04.03.2016, 09.54 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Zuwanderung: „Zeit der Schulschließungen ist vorbei“
Wie berichtet, ist die Zahl der Schüler, die in diesem Jahr auf weiterführende Schulen wechseln werden, gesunken: Mit 2.826 Fünftklässlern verzeichnen Gymnasien, Gesamtschulen & Co. fünf Prozent weniger Anmeldungen als im vergangenen Jahr (2.987). Besonders im Fokus stehen die Hauptschulen: An die sechs Einrichtungen dieser Schulform im Tal werden nur 197 Kinder wechseln.
Auch wenn einzelne Hauptschulen damit nur knapp die Einzügigkeit erreichen, die Zeiten weiterer Schulschließungen sind vorbei. Das versicherte jedenfalls Schuldezernent Dr. Stefan Kühn bei der Vorstellung der Anmeldezahlen 2016. Angesichts des anhaltenden Zuzugs nach Wuppertal muss die Stadt vielmehr sogar letzte Reserven mobilisieren, um das Schüler-Plus bewältigen zu können.
Zuwanderung: Keine weiteren Schulschließungen
Laut einer Prognose rechnet Dezernent Kühn derzeit mit 300 Schülern mehr pro Jahrgang zunächst an den Grundschulen. „Eines ist klar, es gibt eine Schulpflicht und wir müssen sehen, wie die Schüler beschult werden können“, sagt Kühn und geht dazu auch unorthodoxe Wege: Der Umbau von Hausmeister-Wohnungen oder Werkräumen zu Klassenzimmern ist in der Prüfung, die Auflösungen der Hauptschule Langerfeld oder der Ronsdorfer Grundschule Kratzkopfstraße sind vom Tisch.
Zuwanderer kommen zur Hälfte aus der EU
Gleichzeitig stellt Stefan Kühn klar, dass diese Entwicklung keineswegs nur dem Flüchtlingsstrom geschuldet sei. Mit rund 49 Prozent machen übrigens Zuwanderer aus dem EU-Gebiet, und hier vor allem aus Griechenland, Italien oder Polen und Spanien, das Gros der Neu-Wuppertaler aus. Selbst im vergangenen Jahr war die Zahl der EU-Zuwanderer noch fast so hoch wie die der Flüchtlinge. Mittlerweile hat die Stadt 76 sogenannte „Seiteneinsteiger-Klassen“ eingerichtet, in denen derzeit 1.300 Schüler aus anderen Ländern unterrichtet werden – Tendenz: nicht unbedingt fallend.
„Die Zeit des Rückbaus von Schulen ist vorbei“, erklärt dazu Schuldezernent Stefan Kühn, „wir brauchen jetzt mehr Schulraum“.