17.04.2013, 13.46 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Uwe Schwierzke: Im Urlaub 4.000 Kilometer, statt Hängematte

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Uwe Schwierzke mit seinem Rallye-Fahrzeug, das er mit Unterstützung der Firma Knipex, der Schreinerei Pickelein sowie der Mercedes-Niederlassung Wuppertal anschaffen beziehungsweise "fit" machen konnte. An der Winschutzscheibe ist eine Minikamera angebracht, mit der die geamte Rallye gefilmt wird - in einem Vortrag will Uwe Schwierzke nach der Rückkehr von seiner "Dust 'n Diesel"-Teilnahme berichten.

Mit dem Fazit „Eine „Ein-Stern-Reise, aber immer wieder!“, kehrten die beiden Knipex-Mitarbeiter Jürgen Steinhauer und Uwe Schwierzke im Januar 2012 von ihrer Teilnahme an der Rallye „Dust ‘n Diesel“ zurück (die CW berichtete). Trotz der strapaziösen 4.000 Kilometer über Stock und Stein, trotz keinerlei Komfort, trotz Hitze am Tag und Eiseskälte in der Nacht – die Teilnahme an der Benefiz-Rallye zugunsten von Waisenhäusern der Hilfsorganisation AEPN Mauretanienhilfe e.V. waren für die Knipex-Mitarbeiter alle „Trotz-Komponenten“ wert. Und insofern setzt Uwe Schwierzke sein „…aber immer wieder!“ nun in die Tat um: Am 30. April 2013 bricht der 46-Jährige zu seiner zweiten Teilnahme an der Rallye „Dust ’n Diesel“ auf.

Wie berichtet, geht es bei der „Rallye Humanitaire“ nicht um Etappensiege oder darum, als Erster „das Ziel“ in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott zu erreichen – Rallye-Ziel ist vielmehr das Ankommen an sich: In Mauretanien beziehungsweise an der Grenze zum Senegal werden die Fahrzeuge der Teilnehmer verkauft – der Erlös der außergewöhnlichen „Fahrzeug-Überführung“ wird für die Waisenhaus-Projekte der Mauretanienhilfe gespendet.

„Die Rallye ist einfach horizonterweiternd…“

Auch für Uwe Schwierzke ist das bei seiner Zweitteilnahme natürlich das Hauptziel: „Man kann die Rallye nur hassen oder lieben – ich liebe sie“, erklärt der 46-Jährige, warum er sich drei Wochen Urlaub nimmt, um Tausende Kilometer „offroad“ durch Nordafrika zu fahren: „Wenn man die Kinder in den Waisenhäusern sieht und ihre Freude über die Hilfe erlebt, dann hat man Wasser in den Augen!“

Allerdings ist bei der Teilnahme an „Dust ’n Diesel“ auch der Weg ein Ziel: Man lerne während der Fahrt Land und Leute ganz anders kennen, selbst das Tanken sei ein Erlebnis – „das sind ganz andere Erfahrungen als sie ein Pauschaltourist in einer ‚Touri-Hochburg‘ machen kann“, schwärmt Uwe Schwierzke: Die Menschen seien nicht aufgesetzt, wollten einem nicht nur ans Portemonnaie, sondern seien so wie man sie mag, erklärt der Knipex-Mitarbeiter seine Begeisterung: „Die Rallye ist einfach horizonterweiternd – wenn ich keine Familie hätte, würde ich das zweimal pro Jahr mitmachen.“

Rallye-Mercedes soll 1.500 Euro für die Mauretanienhilfe bringen

Insofern holte sich Uwe Schwierzke für seine Zweitteilnahme schon „den Segen“ seiner Ehefrau und seiner Tochter ein, bevor er für nur 450 Euro via Internet einen Mercedes C 200 D mit über 300.000 Kilometern auf dem Buckel erstand: „Die Autohändler in Mauretanien wollen nur Mercedes, am liebsten Limousinen und keinesfalls in rot“, weiß Uwe Schwierzke. Etwa 300 Euro steckten er und sein thüringischer Freund und Mitfahrer in das „Schnäppchen“ – 1.200 bis 1.500 Euro erhofft sich Uwe Schwierzke am Ziel aus dem Verkauf für die Mauretanienhilfe erlösen zu können.

Start der eigentlichen Rallye ist am 2. Mai 2013 in Tarifa: Nach der Überfahrt per Fähre nach Marokko peilt der Rallyetross über Fes und Marrakesch zunächst die marokkanische Atlantikküste. Die Route der Mai-Rallye führt dann weiter über ehemalige Paris-Dakar-Pisten durch den Süden Marokkos bis nach Nouakchott. Einen anderen Weg werden derweil zwei Sprinter mit Hilfsgütern fahren, die Uwe Schwierzke ebenfalls für die Mauretanienhilfe organisieren konnte.

Ein kühles Bier zum Rallye-Abschluss als „i-Tüpfelchen“

Zum Abschluss der aufregenden drei Wochen geht es schließlich mit Buschtaxis weiter bis in den Senegal. Die Tage bis zum Rückflug nach Deutschland werden Uwe Schwierzke, sein Co-Pilot und die weiteren Teilnehmer dann auf dem Campingplatz “La Gazelle” im idyllischen Senegaldelta verbringen: „Auf das kühle Bier hier freue ich mich schon“, lacht Uwe Schwierzke. Mehr  Infos zur Rallye gibt es unter www.dust-and-diesel.com, die Mauretanienhilfe AEPN ist online unter www.aepn.de präsent.