20.04.2016, 14.03 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Flüchtlinge: Städtisches Heim auf Belzer-Gelände so gut wie leer
Wie bereits Mitte März berichtet, sorgte die Schließung der „Balkan-Route“ dafür, dass das Land seine Notunterkunft in einer Halle auf dem Belzer-Gelände zwischenzeitlich schloss. Das Abebben des Zustromes an Geflüchteten bedingt nun auch, dass das neue städtische Flüchtlingsheim nebenan so gut wie leer steht.
In der vergangenen Woche waren gerade einmal 15 Menschen in dem Haus an der Hastener Straße untergebracht – die ehemalige Belzer-Verwaltung, die nach dem Umbau erst im März an den Start ging, bietet Platz für bis zu 170 Menschen. Wie der städtische Flüchtlingskoordinator Jürgen Lemmer auf CW-Nachfrage berichtete, ist der Zustrom an Geflüchteten drastisch eingebrochen: Nachdem es bereits zum Jahresende einen Rückgang gegeben hatte, kamen in den ersten beiden Monaten 2016 noch jeweils rund 450 Flüchtlinge nach Wuppertal. Im März wurden dann 161 Menschen registriert, für den laufenden April rechnet Jürgen Lemmer mit rund 40 Neuankömmlingen.
Während bei einer Erhebung des Sportbundes Ende Februar noch insgesamt 350 Sporthallen in ganz NRW mit Flüchtlingen belegt gewesen waren, ist das in Wuppertal bereits seit Monaten nicht mehr der Fall. Durch den Einbruch des Zustromes ist die Lage derzeit entspannt: Da die Stadt im Zuge des sogenannten „Wuppertaler Modells“ von Anfang an auf die rasche dezentrale Unterbringung in Wohnungen setzte, sind von den insgesamt 7.500 Flüchtlingen mit lediglich 750 Menschen nur noch zehn Prozent in den elf städtischen Heimen untergebracht.
Die Atempause nutzt die Stadt nach Worten von Jürgen Lemmer nun dazu, Renovierungs-Rückstände in den Heimen abzuarbeiten. Im Zuge dazu notwendiger Umquartierungen wird sich die Belegung in der ehemaligen Belzer-Verwaltung erhöhen. Zumindest in absehbarer Zeit wird sie aber unter einhundert Bewohnern bleiben, zeigt sich Jürgen Lemmer überzeugt. Dennoch: „Wir gehen davon aus, dass die Flüchtlingszahlen wieder steigen werden – aber wann und wie viele, das kann keiner sagen.“
Wer die Flüchtlingsarbeit in Cronenberg unterstützen möchte, erfährt mehr auf der Internetseite des Dörper Bündnisses unter www.willkommen-in-cronenberg.de.