fußballverrückten Cronenberger jedenfalls auf die Frage nach ihrem Weltmeister-Tipp: „Deutschland, natürlich, das steht doch auf unserem Mobil drauf!“ Behalten die „Fußball-Verrückten“ Recht, dann wird ihr WM-Mobil noch sechs Deutschland-Spieltage unterwegs sein. Schau’n wir mal, so wie sich Kay Münch, Jan Peter Berger und Dennis Kupferschmidt ins Zeug gelegt haben, ist ihnen jedenfalls zu wünschen, dass Jogis Jungs für ein Sommermärchen sorgen!
Dank an Sponsoren des WM-Mobils
Der Dank des Trios geht indes an folgende Sponsoren, die den Umbau des WM-Mobils unterstützt haben: Big Herrenmode, Versicherungsbüro Paul-Heinz Münch, Haustechnik Thomas Weil, GET Anlagentechnik, Gaststätte Alt Cronenberg, Gaststätte Cronenberger Bahnhof, GÖKO Service Projekt, Beschrieftungs Studio Wende, Gerd Dietz Co2, Dachdecker Ralf Jung, Mad Dog, Fahrzeugtechnik – Feller, AS Hair Design, der farbgeber und Getränke Schildberg.