12.10.2020, 19.38 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Christine Nordmann: Wupper-Taler 2020 für eine Dörper Aktivistin

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Wurde von Oberbürgermeister Andreas Mucke ausgezeichnet: Die Cronenbergerin Christine Nordmann erhielt einen der Ehrenamtspreise „Wupper-Taler 2020“. | Foto: Matthias Müller

Die Cronenberger Architektin Christine Nordmann, auch Mitbegründerin der „Kulturschmiede An der Hütte drei“, setzt sich seit vielen Jahren für urbane Gärten, die Umwelt und den Baumschutz ein.

Seit inzwischen 21 Jahren ist es Tradition, dass die Stadt Wuppertal alljährlich am 3.Oktober gemeinnützig engagierte Bürger und Vereine mit ihrem Ehrenamts-Preis auszeichnet. Bisher erhielten bereits 153 Ehrenamtler den „Wupper-Taler“, am 3. Oktober 2020 kamen nun weitere sieben Engagierte hinzu. Der feierliche Nachmittag im Wuppertaler Ratssaal begann mit dem Harfenspiel eines jungen Mädchen-Trios.

OB Mucke: „Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft…“

Oberbürgermeister Andreas Mucke betonte nach dem musikalischen Aufgalopp in seinen Begrüßungsworten wie wertvoll Engagierte für das soziale Miteinander in Wuppertal seien: „Ehrenamt heißt auch ,aus freien Stücken‘ – es ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, unterstrich der Oberbürgermeister auch, dass man vielfach durch die Gesellschaft etwas zurückbekäme. Dass manche die Gesellschaft hingegen spalten wollten, das müsse man zwar aushalten – aber: „Gegen Hass und Hetze müssen wir uns abgrenzen. Dafür gibt es null Toleranz“, unterstrich Andreas Mucke, dass Wuppertal eine weltoffene Stadt sei. „Dass das so bleibt, ist unsere Aufgabe!“, so der OB.

Die Geehrten und ihr Einsatz wurden in den Kategorien Soziales, Bürger- und Heimatvereine sowie Umwelt ausgezeichnet. In letzterer Kategorie erhielt die Cronenbergerin Christine Nordmann für ihr Engagment den „Wupper-Taler“. Die frischgebackene Preisträgerin wohnt „An der Hütte“, ist Innenarchitektin und Mitinitiatorin der „Kulturschmiede An der Hütte drei“, Denkmalschützerin sowie auch Mitbegründerin des Vereins „Neue Arbeit und neue Kultur“. Dieser hat sich die Förderung der Idee der urbanen Gärten im Tal auf die Fahnen geschrieben und mit dem Wandelgarten in der Elberfelder Luisenstraße den ersten Wuppertaler Gemeinschaftsgarten realisiert.

Klimaschutz-Appell: „Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät…“

Im Fokus der Cronenbergerin und ihrer Mitstreiter steht dabei nicht nur mehr Grün in Wuppertal. Auch der soziale und menschliche Austausch soll mit Urbangärten „beackert“ werden. Weiteres Herzensprojekt von Christine Nordmann ist der „Permakulturhof Vorm Eichholz“. Der alte Bauernhof wurde ehrenamtlich reaktiviert und ist nun Ausgangspunkt für Angebote und Naturerlebnisse oder auch Startpunkt für Wanderungen durch die Gelpe. In ihrer Dankesrede mahnte Christine Nordmann eine Neubelebung der Baumschutzsatzung als ein Zeichen dafür an, dass Umweltschutz in der Stadt ernst genommen werde.

„Bäume sind ein Meisterwerk der Natur – sie lassen uns leben“, kritisierte die Cronenberger Preisträgerin, dass die Klima-Katastrophe in vollem Gang sei, wir aber weiterhin Braunkohle abbauen und mit der Zerstörung der Natur fortfahren würden: „Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät“, schloss Christine Nordmann ihren flammenden Appell. Zum Abschluss der „Wupper-Taler“-Feierstunde erklang dann auf den drei Harfen des Trios das Stück „Der letzte Tanz der Sonne“.

Auch ob der mahnenden Worte von Christine Nordmann ist zu hoffen, dass die Sonne noch lange, lange „weitertanzt“ – die engagierte Cronenbergerin jedenfalls wird ganz sicher weiter für mehr Bäume und eine gesunde Natur kämpfen…!