07.09.2018, 14.00 Uhr   |   Andreas Schmidt   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Alle Wege führen nach Rom – aber nicht zum „Döpps“…

Artikelfoto

Einbahnstraßen-Schilder überall: An der Kreuzung Ader-/Dessauer-/Vereinsstraße geraten Autofahrer neuerdings „in die Falle“… -Foto: Haus&Grund

Als einen weiteren „Meilenstein im Großprojekt Döppersberg-Umbau“ bezeichnete Oberbürgermeister Andreas Mucke die Freigabe der Straße Döppersberg vor einigen Wochen (die CW berichtete). Was damals nicht bekannt war: Die Straße bleibt weiter für den Individualverkehr gesperrt. Nur Linienbusse und Anlieger dürfen die neue Straße, die von den Südhöhen in die Elberfelder City führt, nutzen.

Klaus Riske von „Haus und Grund“ ist von der Sperrung der Dessauer Straße direkt betroffen. „Die aktuelle Änderung der Verkehrsführung im Rahmen des Südstadtkonzeptes hat nicht nur zu Verwirrung und zu zeitweisen Verkehrschaos geführt“, kritisiert der Küllenhahner Jurist der Eigentümer-Interessengemeinschaft. Auch der Schilderwald sowie die Anbringung von Warnleuchten schafften es nicht, zur Orientierung der Autofahrer beizutragen – im Gegenteil: „Mittlerweile werden Polizei- und Ordnungsbeamte zur Kreuzung abgeordnet, um den Autofahrern den richtigen Weg zu weisen.“

Besonders schlimm sei es, wenn sich ein Lastwagen im Bereich Dessauer/Vereins-/Aderstraße verfährt: „Dann ist ruckzuck die ganze Kreuzung dicht, da es ja keine legalen Ausweichmöglichkeiten gibt“, berichtet Klaus Riske. Die Stadtverwaltung indes hält ungeachtet der Situation an ihrem Verkehrskonzept fest. „Jede geänderte Verkehrsführung führt bei den Verkehrsteilnehmern zuerst zu Irritationen und löst bei manchem Fehlverhalten aus“, weiß Martina Eckermann vom Presseamt der Stadt.

Stadt-Sprecherin zum Chaos: „Das wird sich normalisieren…“

„Das heißt aber noch lange nicht, dass die Regelung unvernünftig wäre“, weist sie die Vorwürfe zurück. Im Rathaus rechnet man damit, dass es zum Ende der Sommerferien noch einmal chaotisch rund um den Döppersberg wird. „Wenn aber alle die neuen Strecken ein paar Mal gefahren sind und sich mit der Verkehrsführung vertraut gemacht haben, normalisiert sich die Situation gewöhnlich ohne größere Einsätze der Ordnungskräfte.“ Zum Verkehrskonzept der Straßenplaner gehört, dass die Kreuzung Brausenwerth und damit die Abwicklung des neuen zentralen Busbahnhofes ohne nennenswerte Rückstaus laufen müsse.

„Da werden in den Spitzenstunden ab dem Fahrplanwechsel Ende November immerhin 120 Busse in der Stunde rein- und rausfahren“, betont Martina Eckermann: „Aus diesem Grund darf uns die Straße Döppersberg nicht aus Richtung Südstadt zulaufen.“ Sie hält aber fest, dass jede neue Verkehrsführung sehr aufmerksam von den Experten beobachtet wird. Was sich tatsächlich nicht bewährt, könne bei Bedarf auch wieder geändert werden. Eckermann apelliert daher an die Kritiker des Konzeptes: „Von daher wäre unser Wunsch, nicht schon nach wenigen Tagen alles, was die Fachleute aus guten Gründen so geplant haben, gleich wieder schlecht zu reden.“

Man werde sich nach den Sommerferien sehr genau anschauen, wie sich die Verkehrsströme in der Straße Döppersberg dauerhaft sortieren. „Und sollte es Nachbesserungsbedarf geben, werden wir uns in enger Abstimmung mit der Bezirksvertretung, aber natürlich auch im Dialog mit den Bürgern und Institutionen darum kümmern“, verspricht Eckermann.