27.03.2017, 18.57 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Reinhold Spielberger: Fürs Hospiz 9.000 Kilometer im Sattel

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Kerstin Wülfing (re.) von der Kinderhospiz-Stiftung hofft, dass viele Sponsoren bei der bewegten Spendenaktion mitmachen, denn schließlich kann das Hospiz jeden Spenden-Cent gebrauchen. -Foto: Meinhard Koke

Einmal Europa auf dem Fahrrad umrunden, das ist der Traum von Reinhold Spielberger. 2015 durchquerte der Berghauser Polen und das Baltikum, im letzten Jahr radelte er 9.000 Kilometer durch Skandinavien bis zum Nordkap und wieder zurück (die CW berichtete), nun soll der Traum komplett werden: Am kommenden Samstag, 1. April 2017, bricht Reinhold Spielberger zur „Tour de Südeuropa“ auf. Vom heimischen Realschulweg aus will der 66-Jährige bis August den Süden des Kontinents durchfahren und seinen Traum vollenden.

Die Mammut-Strecke wird Spielberger aber nicht „einfach so“ abradeln: Der unternehmungslustige Unruheständler will seine Europa-Umrundung für den guten Zweck komplett machen – zugunsten des Kinderhospizes Burgholz. Reinhold Spielberger sucht Sponsoren, die seine Fahrrad-Reise mit je einem Cent pro Kilometer unterstützen – macht summa summarum eine Spende von maximal 90 Euro pro Sponsor fürs Kinderhospiz, wenn der Berghauser die Südeuropa-Etappe komplett schafft.

Etappenziel Santiago de Compostela: Bis Nordspanien auf dem Jacobsweg

Und Spielberger wird natürlich nicht ins Blaue hineinradeln: Monatelang hat er Reiseführer gelesen, sich im Internet schlau gemacht und Karten studiert – die Strecke der Mammut-Fahrradtour ist bis ins Kleinste geplant. Ab Aachen wird der 66-Jährige nicht ohne Grund auf dem Jacobsweg radeln: Schließlich ist Santiago de Compostela ein Zwischenziel – die berühmte Pilgerstadt im Nordwesten Spaniens möchte Reinhold Spielberger unbedingt kennenlernen. Den Pilger-Pass hat er bereits in der Tasche, durch den Norden Spaniens will der Berghauser auf der „Camino del Norte “ nach Compostela fahren.

Reinhold Spielberger hat sich die alternative Pilgerroute entlang des Atlantiks ausgeguckt, weil er nicht nur Kilometer machen, sondern auch etwas von Land und Leuten sehen und zum Beispiel die kleinen Hafenstädtchen kennenlernen möchte. Der Weg ist auch diesmal das Ziel – eine spirituelle Rad-Reise sozusagen, und zwar nicht nur bis Compostela, sondern auch wenn die Pilger-Metropole hinter Reinhold Spielberger liegt. Denn die Tour durch Südeuropa ist die „Königsetappe“ der Europa-Umrundung: Skandinavien im vergangenen Jahr sei landschaftlich reizvoll und die Menschen (gast-) freundlich gewesen. Aber keine Straßencafés, Essen an der Tankstelle und noch dazu sehr teuer – in Sachen Lebensart war Skandinavien nicht unbedingt „das Ding“ von Reinhold Spielberger.

Wird er im Sommer in anderer Kulisse wieder so jubeln können? Reinhold Spielberger im letzten Jahr nach dem Erreichen des Nordkaps. -Foto: privat

Wird er im Sommer in anderer Kulisse wieder so jubeln können? Reinhold Spielberger im letzten Jahr nach dem Erreichen des Nordkaps. -Foto: privat

Für Lissabon zwei Tage, für Cannes nur einen…

Umso mehr freut er sich nun auf mediterrane Lebenslust, auf trubelige Plätze und Straßen: „Da wird draußen gelebt, das entspricht mehr meinem Naturell“, erklärt der Wuppertaler Südländer, „auch weil ich ein alter Espresso-Trinker bin…“ Insofern will sich der Berghauser auch ein Stück weit von der südländischen Lebenslust treiben lassen, entlang seiner Route hier mal einen Tag länger bleiben oder dorthin einen ungeplanten Abstecher machen, wenn’s was Schönes zu gucken gibt. Allzu sehr darf der „Pedalritter“ dabei aber nicht „aus dem Tritt“ geraten: Ein tägliches Pensum von etwa 80 Kilometern ist ebenso gesetzt wie ein Zeitplan: Für Lissabon oder Barcelona hat Reinhold Spielberger je zwei Tage eingeplant, für Sevilla oder Marseille müsse je ein Tag reichen, gespannt ist Spielberger, wie der Nobelort Cannes einen Fahrradfahrer aufnimmt, und in Pompeij ist natürlich eine Kultur-Rast geradezu ein Muss…

In einem gewissen Reise-Korsett steckt der Berghauser aber auch, weil er verabredet ist: In Nordspanien sind Ende April zwei Treffen mit früheren Geschäftsfreunden geplant, Anfang Juli und Anfang August trifft Reinhold Spielberger seine Ehefrau: Zuerst sind vier Tage Rom, zum Finale der Fahrradreise einige Tage Wien mit ihr geplant, 28 Ruhetage insgesamt will sich Spielberger während seiner vier Reise-Monate gönnen. Die sollen auch Belohnungen für die Strapazen sein, und da liegt einiges mehr vor dem 66-Jährigen: Mit circa 80.000 Höhenmetern wird er das doppelte Pensum seiner Skandinavien-Tour bewältigen müssen: „Es geht rauf und runter“, weiß Reinhold Spielberger.

Tour-Blog und Spenden-Verdopplung

Dass er das alles schafft, das ist für den Berghauser keine Frage: 17 Jahre Ausdauersport seien eine solide Grundlage, lacht der ehemalige Triathlet, nach den ersten beiden Tour-Wochen sei er wieder „voll im Training“. Und schließlich will Reinhold Spielberger die 9.000 Kilometer schon allein fürs Kinderhospiz schaffen – „als Vater zweier gesunder Kinder und zweier Enkel ist das einfach eine wichtige Sache“, unterstreicht der Berghauser, dass die Hilfsaktion selbst für ihn auch eine Form von Belohnung ist…

Wer Reinhold Spielberger unterstützen möchte, kann natürlich mit seiner Spende bis August warten, wenn Spielberger von seiner Südeuropa-Tour zurückkehren will. „Helfer-Füchse“ vertrauen jedoch auf die Kondition des Dörper Ultra-Fahrradfahrers und geben Reinhold Spielberger eine Vorschuss-Spende mit auf die 9.000 Kilometer – schließlich verdoppelt die Bethe-Stiftung bis Ostern jede Spende für das Hospiz – jeder bereits jetzt gespendete Cent für Reinhold Spielberger ist also doppelt wertvoll.

Spenden für das Kinderhospiz Burgholz sind stets auf das Konto DE42 3305 0000 0000 9799 97 unter dem Stichwort „Verdopplung Bethe“ willkommen. Wer den Ultra-Fahrradfahrer mit einer Kinderhospiz-Spende unterstützen möchte, möchte sich per E-Mail an hospizspende@spielis-reisen.de melden.  Unter spielis-reisen.de wird Reinhold Spielberger in einem Blog fortlaufend von seiner Südeuropa-Tour berichten.