01.10.2013, 14.05 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Bundestagswahl: Richtige Kreuzchen auf falschen Stimmzetteln?

Artikelfoto

Alle Cronenberger, die wie auf diesem Stimmzettel die Wahl zwischen Jürgen Hardt (CDU), Sven Wiertz (SPD) und Co. hatten, haben ihre Kreuzchen bei der Bundestagswahl 2013 auf dem richtigen Zettel gemacht.

Als Franziska und Michael Karpyschyn am vergangenen Freitag, 27. September 2013, auf dem Sofa in der heimischen Straße „Zum Tal“ die CW durchblätterten, stolperten sie in unserem Bericht zur Bundestagswahl über den Sieg des CDU-Kandidaten Jürgen Hardt: Komisch, dachte sich das Dörper Ehepaar, den hätten sie doch gar nicht auf ihrem Stimmzettel gehabt. Michael Karpyschyn ist sich sicher: Sowohl seine Ehefrau wie auch er selbst hatten nicht die Wahl zwischen CDU-Amtsinhaber Hardt, Haupt-Herausforderer Sven Wiertz (SPD) sowie den Gegenkandidaten der kleineren Parteien. Vielmehr hatten sie die Wahl zwischen Manfred Zöllmer (SPD), Peter Hintze (CDU) & Co., also die Stimmzettel für den Wahlkreis 102 (Wuppertal I) erhalten, berichtet Michael Karpyschyn.

„Wir bilden uns das definitiv nicht ein“, betont der 38-jährige Cronenberger, dass seine Ehefrau und er in ihrem zuständigen Wahllokal in der Grundschule Rottsieper Höhe die falschen Stimmzettel in die Hand gedrückt bekommen hätten: „Ich habe mich ja mit meiner Frau auf dem Nachhauseweg noch darüber unterhalten, wen wir gewählt haben.“ Dass ihnen erst bei der CW-Lektüre auffiel, also einige Tage nach dem Wahl-Sonntag am 22. September 2013, dass sie ihre Kreuzchen bei den „falschen“ Kandidaten gemacht hätten, überrascht Michael Karpyschyn nicht: „Die Wahlkreis-Grenzen in Wuppertal waren uns nicht so genau klar und wir wussten insofern auch gar nicht so recht, wer bei uns kandidiert.“

Keine einzige weitere Reklamation aus den 222 Wuppertaler Urnenbezirken

Falls Franziska und Michael Karpyschyn Recht haben und ihnen tatsächlich in ihrem Wahllokal an der Rottsieper Höhe die falschen Stimmzettel ausgehändigt wurden, dann muss sich das um „eine absolute Ausnahme“ handeln, ist sich indes Stadt-Sprecher Markus Bien sicher. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Ressort Statistik und Wahlen berichtet Bien, dass es von den rund 171.500 Wahlberechtigten in ganz Wuppertal keine einzige weitere Reklamation zur Bundestagswahl gegeben habe, auch von den 265 Wahlvorständen in den 222 Urnenbezirken in ganz Wuppertal sei keine einzige Fehler-Meldung ergangen: „Man kann einen solchen Fall natürlich nicht völlig ausschließen“, räumt Stadt-Sprecher Markus Bien, „aber dann muss es ein absoluter Einzelfall sein“.

„Wechselwähler wider Willen“ können sich bei der CW melden

Obwohl die Wahl längst gelaufen ist, meldete sich Michael Karpyschyn dennoch am gestrigen Montag bei der CW und gab sich als „Wechselwähler wider Willen“ zu erkennen – vielleicht melden sich ja nach dem CW-Bericht über seinen „Fall“ noch mehr Wähler, die im Wahllokal Rottsieper Höhe oder auch woanders im CW-Land das richtige Kreuzchen auf dem falschen Zettel gemacht haben, kann sich der Cronenberger vorstellen. „Betroffene“ können sich in diesem Fall gerne mit der CW unter Telefon 0202-478 11 00 oder per E-Mail unter info@ cronenberger-woche.de in Verbindung setzen.