03.09.2020, 16.03 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Toskana-Allee: Ein Dreiklang aus Natur, Besinnung & Geschichte

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CHBV-Vorsitzender Rolf Tesche und Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des Friedhofsverbandes (v.l.) eröffneten die Grabanlage. | Marcus Müller

Vom Cronenberger Heimat- und Bürgerverein restauriert: Neue Grab-Anlage mit historischen Grabsteinen auf dem evangelischen Friedhof an der Solinger Straße eröffnet.

Als an diesem August-Nachmittag zahlreiche Menschen auf den Friedhof an der Solinger Straße pilgerten, hätte man sich fast wie in Florenz, Lucca oder Siena fühlen können. Die Sonne schien vom Himmel, die Temperaturen kratzten an der 30-Grad-Marke und der Sommer zeigte sich einmal mehr von seiner besten Seite. Und auf dem Friedhof kam der neugestaltete Bereich unterhalb der Kapelle mit seinen säulenförmigen Amberbäumen sowie der Lavendel- und Thymianbepflanzung und den Steinen aus Toskana-Quarzit so richtig zur Geltung.

Dieser war auch der Grund für den Besucherstrom. Denn zusammen mit dem Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) eröffnete der Evangelische Friedhofsverband Wuppertal die Gemeinschaftsgrabanlage mit dem Namen „Toskana-Allee“. „Es ist eine Augenweide“, freute sich der CHBV-Vorsitzende Rolf Tesche sichtlich. „Es hat zwar lange gedauert, aber es ist toll geworden.“ Im Jahre 2018 hatten die Vorbereitungen nach einer Idee von Detlef Westphal begonnen, im vergangenen Jahr wurden die Arbeiten gestartet und im August 2020 nun vollendet, skizzierte Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbandes, die letzten Monate.

CHBV restaurierte zwölf historische Grabmäler

„Wir wollen eine Brücke zur Cronenberger Geschichte schaffen.“ Denn in der „Toskana-Allee“ finden insgesamt zwölf vom CHBV in den letzten sechs Jahren restaurierten Grabmäler von Pastoren und Dörper Unternehmerfamilien aus dem 19. Jahrhundert wieder einen Platz, die in der kommenden Woche auch mit Info-Tafeln versehen werden. Sie schlagen einen Bogen zur Anlage „Cronenberger Wurzeln“, die vor fünf Jahren an der Solinger Straße geschaffen wurde. „Und wir haben noch mehr Steine“, unkte Rolf Tesche schon bei der Eröffnung der „Toskana-Allee“ in Richtung Friedhofsverband hinsichtlich einer zukünftigen Vergrößerung der neuen Anlage.

Auf dieser gibt es natürlich auch verschiedene Grabarten: In neun Sarg- und 72 Urnen-Gemeinschaftswahlgräbern kann hier ebenso eine letzte Ruhestätte gefunden werden wie in drei aus Cortenstahl gefertigten Außenkolumbarien in Rost-Optik mit insgesamt 133 Doppelkammern. Bänke laden in der mediterran gestalteten Anlage zum Verweilen und Gedenken ein. Es ist der Dreiklang aus Natur, Besinnung und Geschichte, der die „Toskana-Allee“ zu einem besonderen Ort mache, findet CHBV-Chef Rolf Tesche. Und auch die Cronenberger können sich mit der Gestaltung durchaus anfreunden: „Die ersten Reaktionen sind durchweg positiv“, konnte Ingo Schellenberg vom Friedhofsverband stolz berichten.

Infos zu den neuen Grabstätten

Ob Sarg- oder Urnenwahlgrab oder ein Platz im Kolumbarium – die Gräber in der neuen „Toskana-Allee“ können ab sofort belegt werden. Weitere Informationen hierzu gibt es in einem Flyer, der in der CW-Geschäftsstelle an der Kemmannstraße 6 ausliegt, oder direkt beim Evangelischen Friedhofsverband im Internet unter der Adresse friedhofsverband-wuppertal.de sowie telefonisch unter der Rufnummer (02 02) 2 55 52-12.