08.06.2016, 17.48 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Bildhauerin Christiane Püttmann: Neues Leben im alten Gemäuer
Drei Jahre stand es leer, das altbergische Schieferhaus an der Küllenhahner Straße 232 – niemand wollte es haben. Allerhöchstens auf den Garten hatten Interessenten ein Auge geworfen, denn der war als Baugrundstück ausgewiesen worden. Das – zugegeben sanierungsbedürftige – Idyll wäre damit zerstört gewesen.
Um es zu bewahren, kaufte Rolf Löckmann Haus und Grundstück: „Dieses Haus gehört zum Küllenhahner Ortsteil – ich möchte es erhalten wie es ist“, sagte der Künstler und „Häuser-Retter“ im Oktober 2014 gegenüber der CW. Wort gehalten, lässt sich knapp anderthalb Jahre später feststellen: Gemeinsam mit seinem Sohn Manuel hat Rolf Löckmann das marode Kleinod herausgeputzt, der Küllenhahn ist um einen idyllischen Winkel reicher – bereits das zweite Löckmann-Haus im Ortsteil.
Von Düssel ins Löckmann-Haus auf Küllenhahn
Dazu trägt nicht nur bei, dass Rolf und Manuel Löckmann Wände herausgerissen, gestrichen, verputzt und gefliest oder, wo sich zuvor eine Garage und eine vermüllte Ecke befanden, eine lauschige Terrasse gepflastert haben. Das Idyll komplett macht die Mieterin, welche an der Küllenhahner Straße 232 eingezogen ist: die Künstlerin Christiane Püttmann. Die Steinbildhauerin, die bislang in Düssel zu Hause und kurzzeitig auch mit einem Ausstellungsraum in der Cronenberger Hütte vertreten war, hat ihre Werkstatt zwar weiterhin in Ronsdorf.
Skulpturen-Garten und Ausstellungsraum
An der Küllenhahner Straße 232 stehen aber nun Tisch und Bett der gelernten Steinbildhauerin, und der (Skulpturen-)Garten und das frühere Esszimmer vereinen sich zur Ausstellungsfläche von Christiane Püttmann. Während draußen Apfel- und Kirschbäume sowie blühende Sträucher die Kunstwerke säumen, „beschirmt“ drinnen die sogenannte „Kölner De-cke“, die Rolf Löckmann unter einer schmucklosen Plastikdecke aus den 1970er Jahren freilegte und restaurierte, den Ausstellungsraum mit den Skulpturen der Bildhauerin.
Die gebürtige Nevigeserin hat ihre künstlerische Berufung zum Beruf gemacht: Zunächst als pharmazeutisch-technische Assistentin tätig, sattelte Christiane Püttmann 1990 um und absolvierte eine Ausbildung zur Steinbildhauerin. Seit 2003 ist die Neu-Küllenhahnerin als freischaffende Künstlerin tätig und Mitglied des „Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler“ (BBK) Bergisch Land sowie des Kulturschaffenden-Netzwerkes „Kreative Klasse“.
Christiane Püttmann: Zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum
Christiane Püttmann kann auf zahlreiche Ausstellungen im Bergischen, aber auch in Köln, Göttingen oder Krefeld zurückblicken. Skulpturen der Bildhauerin sind zum Beispiel im Bürgerbüro Wermelskirchen oder auf Schloss Burg zu finden, in Vohwinkel gestaltete Püttmann das Denkmal für verstorbene Kinder und in Radevormwald den Gedenkbrunnen. Für Walter Kohl, Sohn von Ex-Kanzler Helmut Kohl, erarbeitete Christiane Püttmann eine „Lesereiseskulptur, als dieser sein Buch „Leben, was du fühlst“ vorstellte.
Auch wenn vor zwei Jahren noch alles Kraut und Rüben gewesen sei – drinnen und draußen –: „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt Christiane Püttmann zu ihrem neuen Domizil. „Und ich habe schon eine Freundin gefunden“, lacht die Bildhauerin und meint damit eine Katze. Manchmal, erzählt Christiane Püttmann, sitzt sie mit der Mieze an ihrem Lieblingsplatz, auf einer Bank an einer Backsteinmauer unter einem Apfelbaum im Skulpturen-Garten: „Und dann machen wir gemeinsam eine Feierabendbetrachtung…“
Am 18. Juni: Tag der offenen Tür
Christiane Püttmann öffnet ihre Ausstellung an der Küllenhahner Straße 232 ab dem 17. Juni immer freitags von 17 bis 19 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr und nach Absprache (auch sonntags). Am Samstag, 18. Juni 2016, lädt die Künstlerin ganztägig zu einem Tag der offenen Tür ein. Christiane Püttmann ist unter der Telefonnummer 0202 299 978 97 erreichbar und im Internet unter der Adresse www.chr-puettmann.de vertreten.