21.06.2018, 11.57 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Rauschgift-Labor ausgehoben: Polizei-Razzia auf Küllenhahn
Update (12.30 Uhr):
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft gerade mitteilen, ist die heutige Razzia auf Küllenhahn auf Ermittlungen zurückzuführen, die bereits seit Oktober 2016 gegen eine mehrköpfige Gruppe von Personen laufen. Diese stehen im Verdacht, international agierende Drogenhändler zu sein. Bei den Verdächtigen handelt es sich um insgesamt 16 Frauen und Männer im Alter von 28 bis 62 Jahren, die in Wuppertal, Remscheid, Duisburg, Meerbusch und den Niederlanden ansässig sind.
Die Tätergruppe soll mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gehandelt und Marihuana angebaut haben. Die vier Hauptverdächtigen aus Wuppertal sollen seit Sommer 2017 kilogrammweise Kokain und Amphetamin aus den Niederlanden nach Wuppertal geschmuggelt und von hier aus ins europäische Ausland (Dänemark, Schweden, Schweiz, Österreich und Italien) weitertransportiert haben. Die Drogen sollen dabei aus Lagern in Rotterdam und Venlo geholt und in mit speziellen Verstecken präparierten Autos zunächst zu Wohnungen in Wuppertal gebracht worden sein, um sie von dort aus ins Ausland weiterzuliefern. Als zweites Standbein sollen zwei der Hauptverdächtigen Marihuana in großen Mengen angebaut haben.
Nachdem es Ende Mai in Dänemark und vergangene Woche in Schweden zu Festnahmen kam, schlugen die Beamten der Ermittlungskommission „Rose“ der Wuppertaler Polizei heute nun an mehreren Wuppertaler Örtlichkeiten sowie in Remscheid, Duisburg, Nettetal, Meerbusch, Venlo und Rotterdam zu. Mit einem Großaufgebot von 200 Einsatzkräften und unter Mithilfe niederländischer Strafverfolgungsbehörden wurden ab 3 Uhr morgens insgesamt wurden 18 Objekte durchsucht. Neben den sechs mit Haftbefehl gesuchten Beschuldigten wurden dabei drei weitere Personen vorläufig festgenommen.
Sichergestellt wurden sechs hochwertige Pkw, darunter zwei Porsche 911 und ein Porsche Panamera sowie ein Motorrad Harley Davidson. Zudem wurden 110.000 Euro Bargeld sowie zwei Uhren im Wert von jeweils circa 500.000 Euro beschlagnahmt. Zudem wurde eine Marihuana-Plantage mit circa 420 Pflanzen nebst umfangreichen Zubehör ausgehoben. Die Ermittlungen unter Beteiligung der dänischen, schwedischen und niederländischen Strafverfolgungsbehörden dauern an.
Erstnachricht:
Im Rahmen einer offenbar NRW-weiten Razzia gegen Rauschgift-Kriminalität werden seit dem heutigen Morgen, 21. Juni 2018, auch in Küllenhahn Räumlichkeiten durchsucht. Die Polizei hat hier offenbar ein Rauschgift-Labor ausgehoben.
Die Einsatzkräfte, die gleich mit mehreren Mannschaftwagen zu einem ehemaligen-Discounter Gebäude an der Ecke Küllenhahner Straße/Harzstraße angerückt sind, räumen paketweise Utensilien, wie Lüftungsschläuche, Tranformatoren und Leuchtmittel aus einem Kellergeschoss in einen zum Abtransport bereitstehenden Polizei Lkw.
Die federführende Staatsanwaltschaft hat noch für den heutigen Vormittag eine Pressemitteilung zum der Anti-Drogen-Aktion angekündigt.