08.02.2022, 19.17 Uhr | Marcus Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Lichtblick“ für die BMB: Hagener E-Lok aus der Schweiz geholt
Einige Impressionen von der Ankunft der „neuen“ Lokomotive bei den Bergischen Museumsbahnen in der Kohlfurth finden sich unten in unserer Foto-Galerie…
„Seit 1989 haben wir uns bereits um diese Lok bemüht“, freut sich Jörg Rudat vom Vorstand der Bergischen Museumsbahnen (BMB), dass es nun endlich geklappt hat. Am 27. Januar 2022 „schwebte“ die 95 Jahre alte AEG-Lok Typ Letmathe auf einem Spezialtieflader auf dem Betriebshof an der Kohlfurther Brücke ein. Zuvor hatte sie aber eine lange Reise hinter sich gebracht.
Ursprünglich stammt die Lok des Baujahrs 1927 – der gleiche Typ war auch im Ronsdorfer Güterverkehr unterwegs – aus Hagen. 1955 wurde sie an die Bern-Worb-Bahnen in die Schweiz verkauft, wo sie fortan mit einer baugleichen Lok aus dem Westfälischen zwischen Bern und Solothurn unterwegs war. Nachdem die andere der „Hagener Schwestern“ in die Tschechei verkauft wurde, machte sie sich schließlich in der vergangenen Woche auf den Weg „zurück“ ins Bergische.
Die aufgrund der wiederholten Fahrdraht-Diebstähle und des Juli-Hochwassers stark gebeutelten Museumsbahnen konnten dabei auf zahlreiche Unterstützung bauen: Nicht nur, dass die Bern-Worb-Bahnen die Lok verschenkten, vielmehr übernahmen sie auch eine Asbest-Sanierung, ohne die die Lok die Schweiz hätte nicht verlassen dürfen.
Zahlreiche Unterstützer legten einen kleinen fünfstelligen Betrag zusammen, um den Transport bezahlen zu können. „Wir haben zudem mit Kübler eine absolut geile Spedition gefunden“, freut sich Jörg Rudat, dass der Schwertransport von Bätterkinden aus nach etwas über einem Tag Fahrt rund drei Stunden früher als geplant in der Kohlfurth eintraf. „Es hat alles super geklappt, das ist nun ein richtiges Highlight und ein Motivationsschub nach all den Rückschlägen“, zeigt sich Rudat begeistert.
Die Hagener Lok soll bei den BMB nicht als Ausstellungsstück in der Wagenhalle stehen. Vielmehr wird sie als Arbeitsfahrzeug etwa Masten auf den Berg ziehen. Für die Wiederaufbereitung eines bereits vorhandenen meterspurigen Rollwagens hat das Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung bereits 33.000 Euro an Förderung in Aussicht gestellt.