10.06.2020, 13.56 Uhr | Marcus Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
GartenLeben-Macherin Anke Peters: „Gesundheit geht vor Event“
Eigentlich wären am langen Himmelfahrts-Wochenende wieder viele Besucher nach Schloss Grünewald in Solingen gepilgert. An der Grenze zu Wuppertal-Vohwinkel hätte nämlich – wie in jedem Frühjahr – das „GartenLeben“ mit zahlreichen Ausstellern rund um die Bereiche Kunst, Garten, Handwerk, Kulinaria und vieles andere mehr stattfinden sollen.
Aber das Corona-Veranstaltungsverbot, das wahrscheinlich bis Ende August zur Eindämmung des Virus keine Großevents mehr zuässt, machte dem Veranstalter „OpenMind ManagementService“ (OMMS) einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Viel Vorbereitungsarbeit eines ganzen Jahres war innerhalb weniger Tage hinfällig geworden. „Wir standen in den Startlöchern“, berichtet die OMMS-Inhaberin Anke Peters. „Über 130 ausgewählte Aussteller mit Pflanzen, Möbeln, Garten- und Wohnaccessoires, Kunst und außergewöhnlicher Gastronomie, die überwiegend davon leben, auf solchen Märkten ihre Produkte anzubieten, sind in ihrer Existenz gefährdet.“ Denn anders als für ihre anderen Veranstaltungen – wie etwa der Kunstmarkt „FineArts“, das „Schmuck:Werk“ oder der Romanische Weihnachtsmarkt auf Schloss Grünewald – konnte für das „GartenLeben“ in Solingen kein Ersatztermin in 2020 mehr gefunden werden.
Kreativität ist aber das Steckenpferd von Anke Peters: Während das „GartenLeben“ am Wasserschloss Dorenburg auf Anfang September verschoben werden konnte, stampfte sie mit ihrem Team sogleich ein neues Event aus dem Boden, um den Ausstellern eine weitere Möglichkeit der Präsentation ihrer Waren zu bieten („Das war uns wichtig!“): Auf Schloss Lembeck in Dorsten wird vom 25. bis 27. September erstmals der „Indian Summer“ stattfinden – auch wenn noch ungewiss ist, ob alle OMMS-Events im Herbst auch wirklich stattfinden können und unter welchen Auflagen.
„Wir hoffen, dass es klappt“, zeigt sich Anke Peters recht zuversichtlich. „Wir zählten – mit allen unseren Geschäftspartnern, die solch eine große Veranstaltung ausmachen – zu einer der ersten Branchen, die ihre Arbeit nicht mehr ausführen durfte, und werden wahrscheinlich auch die letzten sein, die wieder aktiv werden dürfen.“ Dafür wartet auf das OMMS-Team jede Menge Arbeit: Denn die Ersatztermine müssen jetzt mit den Terminen der Aussteller unter einen Hut gebracht werden – und dann wären da ja auch noch die möglichen Hygienevorschriften, die es in den kommenden Monaten zu beachten gilt. „Da sind teilweise Bedingungen bei, die nicht umsetzbar sind“, bedauert Anke Peters. Wenn nur die Hälfte der Aussteller mit von der Partie sein oder nur halb so viele Besucher aufs Gelände gelassen werden dürften, dann sei die Organisation nicht mehr finanzierbar. „Wir werden es nicht um jeden Preis machen, es kann sein, dass wir auch für die Tonnen arbeiten“, erklärt die Kohlfurtherin – es komme ja während der Corona-Beschränkungen aktuell kein Geld rein, sie musste ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und auch die Aussteller kämpfen um ihre Existenz: „Aber die Gesundheit geht vor!“
Um die „GartenLeben“-Aussteller in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, hat sich Anke Peters allerdings etwas Besonderes einfallen lassen: Über die Facebook-Seite ihrer Agentur (fb.com/omms.net) und unter www.gartenleben.net präsentiert sie derzeit eine Liste und Fotos von Werken der Teilnehmer, damit diese vielleicht noch den ein oder anderen Kunden finden. Auch von Besuchern hat Peters in den vergangenen Wochen jede Menge positive Resonanz erhalten, die zum Weitermachen animiert. Und das wird die Kohlfurtherin mit ihrem Team auch gewiss.
Zumal ja auch Ende des Jahres wieder der Romantische Weihnachtsmarkt auf Schloss Grünewald steigen soll – erstmals in diesem Jahr an allen vier Adventswochenenden. „Auch hier ist bereits alles organisiert“, freut sich Anke Peters, „die Aussteller stehen seit langem fest, die Platzierung ist geplant…“ Bleibt zu hoffen, dass bis Ende November ein Impfstoff gegen COVID-19 gefunden ist oder das Virus in den nächsten Monaten entsprechend eingedämmt werden kann. Denn zwei Jahre Vorbereitung stecken in diesem Projekt – und die sollten möglichst nicht „für die Katz“ sein… „Wir sind gespannt, wie sich die Situation bis dahin entwickelt und bleiben optimistisch. Hauptsache ist, wir bleiben alle gesund!“