17.10.2024, 16.49 Uhr | Marion Heidenreich | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Zu viel zu sehen? Mehr WOGA-Besuch wäre verdient gewesen!
Kunstinteressierte hatten die Qual der Wahl: 115 Ateliers und Galerien luden am zweiten und letzten Wochenende des Kunst-Events „Wuppertaler offene Galerien und Ateliers“ (WOGA) ein – von Vohwinkel über Elberfeld bis ins CW-Land und sogar nach Haan ließen sich zwei Tage voller Kunst erleben. War das Wetter zu gut und/oder das Angebot zu groß, vielleicht Cronenberg zu weit „vom Schuss“: Bei den vier WOGA-Adressen im Dorf, bei denen die CW vorbeischaute, hätte die Besucherzahl größer ausfallen dürfen…!
| Alexandra Duarte
Dennoch tat das nirgendwo der guten Stimmung Abbruch – überall freuten sich die KünstlerInnen, ihre Arbeiten präsentieren und gute Gespräche führen zu können. Alexandra Duarte verwandelte das Reihenhaus von Gabriele Hoeborn in der Hütter Buschstraße 26 in eine Galerie: Unzählige Skulpturen und Bilder von Duarte in unterschiedlichen Formaten und Techniken unter der Nutzung verschiedenster Materialien zeugten von der „freien“ Kreativität der Künstlerin. Da wird eine hölzerne Garnelenbox zum Beispiel zum dreidimensionalen Kunstwerk: „Ich fand die zu schade zum Wegwerfen, da musste sich doch etwas daraus machen lassen“, erläuterte die gelernte Restauratorin, zu deren breit gefächertem Repertoire auch Marionetten, Kostüme oder Goldschmiedearbeiten gehören. Mehr über die Arbeiten und Workshop-Angebote unter www.bornarte.de.
| Johannes Venjakob
Einen Steinwurf weiter öffnete Dr. Johannes Venjakob an der Hütter Straße 7 sein Atelier. Neben Collagen aus unterschiedlichen Materialien und Farben beschäftigt sich der Wissenschaftler des Wuppertal Instituts mit Druckverfahren wie Linol- und Gel-Press-Druck. Geprägt sind seine Arbeiten vom Meer, sie vereinigen maritime Elemente aus Natur und menschlicher Hand. So zeigten die ausgestellten Linoleumdrucke Impressionen aus dem letzten Frankreich-Urlaub. Bretonische Küstenlandschaften und Elemente aus Urlaubsfotos verarbeitete der Künstler im Linoldruck „klassisch schwarz-weiß“ oder als Farbdruck. Auch kommt Aquarellfarbe zum Einsatz, um dem Schwarz-Weiß-Druck mehr Tiefe und Ausdruck zu geben…
| Peter & Egbert Giesen
An der Neuenhofer Straße 29 begrüßten zwei Künstler die Interessierten: Die Brüder Peter und Egbert Giesen verwandelten die ehemaligen Räumlichkeiten einer Sanitärausstellung in eine Galerie – in welcher die Fotografien beziehungsweise „Skulpturen“ vortrefflich zum Ausdruck kamen. Das verbindende Thema der Gemeinschaftsschau war die „Natur“: Egbert Giesen zeigte „Fundstücke“ aus Stein oder Holz: Ob Treibhölzer, verrottete Baumscheiben oder Vulkangestein, alle Objekte hielt die Natur bereit – und Egbert Giesens Blick wurde durch sie gefangen: „Ich sehe Dinge in der Natur, die andere übersehen und setze sie auf den Sockel“, beschreibt der 63-Jährige unprätentiös seine Objekte, die deutlich machen: Natur ist Kunst! „Ich erfreue mich daran und freue mich darüber, das mit anderen zu teilen.“
Peter Giesen verarbeitet seine „künstlerische Ader“ derweil in Form von Fotografien. Der 65-Jährige präsentierte Arbeiten seines Langfrist-Projektes „Magie des Waldes“: Durch zum Beispiel Mehrfachbelichtungen und Kamerabewegungen während der Belichtung oder auch Bildbearbeitung schafft Peter Giesen eindrucksvolle Bilder, die zum Teil nicht mehr wie Fotografien anmuten, sondern vielmehr wie Gemälde sind – wie bei seinem Bruder Egbert, nur anders: Kunst aus der Natur…! Kaum zu glauben, dass Peter Giesens WOGA-Schau seine erste Ausstellung in Deutschland war – es wird nicht die letzte bleiben…! Mehr Infos: petergiesen.de.
| Sylvia Gehrke
Am Küllenhahn lud Sylvia Gehrke ein: In der Oberen Rutenbeck präsentierte sich die frühere Floristin, die unter anderem auch die renommierte Staatliche Fachschule für Blumenkunst in Weihenstephan besuchte, von einer neuen kreativen Seite: Seit einem Jahr beschäftigt sich Gehrke mit Collagen, Mixed Media sowie Monotypie. „Ich liebe schöne Papiere und Farben“, erläutert die Küllenhahnerin, die unter dem Künstlerinnamen „MaryLuWorks“ ihre Arbeiten auch via Instgram präsentiert. Notenblätter, Karten, Buchseiten mit zum Beispiel schönen/besonderen Schriftbildern, Verpackungen oder sogar auch Kinderbücher – „alles, was eine Geschichte hat“, erklärt Sylvia Gehrke, sind die papierenen „Grundstoffe“; mittels Schablonen, ob gekauften oder selbstgefertigten, sowie Acrylfarben verwandelt „MaryLuWorks“ sie auf „Gelli Plates“-Druckplatten in farben- und formenfrohe Bilder. Wer es nicht in die Rutenbeck geschafft hat, kann Sylvia Gehrke via instagram.com/maryluworks kennen lernen.