26.02.2015, 13.07 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Holger Müller: CDU-Medaille für Cronenberger „Stadtschreiber“
Der Lebenshilfe-Saal an der Hauptstraße wurde am Mittwochabend wieder zum Cronenberger Pendant der Passauer Nibelungenhalle: Traditionell lud die CDU zum Politischen Aschermittwoch in die Heidestraße ein. Bei Heringsstipp und Kölsch oder Frikadellen und Weizenbier wurden dabei aber nicht nur deftige Reden gehalten.
Wie ebenso Tradition verliehen die Dörper Christdemokraten auch diesmal ihre Kanzler-Medaille für besondere Leistungen. An diesem Abend war die CDU-Auszeichnung zugleich ein Abschiedsgeschenk: Mit Holger Müller nahm der zum Ende des Monats ausscheidende Leiter des Bürgerbüros Cronenberg die Kanzler-Medaille entgegen.
Die Laudatio auf den Geehrten hielt mit Ingeborg Alker eine Christdemokratin, die einige Jahre mit Holger Müller zusammengearbeitet hatte: Schließlich war Müller als Geschäftsführer der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg an der Seite der damaligen Bezirksbürgermeisterin tätig. „Et wör en fienes Beamtenlewen, wenn nit de BV gewesen“, „kallte“ die Bürgermeisterin a.D. zunächst in geschliffenem Cronenberger Platt.
Zumal auch Zuhörer zum CDU-Aschermittwoch gekommen waren, die des Dörper Dialekts nicht mächtig sind, „switchte“ Ingeborg Aller in ihrer „Ode an den Stadtschreiber“ dann ins Hochdeutsch: 1994 habe Holger Müller sein Amt am Rathausplatz angetreten, skizzierte sie. Dass die städtische Stelle von Bezirksverwaltungsstelle in Bürgerbüro umbenannt wurde, führte Alker nicht als einzige Veränderung in den 20 Müller-Jahren auf.
Die BV-Sitzungen hätten damals mitunter bis nach Mitternacht gedauert – „da war der Job als Standesbeamter doch deutlich entspannter“, scherzte die Ex-Bürgermeisterin. Zumal dann die städtischen Sparmaßnahmen auch am Rathausplatz griffen: Weniger Personal, weniger Service, weniger Öffnungszeiten, dafür mehr leere Büros und höhere Kosten für Hochzeiten im Bürgerbüro – aber immerhin sei der Cronenberger Trausaal ja nun auch ein „Ambiente-Trauort“, unterstrich Alker ironisch.
Schließlich fiel auch Müller dem Rotstift „zum Opfer“: Gerne hätte er noch zwei Jahre weitergemacht, doch das war nicht möglich – die Müller-Stelle steht bereits für dieses Jahr auf der Streichliste. Bei allen Veränderungen, bei fünf Bezirksbürgermeistern, Holger Müller sei eine Konstante im Laufe der vergangenen 20 Jahre gewesen. Die ehemals erste Bürgerin Cronenbergs dankte dem scheidenden Bürgerbüro-Chef für die zahlreichen Ausstellungen, die er initiierte und damit kulturelles Leben in die städtischen Stelle brachte, und Ingeborg Alker dankte ebenso für Holger Müllers Bürgernähe.
Nachdem die Laudatorin und Cronenbergs CDU-Chef Thomas Gaffkus-Müller die Kanzler-Medaille plus gerahmter Urkunde überreicht hatten, schritt Holger Müller ans Mikrofon: Der scheidende Bürgerbüro-Leiter bekannte, dass er sich sehr über die Auszeichnung freue und dankte für die Ehre „aus meinem geliebten Cronenberg“. Dass Alker die Festrede hielt, habe ihn besonders gefreut, schließlich habe er mit ihr als Bezirksbürgermeisterin am längsten zusammengearbeitet.
Müller versprach, dass er Cronenberg verbunden bleibe – bei der Werkzeugkiste will er „ein Comeback“ feiern…