04.07.2017, 19.57 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Kinder aus Gomel sind da: „Kinderherzen“ bittet um Spenden

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Bärbel Krause-Heinrichs (vo. mi.) inmitten ihre jungen Gäste und Betreuer aus Weißrussland, die dank „Kinderherzen“ in Wuppertal etwas auftanken können.-Foto: Meinhard Koke

Leider gibt es auch hierzulande Menschen, denen es nicht so gut geht. Die meisten können aber wohl zufrieden sein, manche jammern trotzdem. Vielleicht würden sie es nicht tun, wenn sie einmal mit einem der weißrussischen Kinder sprechen würden, die sich auf Einladung des Vereins „Kinderherzen“ in Wuppertal aufhalten. Alle Jahre wieder ermöglicht der kleine Cronenberger Verein jungen Bewohnern des Kinderheimes Zhemschuznahja in der Gomel-Region vier Ferienwochen in der Schwebebahn-Stadt.

Nach 30-stündiger Busfahrt kamen die Heimkinder aus der durch die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl schwer betroffenen Stadt am 27. Juni 2017 in Wuppertal an. Auch wenn Kinderherzen-Vorsitzende Bärbel Krause-Heinrichs die ehemalige Schule am Röttgen nach Kräften (und den finanziellen Möglichkeiten des Vereins) eingerichtet hat, sodass die jungen Gäste und ihre Betreuer hier die Wuppertal-Wochen gut verbringen können – es geht einfach zu am Röttgen, hierzulande gewohnte Urlaubsstandards sehen anders aus…

„Die Kinder werden sonst niemals das Meer sehen…“

Dennoch: „Super“ findet es Zhenia, nachdem er die erste Nacht am Röttgen geschlafen hat: „Alles ist sehr schön hier.“ Dass es regnete – auch kein Problem: Das Essen sei lecker, er könne mit seinen Kameraden viel spielen, freut sich der Elfjährige, und: „Heute gehen wir in die Stadt, Schuhe kaufen“, strahlt Zhenia geradezu – die Firma Deichmann zeigt sich auch in diesem Jahr wieder großzügig und stiftet neue Schuhe für die jungen „Kinderherzen“-Gäste. Diese Hilfe kann Bärbel Krause-Heinrichs mehr denn je gebrauchen.

Denn mit 40 Heimkindern im Alter von 4 bis 17 Jahren hat die Cronenbergerin nicht nur die bislang größte Feriengruppe in Wuppertal zu Gast. Weil drei Großspender, die „Kinderherzen“ sonst regelmäßig unterstützten, sich diesmal für andere Projekte entschieden, ist die Cronenbergerin umso mehr auf Spenden angewiesen: „Allein das Essen, Getränke sowie frisches Obst und Gemüse für 40 Menschen und einen Monat ist schon eine Herausforderung“, bittet Bärbel Krause-Heinrichs auch die CW-Leser um Unterstützung – „jeder, wirklich jeder Euro hilft“, appelliert die „Kinderherzen“-Vorsitzende eindringlich.

Olga Suglobowa: „Wuppertal ist meine zweite Heimat…“

Zumal Bärbel Krause-Heinrichs mit ihren Gästen auch gerne Ausflüge unternehmen würde: Mit Abstechern ins Freibad Eckbusch wird es klappen, der Trägerverein des Bürgerbades hat „Kinderherzen“ freien Eintritt zugesagt. Ob es aber mit der Tagestour ins „Wunderland Kalkar“ oder an die Nordsee klappt, das steht in den Sternen – für diese Vorhaben, Bärbel Krause-Heinrichs nennt sie „Freuden für die Seele“, ist das Geld noch nicht da. „Die meisten Kinder werden sonst niemals das Meer sehen – weder das Schwarze noch die Nordsee“, weiß die „Kinderherzen“-Vorsitzende und Olga Suglobowa bestätigt: „Meer und Strand sind ein großes Abenteuer für die Kinder – wir haben nur Flüsse.“

Die 26-Jährige, die als Kind schon auf Einladung von „Kinderherzen“ in Wuppertal war, ist heute Lehrerin für Englisch und Französisch und begleitet die Reisegruppe als Dolmetscherin. Die Kinder seien sehr dankbar für die „Kinderherzen“-Einladung, sagt Olga Suglobowa: „Sie sehen sonst nur Gomel und sonst nichts von der Welt – sie sind glücklich, hier zu sein“, weiß die junge Lehrerin, und so hat sie es als Kind auch empfunden: „Die Schwebebahn, die schmalen Straßen und schönen Häuser von Wuppertal – Wuppertal ist meine zweite Heimat“, sagt die junge Pädagogin – solch dankbare Wuppertal-Gäste wünscht sich das Stadtmarketing…

Spenden & Kontakt

Damit’s auch mit den „Abenteuern“ ans Meer oder ins „Wunderland“ klappt, bittet Bärbel Krause-Heinrichs herzlich um Geldspenden. Jeder Euro auf das Konto des gemeinnützigen Vereins „Kinderherzen“ bei der Stadtsparkasse Wuppertal mit der IBAN DE41 3305 0000 0000 2291 38 ist willkommen. Benötigt werden auch Bekleidungsspenden, besonders dringend ist der Bedarf an Kleidung für Jungen im Alter von 10 bis 17 Jahren. Sachspenden können nach telefonischer Absprache mit Bärbel Krause-Heinrichs unter 01 73-5 13 28 67 direkt am Röttgen oder auch in der CW-Geschäftsstelle in der Kemmannstraße 6 abgegeben werden.