10.03.2013, 14.47 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Nach dem Herzstillstand: Marc Berenbeck geht es „richtig gut“!

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Marc Berenbeck auf einem CW-Archivbild als Torhüter des RSC Cronenberg. 2010 hängte der Ex-Nationalkeeper seine Torwarthandschuhe an den Nagel.

Diese Nachricht schockierte Anfang November 2012 über die Rollhockey-Welt hinaus: Während des kleinen Finales um Bronze bei der U 20-Europameisterschaft im französischen St. Omer erlitt der Cronenberger Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Marc Berenbeck, an der Bande einen Herzstillstand. Zwei französische Turnierärzte in der Halle konnten den 36-Jährigen wiederbeleben – Marc Berenbeck wurde schließlich von einer Herzklinik in Lens ins Herzzentrum am Arrenberg transportiert. Vier Monate ist das nun her – wie geht es Marc Berenbeck, wollte die CW wissen und erwischte den Cronenberger wieder an seinem Arbeitsplatz bei einer Düsseldorfer Management-Beratung; seine Antwort wird alle freuen, die sich um ihn Sorgen machten: „Mir geht es sehr gut“, antwortet Marc Berenbeck.

Nach seinem Rücktransport aus Frankreich wurde der Rollhockey-Trainer und ehemalige Torhüter des RSC Cronenberg und der deutschen Nationalmannschaft während seines zehntägigen Aufenthaltes im Wuppertaler Herzzentrum „auf den Kopf“ gestellt – Ergebnis: Marc Berenbecks Herz ist gesund. Eine positive Nachricht, die aber die Frage aufwirft, wie es dazu kommen konnte, dass sein Herz plötzlich stillstand: „Da ist vielleicht alles zusammengekommen“, blickt Marc Berenbeck zurück: Stress im Beruf, Stress in der „Freizeit“ durch seine Engagements als Trainer der ERG Iserlohn und der U 20-Nationalmannschaft, aber zu wenig eigener Sport. Nach Jahrzehnten als Leistungssportler habe er ein „Sportler-Herz“; dass er nach Beendigung seiner Aktiven-Karriere selbst eigentlich keinen Sport mehr betrieben habe, „das war nicht gut“, ist Marc Berenbeck überzeugt: „Das war zu viel für den Körper.“

Defibrillator in der Brust: „Das ist beruhigend!“

Bereits im August letzten Jahres, berichtet der 36-Jährige, erlitt er einen Hörsturz – vielleicht ein Warnsignal? Berenbeck beachtete es kaum; nicht zuletzt, weil die U 20-EM vor der Tür stand, lautete die Devise: „Weiter so!“ Heute weiß Marc Berenbeck es besser: „Ich habe mir sicherlich zu wenig Auszeiten gegönnt.“ Das Schock-Erlebnis in St. Omer, das ihn beinahe das Leben kostete, zwang ihn zu einer Pause; im Herzzentrum wurde Berenbeck ein Defibrillator implantiert („Das ist beruhigend – ich merke gar nichts davon“), im Anschluss absolvierte der 36-Jährige bis kurz vor Weihnachten eine Reha in Essen. Hier begann Berenbeck damit, sich wieder selbst sportlich zu betätigen: „Das bekommt mir sehr gut – ich lebe wieder gut!“

Rollhockey-Nachwuchsförderung: „Das ist mir eine Herzensangelgenheit!“

Am 2. Januar 2013 kehrte Marc Berenbeck an seinen Arbeitsplatz zurück; diesem „Comeback“ habe er „richtig entgegengefiebert“, berichtet der Cronenberger: „Mein Arbeitgeber hat sich klasse verhalten und mir viel Unterstützung zukommen lassen.“ An der Rollhockey-Bande hat Marc Berenbeck seine „Pause“ indes noch nicht beendet; natürlich war er bereits wieder in der Halle, allerdings nur als Zuschauer – erst zu den Play Offs um die Meisterschaft will Marc Berenbeck wieder ins Training der ERG Iserlohn einsteigen. Klar ist für den 36-Jährigen derweil, dass er als Nationaltrainer der U 20-Mannschaft weitermachen wird. Gerade als Randsportart lebe Rollhockey von einer guten Nachwuchsförderung – „ich habe als Rollhockeysportler alles erreicht, das möchte ich weitergeben“. Und auch wenn das nach seinem gesundheitlichen Schicksalsschlag einen merkwürdigen Klang haben mag, fügt Marc Berenbeck an: „Das ist mir eine Herzensangelegenheit.“

Dank für große Anteilnahme: „Das hat mich sehr gefreut!“

Ein Anliegen ist es dem 36-Jährigen aber auch, für die beeindruckende Anteilnahme nach seinem Zusammenbruch zu danken: Er habe viele, viele gute Wünsche erhalten, nicht nur aus Iserlohn, auch aus Cronenberg wie aus der gesamten „Rollhockey-Familie“ und darüber hinaus: „Das alles hat mich sehr gefreut“, blickt Marc Berenbeck auf die dramatischen Wochen zum Ende des letzten Jahres zurück. Besonders dankbar ist der 36-Jährige dem Ex-Löwen Lionel Savreux und dessen Familie sowie Jens Behrendt, der vor seinem Wechsel zum RSC als Spieler in St. Omer aktiv war: „Sie haben im Krankenhaus in Frankreich alles für mich und meine Familie organisiert – das war riesig!“ Und noch jemandem möchte Marc Berenbeck ausdrücklich danken: RSC-Präsident Peter Stroucken „hat sehr viel geholfen, ihm bin ich auch sehr dankbar.“

Das alles, so Marc Berenbeck abschließend, zeige, „dass es sehr gut ist, in Cronenberg zu leben“. Schön, dass Marc Berenbeck zurück in Cronenberg ist und lebt, möchte man da anfügen…