02.08.2016, 16.13 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Städtisches Altenheim: Dunkle Wolken über dem Förderverein

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Waren beim Sommerfest 2016 noch guter Dinge, dass sich das Vermeidliche abwenden lässt: Altenheim-Leiterin Susanne Dickebohm und Fördervereinsvorsitzende Dieter Peters.

Das alljährliche Som­merfest des Städtischen Altenheimes Cronenberg stand bereits im vergangenen Jahr unter keinem guten Wetter-Stern und auch diesmal fiel es buchstäblich ins Wasser. Trotz des Dauerregens fiel aber nichts aus: „Wir haben es geahnt, doch es gibt einen Plan B“, lud Altenheim-Leiterin Susanne Dickebohm kurzerhand alle Bewohner und Gäste ins geräumige Haus ein.

Die Bühne draußen blieb verwaist, auch am Bierstand sah es „mau“ aus, nur die knusprigen Reibekuchen lockten durch den Regen ins Freie. Während die Besucher bereits im Eingangsbereich von einigen Ständen, einer Kinderschminkecke oder Dosenwerfen begrüßt wurden, „steppte“ im großen Saal schon fast „der Bär“. Die Mini-Rock-Band des Neviandtstifts spielte hier ebenso auf wie die „Hedwigkids“ oder der Shanty­chor aus Solingen – von trüber Stimmung war da keine Spur.

Auf dem Trockenen saß man hier aber keinesfalls: Bei Bowle, Sekt und vitaminreichen Smoothies konnte Handwerkliches gekauft sowie Popcorn, Würstchen, Kuchen und Waffeln genossen werden: „Wie gut, dass es bei uns einen so großen Innenbereich gibt“, freute sich letztlich auch Heimleiterin Susanne Dickebohm, dass man bis in den Nachmittag hinein das beste aus dem verregneten Sommerfest machen konnte.

Appell: Mithelfer gesucht, sonst droht die Auflösung

Auch Dieter Peters blieb keine Zeit, über das Wetter traurig zu sein: Der Vorsitzende des Altenheim-Fördervereins hatte alle Hände voll zu tun, um zu organisieren und zu moderieren. Das trübe Sommerfest-Wetter war indes auch ein wenig symptomatisch für die dunklen Wolken, die über dem Freundeskreis drohen: Der Verein hat massive Nachwuchssorgen, sollten sich keine neuen Unterstützer finden, droht die Auflösung.

Das Alter der Vorstandsmitglieder, so berichtet Dieter Peters, liegt im Schnitt zwischen 75 und 80 Jahren, das „Küken“ ist immerhin auch schon 69 Jahre alt: „Das wird uns mittlerweile einfach zu viel“, erklärt der Fördervereinsvorsitzende, warum Veränderungen her müssen: „Wir müssen alles aufbauen, denn es wird immer schwieriger Jüngere zu bewegen.“
Insofern „funkt“ der Vorsitzende des über 100 Mitglieder zählenden Freundes- und Förderkreises „SOS“: Falls sich keine jüngeren Mitstreiter für die Mitarbeit im Vorstand finden sollten, droht die Auflösung des Vereins – bei der nächsten Jahreshauptversammlung im April 2017 will der 74-Jährige nach acht Jahren jedenfalls nicht erneut antreten.

Eine Auflösung des Fördervereins wäre mehr als bedauerlich: Durch das Sommerfest, die Mitgliedsbeiträge oder mit Hilfe von Aktionen und Spenden konnten zum Beispiel ebenso die Markise im Eingangsbereich wie der Dementengarten hinter dem Haus, das Wohlfühl-Bad oder auch Aquarien und ein Springbrunnen finanziert werden – der Unterstützerkreis hat allein seit 2004 rund 100.000 Euro für das 110 Bewohner zählende Altenheim in der Herichhauser Straße 21b aufbringen können.

Förderverein: Von Kiosk bis Ausflüge vieles möglich gemacht

Ohne den Förderverein hätten auch nicht die 30 Jahre alten Gardinen des Altenheims ersetzt werden können, würden weniger Ausflüge gemacht und kein Alleinunterhalter allwöchentlich aufspielen, bliebe zudem wohl auch der Kiosk im Heim geschlossen – auch der wird von Ehrenamtlichen getragen. Kurzum: Viele „Extras“, welche die Stadt nicht leisten kann, blieben bei einer Auflösung des Fördervereins auf der Strecke – die Lebensqualität der Senioren in dem städtischen Haus am Ehrenmal würde ohne Dieter Peters und seine engagierten Mitstreiter deutlich leiden.

Insofern appelliert der Vorsitzende eindringlich zur Unterstützung – wer sich eine Mitarbeit im Freundes- und Förderkreis vorstellen kann, darf sich gerne unter Telefon 0202 47 21 82 oder auch via Internet unter www.fv-ah-cronenberg.de melden, Dieter Peters freut sich über jedes Hilfsangebot. Ansonsten wäre das verregnete Sommerfest 2016 das letzte gewesen – und dann stünden die Bewohner in der Herichhauser Straße tatsächlich im Regen…