17.10.2018, 16.08 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Horst Klebert: Auch er wollte mehr Demokratie wagen…

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Horst Klebert 2.v.l. anlässlich seines 80. Geburtstages im Oktober 2018: Neben SPD-Ratsfraktionschef Klaus-Jürgen Reese (li.) gratulierten auch Cronenbergs Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé und Hans-Peter Abé. Ulf Klebert (hi. mi.) war in „doppelter Mission“ Gratulant – als Wuppertals SPD-Geschäftsführer und als Sohn… – Foto: Meinhard Koke

Dass da ein Urgestein der SPD gefeiert wurde, machte schon Klaus-Jürgen Reese deutlich: Seit 25 Jahren gehört der heutige Chef der SPD-Ratsfraktion der Wuppertaler Stadtverordnetenversammlung an – als er 1993 in den Rat und den Aufsichtsrat der Abfallwirtschaftsgesellschaft einzog, da war Horst Klebert schon da, blickte Klaus-Jürgen Reese zurück. Am 8. Oktober 2018 beging der ehemalige SPD-Stadtverordnete und frühere Cronenberger Bezirksbürgermeister Horst Klebert seinen 80. Geburtstag – und der SPD-Fraktionsvorsitzende zählte zu den Gratulanten an der Kaisereiche.

Im Rahmen seiner Ausbildung zum Polizeibeamten kam der gebürtige Eichsfelder vor 60 Jahren nach Wuppertal. Das heutige CW-Land lernte er auf „Streife“ in der Elberfelder Südstadt kennen. Mit seiner Frau Ursula, die er in der Schwimmoper kennenlernte, ist Horst Klebert auf Küllenhahn zu Hause, die vier Kinder sind mittlerweile längst ausgezogen.

Beruflich machte Horst Klebert Karriere: Als 1. Polizei-Hauptkommissar und Diplom-Verwaltungswirt lehrte Klebert an der Polizeischule Düsseldorf, er war zeitweise Solingens höchster Kripo-Beamter. Von Einbruch über Raub bis hin zu Fahndung und Mord spürte Klebert zudem in unterschiedlichsten Dezernaten Bösewichtern hinterher.

Fast 30 Jahre in der Bezirksvertretung Cronenberg

Willy Brandt und sein legendärer Satz „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ waren es, der Horst Klebert 1968 in die SPD zog – auch wenn politisches Engagement von Polizeibeamten vor 50 Jahren noch gar nicht so gerne gesehen war, wie sich Horst Klebert erinnert. Für seine Wahlheimat Cronenberg und den Wohnort Küllenhahn engagierte er sich schnell im Stadtteilparlament: Bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1999 gehörte der Jubilar fast 30 Jahre der Bezirksvertretung Cronenberg an, der er von 1994 bis 1999 als Bezirksvorsteher, heute Bezirksbürgermeister genannt, vorstand.

Mit einer gewissen Bewunderung blicken heutige Genossen nicht nur auf seine Polit-Karriere, weil der fleißige Horst Klebert in seiner siebenjährigen Ratszugehörigkeit in sechs Ausschüssen saß, zwei davon leitete und zudem dem SPD-Fraktionsvorstand angehörte. Klebert war es auch, der 1989 letztmals den Wahlkreis Cronenberg-Nord direkt für die SPD gewinnen konnte – mit seiner ehrlich-bescheidenen, unprätentiösen Art erwarb er sich nicht nur in der „schwarzen Bastion“ Anerkennung und Respekt. Nicht umsonst wurde Klebert im Jahr 2002 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Weiterhin interessiert am Polit-Geschehen geblieben

Auch wenn ihn schließlich eine schwere Krankheit zur Aufgabe seiner politischen Posten zwang, interessiert am Polit-Geschehen ist Horst Klebert geblieben: „Ja, klar“ verfolge er das Geschehen, zumal: Ob Dreifach-Sporthalle in Cronenberg oder Ortsmitte-Planung – „das sind ja Themen, die ich schon zu meiner Zeit auf dem Tisch hatte“, schmunzelt Horst Klebert einigermaßen gequält.

Zumal die Krankheit überwunden ist und er und seine Ehefrau Ursula einigermaßen fit sind, sei er rundum zufrieden, bekräftigte Horst Klebert an seinem runden Geburtstag. Nur mit der „Groko“ in Berlin hadert das Dörper SPD-Urgestein – schon beim erstmaligen Zusammengehen, 2005, sei er dagegen gewesen. Und daran hat sich eher weniger geändert…