11.10.2011, 14.52 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Zu wenig Nachfrage: DRK-Altenzentrum geschlossen

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Seit Anfang Oktober geschlossen: Rund 20 Jahre lang gab es das DRK-Altenzentrum an der Solinger Straße in Wuppertal-Cronenberg.

Besonders geräuschvoll war es kaum einmal im Altenzentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Solinger Straße: Die Bezirksvertretung Cronenberg tagte hier schon einmal, die Plattkaller „Obrams“ trafen sich hier eine zeitlang, ansonsten war der Treff einem Mittagstisch, Kaffeetrinken, Spiele-Nachmittagen oder einmal im Monat auch einem „geistlichen“ Frühstücksangebot vorbehalten. Entsprechend „leise“ schloss nun auch die DRK-Einrichtung: Nach rund 20 Jahren stellte der Kreisverband sein Senioren-Angebot in der Ortsmitte ein. Den drei Mitarbeitern – einer Halbtagskraft sowie zwei 400-Euro-Kräften – wurde gekündigt.

„Der Bedarf war einfach nicht mehr da“, bedauert DRK-Kreisgeschäftsführer Reinhard Fliege den Schritt: Eigentlich habe man erst zum 31. Dezember schließen wollen, weiter rückläufige Resonanz beschleunigte jetzt aber die Aufgabe. Sogar Zeitungsanzeigen halfen nicht mehr, weitere interessierte Senioren an die Solinger Straße zu locken: „Wir haben alles versucht. Aber man muss ja auch zugeben, dass das neue Altenzentrum tolle Möglichkeiten bietet“, gibt Reinhard Fliege zu bedenken.

Nach dem Auszug der DRK-Bereitschaft Cronenberg in Unterkirchen, die nun mit den weiteren Wuppertaler DRK-Bereitschaften in der Hünefeldstraße konzentriert ist, ist das Seniorenzentrum das zweite DRK-Angebot in Cronenberg, das in kürzester Zeit aufgegeben wurde. In Bezug auf das Kinder- und Jugendzentrum Mastweg besteht derweil allerdings keinerlei Grund zur Sorge, versichert DRK-Chef Fliege: „Dafür gebe ich eine Bestandsgarantie“, stellt Fliege klar: „Das ist unser Aushängeschild hier.“

Für das nunmehr freie Erdgeschoss des ehemaligen Altenzentrums an der Solinger Straße sucht das DRK nun intensiv eine Nachfolgenutzung, ein Makler wurde bereits beauftragt. Ideal wäre der Einzug einer Arzt-Praxis, kann sich Reinhard Fliege vorstellen; zumal die 180 Quadratmeter barrierefrei zu erreichen sind und ohnehin schon eine Diabetis-Praxis einmal in der Woche in dem DRK-Haus eine Sprechstunde anbietet. Eines ist aber klar: Das Haus in der Ortsmitte soll nicht verkauft werden, die Mieter der acht Seniorenwohnungen müssen sich laut Reinhard Fliege keine Sorgen machen.