22.01.2015, 13.37 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
SPD: Positive Neujahrsstimmung zu Stadt, Bezirk und Land
Den politischen Aufgalopp ins neue Jahr bildete wieder der Neujahrsempfang der SPD Cronenberg: Vertreter von Vereinen, Organisationen und Institutionen Cronenbergs kamen dazu in die Friedenskirche an der Hahnerberger Straße. Mit drei Vertretern zeigten die Dörper Grünen Präsenz, die CDU Cronenberg indes zeigte nicht Flagge – haben es die Dörper Christdemokraten der SPD noch nicht verziehen, dass sie ihre Kandidatin Ursula Abé im Sommer letzten Jahres gegen den CDU-Amtsinhaber Michael-Georg von Wenczowsky antreten und mit Hilfe eines bunten Bündnisses in der Bezirksvertretung zur neuen Bezirksbürgermeisterin wählen ließ?
Die neue Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé blickte in ihrer Begrüßung natürlich auf die letztjährige Kommunalwahl zurück: Ihr neues Amt als Dörper Bürgermeisterin bezeichnete Ulla Abé als verantwortungsvolle und schöne Aufgabe, Cronenberg für die Zukunft stärken zu wollen, benannte Abé als Ziel ihrer Amtszeit. Zufrieden zeigte sich die Dörper SPD-Vorsitzende über die Zugewinne der Sozialdemokraten in der Stadt und im Stadtbezirk. Auch wenn die Zuwächse die fast absurde Folge hatten, dass der bisherige Cronenberger Stadtverordnete Oliver Wagner trotz seines guten Listenplatzes nicht mehr in den Rat einzog. SPD-Chef Dietmar Bell bezeichnete das im Anschluss als „Fluch des Erfolgs“: „Oliver Wagner ist ein Verlust für die Ratsfraktion.“
Positiv äußerte sich der SPD-Boss Bell zur Stadt-Entwicklung: Eröffnung der Nordbahntrasse, Millionen-Fördergelder für die benachteiligten Stadtteile im Wuppertaler Osten, Bewegung im Wohnungsbau, Eröffnung des Theaters am Engelsgarten, steigende Einwohnerzahlen, die geringsten Arbeitslosenzahlen seit zehn Jahren oder auch die bevorstehende Ikea-Ansiedlung – „die Stadt ist auf einem guten Weg“, befand Dietmar Bell, die mitunter chronisch pessimistischen Wuppertaler hätten viel Grund zum Optimismus.
Und dazu zählte der SPD-Vorsitzende ausdrücklich auch den Döppersberg-Umbau: „Traut sich die Stadt das zu“, sei die entscheidende Frage zu dem Projekt und zur B7-Sperrung gewesen; Bell beantwortete sie in der Friedenskirche so: „Ich freue mich jeden Tag, wenn ich die Bagger sehe – in drei Jahren werden wir froh sein, dass wir den Mut hatten, das anzupacken.“ Zum Schluss legte Dietmar Bell den Zuhörern mit Blick auf die OB-Wahl im September den SPD-Kandidaten Andreas Mucke ans Herz: „Ich glaube, er ist ein guter Kandidat“, sagte Bell zu Mucke, der am kommenden Samstag, 24. Januar 2015, offiziell von der SPD-Basis nominiert werden soll: „Er hat große Qualität, um die Stadt fortzuentwickeln.“
„Mitten unter uns“, das Motto des Benefizkonzertes für syrische Flüchtlinge im Opernhaus, nutzte Landespolitiker Josef Neumann nicht nur, um Fortschritte in der Sozialpolitik zu skizzieren, wie das Pflegestärkungsgesetz oder die Fortführung der Schulsozialarbeit. „Mitten unter uns“ hätte er sich auch die von der Lebenshilfe geplante KiTa in der Heidestraße gewünscht. Den letztlich durch Anwohner-Kritik herbeigeführten Stopp der Kita-Pläne kritisierte Neumann als „keinen guten Meilenstein“. Man sollte alles dafür tun, dass das Projekt doch noch gelinge, appellierte Neumann weiter: „Wir sollten uns nicht von denen beeindrucken lassen, die das aus irgendwelchen Gründen zu verhindern suchen.“
Nachdem die beiden angehenden Abiturienten des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums Leon und Joel Hohmann, die mit Gitarren-Intermezzi für virtuose musikalische „Zwischentöne“ sorgten, letztmals die Saiten „gestreichelt“ hatten, klang der Neujahrsempfang dann bei Schnittchen und Getränken im zwanglosen Plausch aus.