08.05.2012, 09.28 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

SPD: Herberts-Medaille für „beispielhaftes Engagement“

Artikelfoto

Zur Ehrung von Gerda Brust (2.v.r.) versammelte sich - neben Laudator, Pfarrer Ulrich Weidner (2.v.l.) - viel Wuppertaler SPD-Prominenz: So konnten Cronenbergs SPD-Vorsitzende Ulla Abé, Ratsherr Oliver Wagner und Hans-Peter Abé, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Cronenberg, alle drei Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Bialas (li.), Josef Neumann (3.v.r.) sowie Dietmar Bell (re.) in der Friedenskirche begrüßen.

Am vergangenen Sonntag, 6. Mai 2012, lud die SPD Cronenberg zur alljährlichen Verleihung der Hermann-Herberts-Medaille. Mit dem Preis, der nach dem Cronenberger Sozialdemokraten und ehemaligen Oberbürgermeister sowie Bundestagsabgeordneten Hermann Herberts benannt ist, würdigen die Dörper Sozialdemokraten in jedem Frühjahr Persönlichkeiten, die sich ehrenamtlich besonders um das Allgemeinwohl verdient gemacht haben.

Mit der 13. Hermann-Herberts-Medaille ehrte die SPD Cronenberg das Engagement von Gerda Brust. Die 73-jährige Cronenbergerin wurde für ihr langjähriges und vielfältiges Wirken ausgezeichnet: Gerda Brust setzt sich seit 40 Jahren ebenso für Senioren wie auch für Flüchtling ein, aktuell ist sie ehrenamtlich im Museumsladen des Von der Heydt-Museums tätig. Vorweg: Mit dem Grußwort des SPD-Lantagsabgeordneten Josef Neumann angefangen bis zur Laudatio von Pfarrer Ulrich Weidner – die Feierstunde in der Friedenskirche geriet zu einer würdigen Ehrung, für die auch Vera und Hans-Joachim Oehm, Tochter und Schwiegersohn von Hermann Herberts, im Anschluss Cronenbergs SPD-Vorsitzender Ulla Abé dankten. Seinen Teil dazu trug zum einen Andreas Bialas bei: Der Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordnete rezitierte eindrucksvoll Gedichte von Else Lasker-Schüler. Der musikalische Rahmen rundete die Feierlichkeit ab und für diesen sorgte die Preisträgerin quasi selbst; beziehungsweise die Familie: Ehemann Heinz Brust am Klavier und Sohn Dr. André Brust an der Gitarre sowie singend trugen jiddische Lieder zu Ehren von Gerda Brust vor.

Laudator Ulrich Weidner fügte sich nahtlos ein: Die Lobrede des Pastors der Evangelischen Gmeinde Cronenberg war keine der üblichen „Lobhudeleien“ auf Preisträger, Weidner ließ Gerda Brust von Herzen hochleben: Die Anfrage, zu Ehren von Gerda Brust zu sprechen, habe in sehr gefreut, bekannte der Cronenberger Pastor – „ich schätze sehr, was sie tut“; Gerda Brust habe die Auszeichnung auch ob der Fülle ihres Wirkens verdient. Ulrich Weidner skizzierte das Engagement der Cronenbergerin, das nicht erst 1982 mit der Eröffnung des Städtischen Altenheimes Cronenberg und dem Aufbau eines ehrenamtlichen Besuchsdienstes dort begann. Gerda Brust engagierte sich bereits zuvor in den Seniorenheimen in der Pflegeheimstraße oder auch in der Hugostraße.

Ulrich Weidner erinnerte sich 27 Jahre zurück, als er – gerade erst seine Tätigkeit als Pfarrer in Cronenberg aufgenommen – ins Gemeindebüro gerufen wurde: „Da ist eine Frau Brust, die lässt sich nicht abwimmeln“, richtete man ihm aus; jene „Hartnäckigkeit“ sei es auch, mit der Gerda Brust viel erreicht habe. Wie die Begründung des Altenheim-Besuchsdienstes oder auch der alljährlichen

ökumenischen Adventsfeiern für die Senioren, so Ulrich Weidner weiter; aber auch wie die Mitbegründung des Arbeitskreises Asyl, der sich kümmerte, als es in den 1980er Jahren zeitweilig vier Flüchtlingswohnheime in Cronenberg gab.

Gerda Brust habe sich nicht nur um Hausaufgabenhilfe, Sprachkurse oder Behördengänge gekümmert, sie habe die Flüchtlinge bis ins Kirchenasyl, vor Gericht oder – bei Abschiebung – bis zum Flughafen begleitet – „Du warst die Eifrigste“, würdigte Ulrich Weidner, „Du warst der Motor des Kreises“. Pfarrer Weidner abschließend: „Das ist beispielhaft für ehrenamtliche Arbeit in der Stadt und in der Gemeinde – ich freue mich, dass Gerda Brust heute diesen Ehrentag erlebt.“