15.08.2021, 08.00 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

GMW: Bürgermeisterin Scherff fordert OB zum Handeln auf

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Cronenbergs SPD-Chefin Miriam Scherff. | Foto: Marcus Müller

Probleme bei Belzer-Verkauf, Gartenhallenbad-Sanierung und Feuerwache-Neubau oder auch Löschfahrzeug in Privat-Halle / Cronenberger Bezirksbürgermeisterin empfindet „gefühlt“ jedes GMW-Projekt im Dorf als „out of Time“ und „out of Budget“.

Nach den CW-Berichten zum Stillstand bei den Planungen für eine neue Feuerwache Cronenberg und dem Verkauf von Belzer-Flächen an die Firma Knipex oder auch der neuerlichen Verzögerung bei der Gartenhallenbad-Sanierung sowie der Kostenexplosion beim Bau der Rettungswache Cronenberg hat sich Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff (SPD) per E-Mail mit deutlicher Kritik an den Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind gewandt. Darin fordert Scherff zur nächsten ordentlichen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg am kommenden Mittwoch, 18. August 2021, einen Sachstandsbericht des zuständigen Gebäudemanagements Wuppertal (GMW) zu den Themen Gartenhallenbad und Feuerwache.

Zu der neuerlichen Verzögerung bei der Wiederöffnung des Gartenhallenbades richtet die Dörper Bezirksbürgermeisterin eine ganze Reihe von Fragen an OB Schneidewind, dem das GMW unterstellt ist. Quintessenz: „In Summe ist mein Verständnis für diese Sanierungsmaßnahme aufgebraucht“, kritisiert Scherff, dass der Schwimm-Unterricht und weitere Schwimmkurse in dem Cronenberger Hallenbad weiterhin ausfallen müssen: „In Anbetracht der Jahreszeit und der positiven Corona-Inzidenz ist die Gesamtsituation sehr unerfreulich.“

„Mehr als unglückliches Fehler-Management“

Die SPD-Politikerin attestiert dem Gebäudemanagement der Stadt „eine mehr als unglückliche Figur“: „Neben der völlig verkorksten Außenwirkung bei der Sanierung des Gartenhallenbades“ und dem seit Jahren stockenden Grundstücksverkauf an die Firma Knipex habe sich das städtische Gebäudemanagement auch bei der Planung der neuen Feuerwache Cronenberg „blamiert“.

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„Auch hier eine finanzielle Fehlplanung, die nicht nur am steigenden Baupreisindex hängt, auch die Zeitplanung der Fertigstellung kann nicht eingehalten werden, obwohl der Bau noch nicht mal angefangen hat.“ Die Cronenberger Beispiele machten „das Missmanagement beim Gebäudemanagement deutlich“, schreibt Scherff Klartext: „Zieht man noch die laufenden Projekte aus den übrigen Stadtteilen hinzu, die in Schieflage geraten sind, wird das Gesamtbild noch trauriger.“

„Fehler können passieren“, gesteht die Dörper Bürgermeisterin zu. Beim Gebäudemanagement aber habe sie das Gefühl, dass die Ursachen zur Fehlervermeidung nicht richtig erforscht würden. Miriam Scherff attestiert dem GMW eine „schwache Fehlerkultur“ und Controlling-Defizite, die tiefe Löcher in die leere Stadtkasse rissen.

OB Schneidewind muss „Auffälligkeiten“ abstellen

Dass die Gründe für die Pleiten, Pech und Pannen nicht beim GMW zu suchen seien, hält die SPD-Politikerin für nicht mehr akzeptabel: „Eine so hohe Anhäufung von unglücklichen Verkettungen von Umständen halte ich persönlich allerdings für sehr unwahrscheinlich.“ Miriam Scherff fordert Oberbürgermeister Schneidewind auf, aktiv zu werden. Er müsse dafür Sorge tragen, dass „die immer wiederkehrenden Auffälligkeiten beim Gebäudemanagement beseitigt werden, so dass nicht gefühlt jedes Projekt out of Budget und out of Time fertiggestellt wird“, so die Bezirksbürgermeisterin in ihrem Schreiben an Uwe Schneidewind.