29.09.2016, 13.05 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Bürgerbüro: Dörper SPD für die Anschaffung von Bürgerkoffern

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So sieht er aus, der „Bürgerkoffer“, welcher von der Bundesdruckerei zur Verfügung gestellt wird. Können mit ihrer Hilfe die Passangelegenheiten ein „Comeback“ in den Bürgerbüros feiern? -Foto: Bundesdruckerei

Im Ringen um eine Rückverlagerung der Passangelegenheiten in die Bürgerbüros startet die Cronenberger SPD eine weitere Initiative: Nach der erfolgreichen Unterschriftensammlung für die Stärkung der Bürgerbüros (die CW berichtete mehrfach) schlägt Cronenbergs SPD-Chef Oliver Wagner nun die Anschaffung von sogenannten „Bürgerkoffern“ vor.

Mit den „mobilen Meldeämtern“ könnten Passangelegenheiten problemlos und kostengünstig in die Stadtteilämter zurückverlagert werden, meint Wagner: „Das uns bisher vorgetragene Argument, dass die Anschaffung der erforderlichen Infrastruktur für die Bürgerbüros in den Außenbezirken zu teuer sei, ist damit widerlegt. Ob Fingerprint-Sensor, Scanner oder Unterschriftenpad – der 15 Kilo schwere Koffer bietet alle erforderlichen Komponenten eines Arbeitsplatzes der Meldestelle und kann quasi überall zum Einsatz kommen.

Oliver Wagner: „Was in Lützow geht, geht auch in Wuppertal“

Beschafft werden kann der Bürgerkoffer über die Bundesdruckerei: „Mit dem Bürgerkoffer können Kommunalverwaltungen mobile und standortunabhängige Bürgerdienste anbieten“, heißt es in einer Information der Bundesdruckerei: Zum Beispiel zu Spitzenzeiten, wie im Sommer am Einwohnermeldeamt am Steinweg, könnten die Bürgerkoffer die Verwaltung erheblich entlasten, preist die Bundesdruckerei ihr Produkt: „Der mobile Einsatz ermöglicht mehr Bürgernähe bei einer gleichbleibend hohen Qualität der Verwaltungsleistungen und Services.“ Durchschnittliche Dauer der Erfassung: gerade einmal 15 Minuten.

Als Erfolgsbeispiel führt SPD-Chef Wagner das Amt Lützow-Lübstorf an: In dem Örtchen in Mecklenburg-Vorpommern werden die Bürgerkoffer bereits seit drei Jahren erfolgreich eingesetzt, damit habe der 13.000-Einwohner-Ort wieder ein voll funktionierendes Bürgerbüro: „Was in Lützow-Lübstorf funktioniert, kann auch in Cronenberg und weiteren Wuppertaler Stadtteilen funktionieren“, glaubt Oliver Wagner.

Paul-Yves Ramette (Grüne): 1.000 Euro Miete pro Öffnungstag

Weiterer Vorteil: Ein kostensparender Umzug in ein kleineres Bürgerbüros wäre möglich – aktuell zahlt die Stadt für die Räume des Amtes am Rathausplatz pro Öffnungstag immerhin rund 1.000 Euro. Das berichtete Grünen-Ratsherr Paul-Yves Ramette in der letzten Sitzung der bezirksvertretung Cronenberg. Die Jahresmiete liegt demnach bei 50.000 Euro.