21.11.2013, 11.26 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Luise und Otto Quabeck: Im Zillertal in die „eiserne“ Ehe getanzt

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Unter anderem auch Pfarrer Karl Abstiens (2.v.li. hi.) von der Evangelischen Gemeinde Cronenberg und Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV, 2.v.re. hi.), gratulierten dem "eisernen Ehepaar" Luise und Otto Quabeck (vo. mi.) zu ihrem Jubiläum.

Was durften sie schon alles feiern: Venushochzeit, Jadehochzeit, Engelshochzeit, Aquamarinhochzeit, Himmelshochzeit und, und, und. Am Mittwoch, 20. November 2013, kam ein weiterer (besonderer) Hochzeitstag hinzu: Luise und Otto Quabeck begingen ihr Eisernes Ehejubiläum – seit beeindruckenden 65 Jahren sind die beiden Kuchhauser ein Ehepaar!

An einem Sonntag im Sommer 1946 lernten sich die beiden Jubilare kennen: Beim Tanz im „Haus Zillertal“ forderte Otto Quabeck die junge Remscheiderin auf. Direkt gefunkt hat’s nicht, erinnert sich die heute 90-Jährige („Nee, sowas gehörte sich damals nicht“), aber ihr heutiger Otto muss wohl doch Eindruck gemacht haben: Schließlich brachte er sie nach Hause nach Hasten, bevor es dann für ihn auch noch zurück ins heimische Kuchhausen ging – alles zu Fuß, für die Straßenbahn war rund ein Jahr nach Kriegsende kein Geld übrig. Von nun an traf man sich häufiger im Zillertal und irgendwann muss der 92-Jährige das Herz seiner Luise endgültig erobert haben – 1947 wurde zunächst Verlobung gefeiert, ein Jahr später läuteten die Hochzeitsglocken.

Der Bund zum „eisernen“ Eheleben wurde auf dem Standesamt in Remscheid und in der Lutherischen Kirche Cronenberg (Emmauskirche) geschlossen, zum Feiern traf man sich in Luises Elternhaus in Hasten. Die Zutaten für das Festmahl hatte man per Lebensmittelkarten erworben oder hier und da zusammengetauscht; „Erpelschlot met Wöschken“ (Kartoffelsalat mit Würstchen) war das Festmahl, die Hochzeitstorte war ein Stachelbeerkuchen; Sekt oder gar eine Hochzeitsreise gab’s nicht, aber: „Dafür haben wir ja unsere Silberne Hochzeit groß gefeiert.“

Die ersten acht Jahre wohnte das frisch gebackene Ehepaar in der kleinen Drei-Zimmer-Wohnung, die noch heute ihr Zuhause ist, gemeinsam mit Otto Quabecks Eltern – „das waren arme Jahre, aber auch sehr schöne“, blicken Luise und Otto Quabeck auf ihren bescheidenen Start ins Eheleben zurück. Im Laufe ihrer 65 gemeinsamen Jahre, in der es mit der Tochter stets in die Berge und an die Nordsee ging, sind der frühere Werkzeugmacher und die gelernte Kontoristin stets bescheiden geblieben. Und das ist vielleicht ein Geheimnis ihres Glücks; als das andere bezeichnen Luise und Otto Quabeck: „Wir haben nie groß Streit gehabt“, und wenn’s doch mal Knatsch gab, dann wurde der noch vor dem Schlafengehen geklärt: „Wir haben uns immer arrangiert und den goldenen Mittelweg gefunden.“

Vielleicht ist es so, dass das Leben das eiserne Ehepaar, die mittlerweile zweifache Großeltern sind und sich auf die Geburt des zweiten Urenkels im März nächsten Jahres freuen, für diese Bescheidenheit umso reicher belohnt: Obwohl inzwischen im begnadeten Alter von 92 beziehungsweise 90 Jahren führen Luise und Otto Quabeck noch immer einen eigenen Haushalt; zwar nehmen die Widernisse des Alters zu, aber Tochter und Schwiegersohn greifen ihnen unter die Arme. Übrigens leben die Jubilare in der Wohnung, in der Otto Quabeck bereits seit 1929 zu Hause ist, als die Straße noch Grünewalder Straße hieß und Cronenberg selbstständig war – die Quabecks sind nicht nur stolze Ehejubilare, sondern wohl auch die treuesten Mieter des Bauvereins Cronenberg. 2014 werden sie 85 Jahre in ihrer Wohnung zu Hause sein – na, wenn das nicht der nächste Grund zum Feiern ist!

Noch viele weitere Gründe mögen hinzu kommen, das wünscht sicher nicht nur das CW-Team dem eisernen Ehepaar aus Kuchhausen!