12.04.2011, 08.23 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

FFH: Lamborghini-Unfall war der traurige Höhepunkt

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Einen neuen Mannschaftstransporter benannte Dieter Schierwagen, Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Hahnerberg (FFH), als das Positiv-Ereignis des Jahres 2010. Den traurigen Höhepunkt markierte der 6. Mai 2010: Ein Lamborghini, der auf der L 418 in Richtung Ronsdorf unterwegs war, prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Lichtmast – beide Insassen starben: “Das zieht man nicht einfach aus mit der Uniform”, sagte Dieter Schierwagen zu der furchtbaren Szenerie, die sich auch den Hahnerberger Rettern am Unfallort bot: “Das nimmt man für lange Zeit mit nach Hause”.

Der tödliche Unfall auf der Südhöhen-Schnellstraße war einer von 226 Einsätzen, welche die Feuerwehr Hahnerberg im vergangenen Jahr leistete. Bemerkenswert: Damit musste die FFH fast 50 Prozent öfter ausrücken (2010: 226 Alarme) als im Jahr zuvor (2009: 159). Auffallend an den Zahlen, die FFH-Chronistin Tanja Liefke wie immer alles andere als “trocken” aufbereitet hatte: Den Hauptteil der Einsätze machen nicht Brände (2010: 34 Feuer) aus, sondern vielmehr technische Hilfeleistungen (90 Einsätze) sowie böswillige und blinde Alarme (79 Alarme).

Beeindruckend an den Zahlen von Tanja Liefke: Insgesamt leisteten die 64 Aktiven, darunter übrigens sieben Feuerwehrfrauen, 1.716 Einsatzstunden. Damit hatten die Hahnerberger Freiwilligen aber längst nicht ihr Soll erfüllt: Hinzu kamen rund 1.500 Stunden für Übungsdienste sowie rund 2.000 Stunden für Hilfe bei diversen Veranstaltungen, summa summarum engagierten sich die FFH-Aktiven im vergangenen Jahr rund 5.500 Stunden. “Lobenswert” fand Feuerwehr-Dezernent Harald Bayer den ehrenamtlichen Einsatz und versprach: “Sie können sicher sein, dass wir die Belange der freiwilligen Feuerwehren im Auge behalten.”

Berufsfeuerwehrchef Siegfried Brütsch freute sich über die starke Integration der Wehr in den Ortsteil: “Die Feuerwehr Hahnerberg gehört dazu – machen sie so weiter!” Zudem lobte Brütsch den hohen Anteil an weiblichen Feuerwehrkräften an der Theishahner Straße. “Alle reden über Frauen-Quoten – die brauchen wir hier nicht”, so Brütsch zu den sieben Feuerwehr-Frauen. Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky, jahrzehntelang Chef der Hahnerberger Wehr, dankte nicht nur für das Engagement der FFH. Von Wenczowsky forderte auch einen verbesserten Versicherungsschutz für die freiwilligen Feuerwehrleute: In ganz Wuppertal seien lediglich 7.500 Euro notwendig, um die Ehrenamtlichen über den Grundschutz hinaus abzusichern – ein Aufwand, den sich die Stadt bei aller Finanzknappheit leisten sollte, fand Michael-Georg Wenczowsky.

FFH-Chef Dieter Schierwagen (Foto mi.)  sowie seine Stellvertreter Lutz Münch (li.) und Lars Liefke wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung einstimmig bestätigt. Die Freiwillige Feuerwehr Hahnerberg zählt insgesamt 95 Mitglieder. Neben den 64 Aktiven gehören die 21 Mitglieder starke Jugendfeuerwehr sowie die 10 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung dazu.

Für zehnjährige Mitgliedschaft in der Hahnerberger Wehr wurden Oliver Lenz, Maurice Loebnitz und Sebastian Rieck geehrt. Ein paar FFH-Jahre mehr auf dem Buckel können Gerd Rüggeberg und Michael-Georg von Wenczowsky (Foto re.) vorweisen: Für seine 56-jährige Zugehörigkeit erhielt Gerd Rüggeberg (2.v.li.) die Feuerwehr-Ehrennadel, Ex-FFH-Chef Michael-Georg von Wenczowsky (2.v.re.) heftete Berufsfeuerwehrchef Siefgried Brütsch (re.) für seine 51-jährige Mitgliedschaft die Ehrennadel ans Revers.

Folgende Beförderungen wurden im Rahmen der FFH-Versammlung ausgesprochen: Jens Freund und Anna Gromoll wurden zur Feuerwehrfrau bzw. -mann sowie Julian Kreimeier, Christoph Plum und Thomas Weischenberg zum Oberfeuerwehrmann befördert. Unterbrandmeister sind nunmehr Franziska Eigner und Thomas Möller, die Ernennungsurkunde zum Oberbrandmeister erhielten Jörn Janetschek, Oliver Lenz, Daniel Rupp und Thomas Schumann. Albert Kißlinger darf sich nun Brandinspektor nennen.