28.07.2021, 14.29 Uhr   |   Oliver Grundhoff   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

E-Scooter: Kommt bald auch der Verleih in Wuppertal?

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Sollen nach dem Willen der SPD im „Dorf“ in die „Tabuzone“ rollen: Die Cronenberger Sozialdemokraten wollen E-Scooter im Stadtteil verhindern. | Symbol-Foto: pixabay.com

Nachdem ein erster E-Verleih-Scooter im Dorf gesichtet wurde, sprachen die CW mit Stadtentwicklungsdezernent Arno Minas zu dem Thema.

E-Scooter gehören auch in den Großstädten Deutschlands mittlerweile zum alltäglichen Bild. Und obwohl Wuppertal zu den größeren Städten im Bund zählt, sind hierzulande bis dato keine Verleiher von E-Rollern am Start. Im Gespräch mit Arno Minas, Beigeordneter und Dezernent für Wirtschaft, Stadtentwicklung, Klimaschutz, Bauen und Recht, erfuhr die CW jedoch, dass sich dies bald ändern könnte: „Wir stehen bereits in Kontakt mit den namhaften großen Verleihern“, erklärt Minas zum Stand.

Derzeit sei man damit beschäftigt, ein Pflichtenheft für die Anbieter zu erstellen, in dem geregelt wird, wo die Roller überall betrieben werden könnten und wo sie vor allem abgestellt werden dürften. „Wir wollen auf keinen Fall, dass die E-Scooter irgendwo wild rumstehen“, hieß es hierzu weiter von Minas. Mindestgehwegbreiten und Platz für zukünftige E-Ladesäulen sind dabei nur zwei Dinge, die zu beachten seien. Horrorbeispiele wie in Köln, wo die Scooter regelmäßig aus dem Rhein gefischt werden müssen, möchte man vermeiden.

Deswegen werde man sogenannte Tabuzonen schaffen und Vertragspflichten festlegen, um den möglichen Verleih zu reglementieren. Dies alles gilt wohlgemerkt nur für die professionellen Verleiher von E-Rollern. Privat darf man bereits seit Mitte 2019 mit einem elektrischen Scooter durchs Tal rollen. Dass man diese in der Regel auch nur dort antrifft, dürfte vor allem der Topografie von Wuppertal geschuldet sein, denn an den Hängen im Süden und im Norden ist es wohl eher kein Vergnügen, mit den bis zu 20 km/h schnellen Zweirädern unterwegs zu sein. Dies ist auch einer der Gründe, warum der Fokus von Seiten der Stadt eher auf E-Bikes, sprich Pedelecs und Lasten-Pedelecs, liegt. Auch hier ist die Stadt bereits im Gespräch mit Verleihern – und im Gegensatz zu E-Scootern sind diese auch „willkommen“.

In Solingen sind mittlerweile drei Anbieter mit Erlaubnis der Stadt an den Start gegangen. Und ganz offensichtlich kann man sich dort einen E-Scooter leihen, der theoretisch auch in Wuppertal funktioniert. Laut Auskunft von „Tier“ würden ihre Roller zwar im Wuppertaler Raum fahren können – jedoch könne man sie hier nicht abstellen, sprich sich aus dem Bezahlsystem ausloggen. Sollte dies doch einmal geschehen, wie im Falle eines in der Kohlfurth gesichteten Rollers, wird den Kunden zusätzlich eine Abholgebühr in Höhe von 25 Euro in Rechnung gestellt.

Arno Minas rechnet damit, dass die ersten E-Scooter-Verleiher bereits in diesem Jahr eine Zulassung in Wuppertal erhalten könnten. Und auch wenn man seitens der Stadt nicht gerade begeistert sei, sieht Minas doch auch Strecken, wo die E-Scooter durchaus Sinn machen würden – wie etwa vom Döppersberg hinauf zur Uni.

Scootermiete per App

Zunächst einmal muss man sich die App des Verleihers auf ein Smartphone laden und dort seine Daten hinterlegen. Danach wird ein Bezahlsystem festgelegt und schon kann es losgehen: Mit der Kamera am Handy wird der Scooter über seinen QR-Code aktiviert. „Tier“, einer der größten Verleiher, berechnet eine Grundgebühr von 1 Euro und pro Minute 15 bis 19 Cent. Ausgeloggt wird sich wieder über das Handy. Hierbei muss man jedoch beachten, dass man sich in einer zugelassenen Zone befindet