28.11.2023, 19.30 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Volkstrauertag am Ehrenmal: „Friedenshoffnung lebt weiter…!“

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Neben Pfarrer i. R. Eckehard Fröhmelt sprachen mit Melonora Soulas-Pongé (li.) und Rongchuan Yan wieder zwei SchülerInnen des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums bei der Cronenberger Gedenkstunde zum Volkstrauertag am Ehrenmal. | Foto: Marion Heidenreich

Zu dem alljährlichen Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft kamen am 19. November, dem Volkstrauertag 2023, auch diesmal vornehmlich die älteren Cronenberger an das Ehrenmal. Denn, wie auch die 17-jährigen Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG), Rongchuan Yan und Melonora Soulas-Pongé, ihre Reden einleiteten, haben die jüngeren Cronenberger doch seit zwei oder sogar drei Generationen – Gott sei Dank – keine eigenen Erfahrungen mit den Auswirkungen von Krieg und Gewalt.

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Berichte aus der Ukraine und der Terroranschlag der Hamas und seine Folgen erschüttern aber auch die Oberstufenschüler des Geschichtskurses von CFG-Lehrerin Susanna Roberts. Die „Gewalteskalation in Gaza“ verdeutliche auch die Wirkung von ideologischer Propaganda, so Rongchuan Yan. „Vorurteile und Hass gehören zu den größten Feinden des Friedens“. Die beiden Jugendlichen appellierten, sich für den Frieden einzusetzen: „Heute ist ein Tag, an dem wir uns an die sinnlosen Opfer von Krieg und Gewalt erinnern. Man muss keinen Krieg erlebt haben, um den Frieden zu schätzen“, rief Melonora Soulas-Pongé die wesentliche Bedeutung des Gedenktages in Erinnerung: „Wir können entscheiden, wer wir sein wollen und in welcher Welt wir leben wollen.“

Pfarrer i. R. Fröhmelt: Schon 2012 nichts von „Stiller Nacht…“ spürbar

Tief beeindruckt von den Worten der Oberstufenschüler zeigte sich Pfarrer i.R. Eckehard Fröhmelt, der sich in seiner Ansprache an seine Israel-Reisen erinnerte und über die langjährige Konfliktlage im Gaza-Streifen referierte. „In der Geburtsstadt Jesu war schon 2012 nichts von ,Stiller Nacht, Heiliger Nacht’ zu spüren“, berichtete er von seiner ersten Israel-Fahrt: „Frieden zu schaffen, ist dort sehr schwer.“ Die barbarische Hamas-Attacke vom 7. Oktober als erneute Bedrohung der Existenz Israels war sicherlich an diesem Volkstrauertag quer durch die Republik Bestandteil vieler Gedenkreden.

Bürgervereine: Weniger Kränze, dafür Spende

Ebenso wie die jungen Redner vor ihm rief auch der Altpfarrer zum Engagement für Versöhnung und Frieden auf: „Die Hoffnung auf Frieden darf nicht sterben.“ Musikalisch umrahmt und begleitet wurde die Gedenkstunde vom Cronenberger Männerchor und dem Cronenberger Posaunenchor. Die vier Cronenberger Bürgervereine legten übrigens auch diesmal einen gemeinsamen statt vier Kränze am Ehrenmal nieder – die eingesparten Kranz-Kosten werden für gemeinnützige Zwecke gespendet …