10.09.2021, 10.09 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Beckeraue: „Die nächsten Samstage sind fest eingeplant…“

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Dank der freiwilligen Helfer wurde im überfluteten Morsbachtal schon viel geschafft, es wartet aber in den kommenden Wochen noch eine Menge Arbeit... | Foto: Marcus Müller

„Riiieeesig, was mit der Aktion wieder in der Becker­aue gelungen ist“, fällt das Fazit von Heike von Hartwich aus. Nach der Kohlfurth stehen nun die „vergessenen“ Anwohner des Morsbachtales im Fokus der über die von ihr ins Leben gerufene Facebook-Gruppe „Sachspenden Wuppertal Hochwasser – Helfende Hand – Ersthilfe – B2B“ organisierte „Helfende Hand“-Aktion. Und das zweite Wochenende in Folge wurde am vergangenen Samstag, 4. September 2021, kräftig mit angepackt.

Rechts und links der kleinen Straße türmen sich hier und da die Schutthaufen, umgefallene Bäume ragen noch in den eigentlich so beschaulich fließenden Morsbach, Gastanks hat die Flut von Mitte Juli einige Meter weiter verschlagen und müssen vom Technischen Hilfswerk (THW) an den richtigen Platz zurückgestellt werden. Eine Familie bekam in der letzten Woche gar einen Wohnwagen geliehen, damit der kleine Sohn wenigstens in Ruhe schlafen kann – andere hausen in einem solchen seit Wochen, weil das Haus komplett unter Wasser stand. Es ist die Tatkraft der Helfer, die den Anwohnern einen Hoffnungsschimmer gibt.

Die Freiwilligen und Experten, die sich via Facebook gefunden haben, sorgen dafür, dass der Berg an Arbeit nicht unerreichbar scheint: Schwere Rohre wurden am vergangenen Samstag weggeräumt und auf ein Garagendach verbracht, Putz von nassen Wänden abgeschlagen, Erdhaufen weggeschippt, ein Geräteschuppen aufgebaut und sogar ein Schacht auf der Rückseite eines Hauses ausgeschaufelt, eine Drainage gelegt und Kies aufgebracht…

Und an diesem Wochenende soll es nun weitergehen: „Die nächsten Samstage sind bereits fest eingeplant und nötig“, appelliert Heike von Hartwich an alle Cronenberger, ins Morsbachtal zu kommen und mit anzupacken. Denn nicht nur an der Beckeraue ist es während des Starkregen-Ereignisses von Mitte Juli zu Schäden durch das Hochwasser gekommen. So hat es auch die Gaststätte „Wildschütz Aue“ schwer getroffen. Hier werden aktuell ein Gastro-Bierkühler bzw. ein großer Bierkühlschrank gesucht. 1,50 Meter hoch stand das Wasser im Untergeschoss – seit Wochen arbeitet die Inhaberfamilie daran, die Schäden in den Griff zu bekommen.

Wieder Hilfe an der Beckeraue und in der Kohlfurth benötigt

Rund 25 anpackende Handpaare werden am morgigen Samstag wieder in der Beckeraue benötigt, um den Bewohnern bei den gröbsten Arbeiten zu helfen. Darüber hinaus sind auch Trockenbauer, Maurer, Installateure, Schreiner, Tiefbauer, Kanalreiniger und Maler gesucht, die ihre Expertise einbringen können. Zur Unterstützung der Helfer dringend benötigt wird auch ein Benzin- bzw. Aufsitz-Rasenmäher sowie Drahtbürsten.

Unter anderem müssen morgen umgefallene Bäume zersägt, angeschwemmtes Holz aufgesammelt, ein Zaun abgerissen, Wände verputzt, ein Gerätehaus aufgebaut, Split ausgefegt, eine Spüle angeschlossen, Geröll aufgesammelt und transportiert sowie Gehwegplatten aus einen Gewässer geborgen werden. Treffpunkt für die Helfer ist wieder um 10 Uhr an der Beckeraue, Mittagessen und Getränke werden gestellt. Und auch in der Kohlfurth wird noch Hilfe benötigt, am Samstag braucht dort ein älteres Ehepaar Hilfe im Garten, ein Beet soll von Schlamm befreit und umgegraben werden.

» Alle bisherigen CW-Berichte zu der Hochwasser-Katastrophe sind hier aufrufbar.