01.02.2012, 16.10 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Spielzeugmuseum in Cronenberg: Wer macht mit?!
Die Teilnehmer der abendlichen Runde in einer Dörper Gaststätte verbindet eines: die Leidenschaft am Sammeln, und zwar von Spielzeug namhafter Hersteller. Der eine ist begeisterter Fan der Marke „Wiking“ und nennt etwa 5.000 Autos, Schiffe oder auch Flugzeuge aus dem Hause des legendären deutschen Modellbauers sein eigen – „wie viele es genau sind, weiß ich selbst nicht“. Die andere bezeichnet sich schmunzelnd als „Extrem-Sammlerin“ – als Steiff-Beraterin hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, zwei Räume füllen ihre Sammel-Objekte mit dem berühmten Knopf im Ohr. Neben ihr sitzt ein selbst erklärter „Jäger & Sammler“: Sein Herz schlägt für viele Dinge, so für Feuerzeuge, Kameras und für Blechspielzeug, vor allem aber für englische Autos, besonders aus dem Hause „MG“. Und zwar nicht nur in Form von Modellautos, in der Garage des „Jägers & Sammlers“ stehen auch „richtige“ MGs. Der Vierte in der leidenschaftlichen Runde ist ebenso „Steiff-Liebhaber“: Bis zu 500 „Knopfohren“ zählt seine Sammlung, dazu gesellt sich eine Blechspielzeug-Sammlung sowie ein Katalogarchiv. Geradezu ein Stück „Lebenswerk“ sind die 150 Auto-Modelle, die der Cronenberger allesamt selbst erstellt hat – ausnahmslos Unikate also!
Die abendliche Runde, das sind Anke Falentin, Reinhard Klein, Matthias Müller sowie Andreas Steinmeier und Ehefrau Beate. Das Quintett verbindet aber nicht nur die Sammel-Leidenschaft beziehungsweise die Liebe zum Spielzeug; die Runde eint auch eine Sorge: dass ihre Sammlungen eines Tages „ein Ende ohne Leidenschaft“ finden, sie für „’nen Appel & ein Ei“ in alle Winde zerstreut werden könnten. „Ich erlebe solche Schicksale immer wieder auf Messen und Börsen – das tut in der Seele weh“, weiß Matthias Müller und Anke Falentin stimmt zu: „Das möchte ich nicht irgendwann einmal erleben!“ Er kenne sogar Sammler, die die Frage, was aus der Sammlung einmal werden könnte, bewusst ausblenden: „Sie sprechen das Thema nicht an, die verdrängen das einfach!“
Genau das ist es, was das Quintett nicht möchte – sie stellen sich der Zukunft ihrer Sammlungen – sie wollen ihre Schätze zusammentragen, und zwar in einem Spielzeugmuseum in Cronenberg. Ausgerechnet in Cronenberg? Ja, denn Initiator der Museumsidee ist der Oberheidter Matthias Müller: „Ich möchte nicht, dass meine Sammlung irgendwann vernichtet wird“, begründet der 52-Jährige die Idee, „das ist mein Lebenswerk“. Dieser Gedanke verbindet alle an diesem Abend im „Lenz House“, weiterer Antrieb zur Gründung eines Museums ist, dass niemand der „Jäger & Sammler“ auch nur halbwegs ausreichend Platz für die Liebhaberstücke hat: „Ich habe vieles noch nie aufhängen können“, berichtet zum Beispiel Anke Falentin; wenn sie das Zimmer in ihrem Elternhaus, eines ihrer zwei „Archive“, in absehbarer Zeit aufgeben muss, dann müsse sie sich auch von Teilen ihrer „Schätzchen“ trennen: „Da gebe ich es doch viel lieber in ein Museum!“
Nachdem sich auf der Suche nach geeigneten Museums-Räumlichkeiten zwei Objekte zerschlugen, zäumen die Museums-Initiatoren das Pferd nun andersherum auf: Die Gründung eines Vereins läuft – „wir hoffen, dass sich dadurch ein neuer Input einstellt“, erklärt Andreas Steinmeier, der zum 2. Vorsitzenden kandidieren wird. Soll heißen: Aktuell sind die Museumsmacher zu siebt, im Zuge der Vereinsgründung, dem Gang an die Öffentlichkeit oder auch ins Internet erhofft sich das Septett weiteren Zulauf: „Alle Sammler von Modellen und Spielzeugen sind willkommen“, freut sich Matthias Müller, designierter Vereinschef, auf weitere Unterstützung, „Wer jetzt mitmacht, kann auch mitgestalten“, ergänzt Andreas Steinmeier.
Wer etwas zu der geplanten Museums-Sammlung beitragen möchte, Mitglied werden will (Beitrag: 1,50 Euro pro Monat) oder auch, wer ein (Cronenberger) Gebäude für das Spielzeugmuseum weiß, welches mindestens 1.200 Quadratmeter haben sollte, kann sich gerne mit Andreas Steinmeier unter Telefon 0202/247 28 44 oder per Mail unter Andreas.Steinmeier@TeleBeL.de. in Verbindung setzen – die Museumsmacher sind für jede Unterstützung dankbar!