18.04.2019, 16.55 Uhr | Matthias Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Original aus dem Tal“: Knipex-Chef initiiert Wuppertal-Buch
Im Jahr 2017 setzte Ralf Putsch, Geschäftsführer der Firma Knipex, einen lang gehegten Wunsch um: ein Buch über Innovationen und Pionierleistungen in Wuppertal zu schreiben. Er fand in Tanja Heil eine erfahrene Journalistin. Sie recherchierte 26 Themen, 17 Inhalte blieben schließlich übrig, die im vergangenen Jahr mit Gastautoren wie Dr. Eberhard Illner, Marion Meyer, Dr. Antonia Dinnebier und Jürgen Eidam zum Buch „Original aus dem Tal“ verwoben wurden.
Die Schwebebahn kennt jeder, das Bayer-Schmerzmittel Aspirin auch. Doch wer weiß heute noch, dass es ein Barmer Ingenieur war, der die erste mechanische Spinnmaschine in Preußen baute? Auch der Beruf der Stenotypistin wurde im Tal der Wupper erfunden, ebenso wie Erich Kaut den ELBA-Ordner entwickelte. Immer wieder kamen bahnbrechende Erfindungen, aber auch soziale Leistungen, auf dem Gebiet des heutigen Wuppertal dazu. Der Leser erfährt die Geschichte von Friedrich Engels und die von Gerhard Domagk, der das Antibiotikum erfand. Der Wuppertaler Unternehmer Dr. Tigges ermöglichte jedem, in die weite Welt zu reisen.
Von Pina Bausch bis zur Junior Uni: Viele „Wuppertaler Originale“
Die Geschichte des Tanztheaters von Pina Bausch wird in dem spannenden Buch genauso erzählt wie über das System der Elberfelder Armenpflege. Ebenfalls erfährt der Leser Wissenswertes über Eugen Langen, den Erbauer der Schwebebahn. Daneben gibt es Informationen über die Hardt, den ersten Bürgerpark Deutschlands, und auch Erinnerungen an die Bergbahn werden wach. Der Leser erfährt in dem Buch zudem, dass es Ehrenamtler waren, welche die 22 Kilometer lange Nordbahntrasse ins Leben riefen und einen einzigartigen Panoramaweg schufen.
Und auch der Ort, an dem Ralf Putsch und Tanja Heil ihr Buch zu „Wuppertaler Innovationen und Pionierleistungen“ vorstellten, ist ein „Original aus dem Tal“: die Junior-Uni ist ein weiterer Wuppertaler Leuchtturm mit überregionaler Strahlkraft. „Ich beschäftige mich gerne mit Stadtgeschichte“, erklärte Ralf Putsch bei der Präsentation zu seiner Motivation für das Wuppertal-Buch: „Was macht Wuppertal aus? Bürger, die Unternehmer sind, und Unternehmer, die etwas unternehmen“, findet Initiator Ralf Putsch.
Ein Plädoyer für mehr „Wuppertal-Stolz“
Tanja Heil merkte an, dass die Wuppertaler ihr Licht mitunter unter den Scheffel stellen: Für ihr gelungenes Buch musste Heil teilweise aufwändige Recherchen betreiben, weil Fotos und Informationen mitunter schwer zu bekommen waren. „Ich hatte den Eindruck, dass viele Firmen wenig Wert auf ihre Geschichte legen“, sagte Heil und sie warb damit wohl auch für etwas mehr „Wuppertal-Stolz“. Dass dieser nicht unbegründet ist, das beweist das lesenswerte Buch beeindruckend…
Infos zum Wuppertal-Buch
Dass die Wupper-Metropole alles andere als ein Jammertal ist, sondern hier Erfindergeist und Engagement „blühen“, davon berichtet das reich bebilderte Buch „Original aus dem Tal“ auf 110 Seiten. Es ist im Verlag Edition Köndgen zunächst in einer Auflage von 1.500 Stück erschienen und unter ISBN 978-3-939843-93-1 zum Preis von 22 Euro in jeder Buchhandlung erhältlich – vielleicht ein Oster-Präsent mit viel Wuppertal-Kolorit…