05.01.2022, 19.13 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Viele Fälle: Jetzt 3G, FFP2-Maskenpflicht & Selbstnachverfolgung

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Angesichts von 1.400 Neu-Fällen in einer Woche, davon allein heute mit 414 Fällen der Höchstwert seit Pandemie-Ausbruch im März 2020, einer Wuppertal-Inzidenz von 448,2 (Stand: 17.30 Uhr) und einem zu erwartenden weiteren Anstieg mit Schulbeginn nächste Woche hat der Krisenstab der Stadt am heutigen Mittwoch, 5. Januar 2022, weitere Maßnahmen beschlossen. Nun gilt die 3G-Regel und eine FFP2-Maskenpflicht für alle Verwaltungsgebäude mit Publikum. Zudem wird die Arbeit des Gesundheitsamtes priorisiert. Das heißt: Wuppertaler mit Positiv-Befund müssen die Kontaktnachverfolgung nun selbst erledigen, sprich umgehend alle Personen informieren, mit denen sie zuletzt in engem Kontakt waren.

Der Hintergrund: Bei täglich 400 Positiv-Meldungen und durchschnittlich 15 Kontaktpersonen je Infiziertem müsste das Gesundheitsamt täglich 6.000 Personen kontaktieren, rechnet Gesundheitsdezernet Dr. Stefan Kühn vor – das sei „selbst mit Unterstützung aller verfügbaren Kräfte nicht mehr zu leisten“, so Kühn, zumal nach Schul-Wiederbeginn am Montag mit etwa 100 Schulfällen pro Woche mit bis zu 10 betroffenen Klassen gerechnet wird. Daher konzentriert das Gesundheitsamt seine Arbeit nun auf das medizinisch Notwendige, also die Betreuung von Altenheimen, Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen und vulnerablen Bürgern.

„Wenn alle Aufgaben nicht mehr zu bewältigen sind, dann hat der Schutz der Schwächsten oberste Priorität, und von allen anderen ist mehr Eigenverantwortung gefordert“, bezeichnet Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die Maßnahmen als klares Signal in einer sehr kritischen Situation. „Es ist jetzt noch einmal von allen Solidarität gefragt, damit wir auch diese kritische Phase bewältigen“, bittet Krisenstabsleiter Johannes Slawig um Verständnis, „auch wenn die Beschlüsse für viele zusätzlichen Aufwand oder Einschränkungen bedeuten“.

Kontaktnachverfolgung: Meldeformular auf Stadt-Homepage

Zur Personenkontaktverfolgung ist hier ein Meldeformular auf der Homepage der Stadt zur notwendigen Rückmeldung an das Gesundheitsamt eingestellt. „In anderen Kommunen und Bundesländern ist dieses Vorgehen lange Praxis“, berichtet Stefan Kühn dazu. An alle Eltern appelliert der Krisenstab derweil eindringlich, ihre Kinder vor dem Schulbeginn in einem Testzentrum testen zu lassen. So könne jeder zu einem möglichst sicheren Schul-Wiederbeginn beitragen.

Testen ist bei den Wuppertalern offenbar längst Trumpf: Laut Stadt wurden für die vergangenen Wochen etwa 80.000 Tests je Woche gemeldet. Auch der Impf-Zug rollt: Vor Weihnachten wurden laut Stadt rund 10.000 Personen pro Woche, zwischen den Jahren 4.000 Wuppertaler und in dieser Woche über 2.000 Menschen geimpft.