27.03.2024, 10.20 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

79 Jahre danach: „Bewegtes“ Gedenken an das Burgholz-Massaker

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Lieselotte Bhatia, Tochter eines beteiligten Kriminalpolizisten an dem Burgholz-Massaker, bemüht sich seit Jahrzehnten, die Erinnerung an die Gräueltat der Nazis wachzuhalten. | Foto: Matthias Müller

Auch nach 79 Jahren ist die Erinnerung an das Burgholz-Massaker wach. Das bewies die Gedenkwanderung von Lieselotte Bhatia und Stephan Stracke einmal mehr. Gemeinsam mit etwa 15 Interessierten wanderten Bhatia und Stracke am 17. März zum „Ort der Erinnerung Burgholz“: An der Gedenktafel am Helena Matrosowa-Platz, benannt nach dem einzigen namentlich bekannten Opfer, wurden Blumen niedergelegt.

Der Verein „Spurensuche“ erinnerte damit an die 30 ZwangsarbeiterInnen aus der damaligen Sowjetunion, welche im Frühjahr 1945, also wenige Wochen vor dem Kriegsende in Wuppertal, von Angehörigen der Wuppertaler Kriminalpolizei und der Gestapo am damaligen Polizei-Schießstand im Burgholz ermordet wurden (die CW berichtete mehrfach). Man verscharrte sie anschließend in einem Massengrab in der Nähe. Die Täter wurden nach Kriegsende von der britischen Militärjustiz im sogenannten „Burgholz-Case“ in Hamburg zu hohen Haftstrafen verurteilt, auch sechs Todesurteile wurden gefällt. Keiner der Verurteilten blieb indes länger als sechs Jahre in Haft.

Gedenken 2025: Besondere Veranstaltung zum 80. Jahrestag

Die Opfer wurden auf Anweisung der Alliierten exhumiert und auf dem Friedhof an der Schorfer Straße bestattet. „Wir müssen uns weiter erinnern, dürfen nicht vergessen. Auch die nachfolgenden Generationen müssen davon erfahren, damit so was nie wieder passieren kann“, appellierte Lieselotte Bhatia, um die erschreckenden und verstörenden Erinnerungen eines Zeugen vorzutragen. Zum Abschluss des Gedenkens begab sich die Gruppe zum ehemaligen Massengrab, um auch hier der Opfer zu gedenken.

Im Jahr 2025, zum 80. Jahrestag des Massakers wollen Lieselotte Bhatia und Stephan Stracke zu einer besonderen Erinnerungs-Veranstaltung einladen.