14.09.2016, 17.52 Uhr | Oliver Grundhoff | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Jan Otterbein: Bronze bei der Thaibox-Weltmeisterschaft
Einen überaus erfolgreichen Auftritt feierte Jan Otterbein bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Muay-Thaiboxen. Der in Ronsdorf bei „Fit & Fight“ trainierende Cronenberger kehrte mit einer Bronze-Medaille aus Thailand zurück. Gut 2.600 Kämpfer gingen hier eine Woche lang um die Krone im Thai-Boxen an den Start. Gestaffelt nach Altersklassen, Kampferfarung und Gewicht wurden die Kämpfe ausgelost und dann im K.O.-System – ähnlich wie bei der Fußball-WM – bis zum Finale gekämpft.
In den Vorkämpfen hatte Otterbein alle Gegner besiegt, im Halbfinale dann aber eine Niederlage kassiert. Überhaupt keine Enttäuschung für den Dörper: „Ich komme mit vielen grandiosen Momenten und Eindrücken aus Thailand zurück nach Hause“, dankt Otterbein seinen Unterstützern: „Ihr werdet von mir hören.“
17-jähriger Cronenberger gilt als Ausnahmetalent
Der Cronenberger konnte sich zusammen mit fünf weiteren Deutschen für die Jugend-WM qualifizieren. Reichlich Blut, Schweiß und viel Arbeit hatte er dafür investiert. Das weiß auch sein Trainerteam um Ercan Sulanc, Martin Wassmuth und Lino Pacifico von „Fit & Fight“: Gemeinsam haben sie in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass der junge Kämper mit guten Chancen gen Thailand reisen konnte. „Ich trainiere sehr viel und bin optimistisch“, zeigte sich Jan Otterbein vor dem Abflug optimistisch.
In Bangkok traf Otterbein erstmals auf die Weltelite. Vor allem die Kämpfer aus Thailand, Russland und der Türkei wurden vom erfahrenen Trainer Sulanc als sehr stark eingeschätzt: „Jan ist ein Ausnahmetalent“, lobt der Coach seinen Cronenberger Schützling. Neben dem Training in der renommierten Kampfschule auf den Südhöhen war zur Vorbereitung auch ein wöchentliches Kader-Training mit den übrigen WM-Teilnehmern unter der Leitung des Bundestrainers angesetzt.
Zunächst beim CSC gegen den Ball getreten
Zum Thai-Boxen ist Jan Otterbein über Umwege gekommen: In der Jugend kickte er für den Cronenberger SC, ehe sich der heute 17-Jährige im Kamfsport versuchte. Zunächst im traditionellen Boxsport zuhause, faszinierte ihn jedoch das Thaiboxen mehr – so ist er nun seit drei Jahren in dieser Sportart aktiv. Trotz seiner relativ geringen Erfahrung konnte er bis dato zweimal die Landesmeisterschaft gewinnen.
Bei den diesjährigen deutschen Meisterschaften wurde ihm der Titel nur deswegen nicht verliehen, weil seine Gegner nicht angetreten waren – aus Angst davor, noch einmal von ihm „vertrimmt“ zu werden. Mehr als Widergutmachung dafür dürfte der dritte WM-Platz sein. Während sich Vater Daniel Otterbein durchaus mit dem Sport anfreunden kann, wäre es Mutter Andrea lieber gewesen, Sohnemann Jan wäre weiter auf Torejagd gegangen.
Ein Trost bleibt ihr: Von dem turbulenten Nachtleben der Hauptstadt Thailands bekam Sohnemann Jan nicht viel mit. Der Bundestrainer höchstpersönlich wachte in Bankok darüber, dass die deutschen Kämpfer die Bettruhe ab 22 Uhr einhielten.
Muay-Thaiboxen
Das Muay-Thaiboxen entwickelte sich aus den traditionellen Kampfsportarten. Erstmals wurde 1929 ein Wettkampf im Ring durchgeführt. Gekämpft wird über drei Runden à maximal fünf Minuten. Dabei dürfen die Kontrahenten die kompletten Arme und Beine einsetzen, also auch Ellenbogen, Knie und Schienbein. Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos wird Muay-Thai auch als eine der härtesten Kampfsportarten der Welt bezeichnet.
Wer den Sport kennenlernen möchte, kann sich mit Ercan Sulanc von der Kampfschule „Fit & Fight“ an der Reinshagenstraße 5 in Ronsdorf unter Telefon (01 62) 9 63 04 99 in Verbindung setzen.